2Tim 4,2
Ch.Spurgeon
"Predige das Wort, tritt dafür ein, es sei gelegen oder
ungelegen." 2. Timotheus 4,2
Predige die Liebe Christi, predige das Versöhnungsopfer,
predige die neue Geburt, predige den ganzen Ratschluß Gottes.
Der alte Hammer des Evangeliums wird immer noch den Felsen in
Stücke brechen; das alte Pfingstfeuer wird immer noch unter
der Menge brennen. Versuche nichts Neues, fahre fort zu
predigen.
Wenn wir alle predigen in dem Heiligen Geist, vom Himmel
gesandt, so werden uns die Folgen unserer Predigt in Staunen
versetzen. Es gibt doch im Grunde gar keine Grenze für die
Macht der Zunge! Blicke auf die Macht einer bösen Zunge -
welch großes Unheil kann sie anrichten! Wird Gott nicht noch
mehr Macht in eine geheiligte Zunge legen, wenn sie nur
richtig gebraucht wird?
Blicke auf die Macht des Feuers: Ein einziger Funke kann eine
Stadt in Flammen setzen. Ebenso brauchen wir, wenn der Geist
Gottes mit uns ist, nicht zu berechnen, wieviel oder was
wir tun können. Man kann das Wirkungsfeld der Flamme nicht
berechnen, man kann keine Grenze für die Wirkung der
göttlichen Wahrheit ziehen, wenn sie mit der Freudigkeit,
die aus dem Geiste Gottes geboren ist, gepredigt wird. Habe
große Hoffnung, Bruder, habe große Hoffnung trotz jener
schamlosen Mitternachtsstraße, trotz jener glänzenden
Branntweinpaläste an jeder Straßenecke, trotz der
Gottlosigkeit der Reichen, trotz der Unwissenheit der Armen.
Fahre fort, fahre in Gottes Namen fort, denn wenn die Predigt
des Evangeliums die Menschen nicht errettet, so wird nichts
sie erretten. Wenn des Herrn Jesu eigener Weg, der Weg der
Barmherzigkeit, ein verfehlter ist, dann behänge den Himmel
mit Trauergewändern und lösche die Sonne aus in ewige
Mitternacht. Dann bleibt unserem Geschlecht nichts anderes
übrig als das Dunkel der Finsternis. Errettung durch das
Opfer Jesu ist Gottes letztes Angebot. Freuen wir uns, daß
es nicht trügen kann. Wir wollen es ohne Vorbehalte glauben
und dann geradeaus weitergehen.