2Thes 3,16
D.Rappard
Er aber, der Herr des Friedens, gebe euch Frieden
allenthalben und auf allerlei Weise.
2. Thess. 3,16.
Friede, Friede! Danach verlangt das Herz. Nach Frieden
lechzten wir in den langen bangen Jahren des Krieges. Nach
Frieden rief der Dichter, der alle Freuden und Ehren dieser
Welt gekostet hatte:
Ach, ich bin des Treibens müde . . . .
S ü ß e r F r i e d e, k o m m, a c h k o m m i n m e i n e
B r u s t!
Aber der Friede, der die Seele wirklich stillen kann, ist
mehr als ein süßer Einfluß, der sich in die Brust senkt. Er
ist gebunden an eine Person, an Jesum, den Herrn des Friedens.
Der wahre Friede beruht auf einer wesentlichen, festen
Grundlage, wie auch der Völkerfriede auf ganz bestimmten Verträgen
besteht.
Jesus hat uns durch seinen Kreuzestod den ,,F r i e d e n m i t
G o t t" erworben (Röm. 5, 1); auf diesem mit Blut versiegelten
Bund ruhen wir. Und nun schenkt er uns den ,,F r i e d e n G o t t e s",
den er auch s e i n e n Frieden nennt (Phil. 4,7; Joh. 14, 27).
Diesen Frieden will er uns geben allenthalben, das heißt
immerwährend, und auf allerlei Weise. Er kann Frieden geben
durch Verlust und Gewinn, durch Sturm und Stille, durch Bitteres
und Süßes. Alles, was uns näher zu Jesus treibt, treibt uns
tiefer in den Frieden. Der Friede ist eine stille, freundliche
Kraft, die unsere Herzen und Sinne bewahrt in Christo Jesu.
Gib Deinen Frieden immer mir so,
Daß ich im Leid bleib ruhig und froh,
Daß meine Seele, Dir nur geweiht,
Ruhe auf Deinem Blut allezeit.