2. Timotheusbrief

2Tim 4,3 C.H.Spurgeon Denn es wird eine Zeit sein, da sie die heilsame Lehre nicht leiden werden. 2 Tim. 4, 3.

Ein Mensch ist verantwortlich sowohl für seinen Glauben, als für seine Handlungen. Gott hat Gewalt über unsere Gedanken und Urteile, so gut wie über unsere Hände, Füße, Augen und Lippen, denn der ganze Mensch ist verpflichtet, dem Herrn zu dienen. Wenn Gott mir Urteilskraft gegeben hat, so soll ich sie auch in seinem Dienst anwenden. Wenn nun mein Urteil Unwahrheit aufnimmt, so hat es gestohlene Güter empfangen, und ich habe gesündigt, gerade wie wenn ich meine Hand ausgestreckt hätte nach den Gütern meines Nachbars. Irrtum in der Lehre ist also Sünde, so gut wie Irrtum im Wandel. Wir sind verpflichtet, in allen Dingen unserem Gott mit aller Macht zu dienen, und die Kräfte des Urteilens und des Glaubens nach seinem Willen zu gebrauchen. Es ist daher jedesmal Sünde, wenn wir etwas tun, was uns im Glauben an Jesus Christus wankend macht. Bedenkt auch, daß Irrtum in der Lehre auch eine solche Sünde ist, die, wie überhaupt alle Sünden, einen starken Trieb hat, sich zu vermehren. Wenn ein Mensch einmal in seinem Leben etwas falsches glaubt, so glaubt er schnell auch etwas anderes, das falsch ist. Öffne einmal der falschen Lehre Tür und Tor, so wird Satan das wenige Falsche in dein Herz treiben wie das schmale Ende eines Keils.

Die schlimmsten Irrlehrer, welche je den Glauben Gottes verkehrt haben, hatten zu Beginn nur kleine Irrtümer vorgebracht, doch zuletzt waren sie ganz von der Wahrheit entfernt. Aus diesem Grund, nimm dich in acht! Wenn du einem einzigen Irrtum Raum gibst, kannst du nicht sagen, wie weit du am Ende gehen wirst.