2. Thessalonicherbrief

2Thes 2,16 C.H.Spurgeon ,,Der uns hat geliebet und gegeben einen ewigen Trost." 2 Thess. 2, 16.

Der Herr schenkt den Seinen ein bleibendes Gefühl von der Kindschaft in Christo Jesu. Der Christ weiß, daß Gott ihn ansieht als einen Angehörigen seines Sohnes. Das ist aber etwas Köstliches, wenn wir wissen, daß wir Gott angenehm sind, und mit herzlicher Freude singen können: ,,Christi Blut und Gerechtigkeit, das ist mein Schmuck und Ehrenkleid, damit kann ich vor Gott besteh'n, wenn ich zum Himmel werd' eingeh'n." Gemeinschaft mit dem auferstandenen Herrn ist ein Trost von unverwüstlicher Dauer; er ist in Wahrheit ewig. Wenn Krankheit uns aufs Lager wirft, was tut's? Haben wir nicht Hunderte gläubiger Seelen gesehen, die mitten im Schmerz der Leiden ebenso selig waren, wie wenn sie in der Fülle der Kraft und in blühender Gesundheit gewesen wären? Ob auch des Todes Pfeile unser Herz durchbohren, unser Trost stirbt nicht, denn zu unsern Ohren dringt immer wieder der Gesang der Heiligen, welche sich der lebendigen Liebe ihres Gottes freuen, die auch im Sterben ausgegossen wird in ihre Herzen. Ja, das ist ein ewiger Trost, daß wir fühlen: wir sind angenehm gemacht in dem Geliebten. Gott hat verheißen zu erretten alle, die auf Christum vertrauen: der Christ vertraut auf Christum, und er glaubt, daß Gott ebenso gütig ist, wie sein Wort und ihn selig macht. Darum fühlt er, was ihm auch widerfahren möge, und welches innerliche Verderben ihm auch noch anhafte, daß er dennoch geborgen sei kraft seiner Vereinigung mit der Person und dem Werk Jesu. Ist das nicht eine überströmende und wonnevolle Quelle des Trostes? Ja, die reichsten und größten Menschen gäben gern ihren Augapfel hin, wenn sie nur wüßten, daß sie selig wären, und ihr Verlust würde ihr Vorteil sein. Es wäre ein großer Gewinn für die Menschen, wenn sie zum Leben lahm oder als Krüppel eingingen, wenn sie nur überhaupt das Leben erlangten. Daß wir dies Leben haben und es nicht verlieren können, ist unser ewiger Trost. Lieber Freund, willst du diesen Trost nun verschmähen und verwerfen? Ist das recht vor Gott? Muß solcher Trost nicht vielmehr in andern das Verlangen erwecken, Jesum kennen zu lernen? Ermuntere dich, Mensch! Wenn Jesus ewigen Trost schenkt, dann ist es Sünde zu trauern.



C.H.Spurgeon ,,Der uns hat geliebet und gegeben einen ewigen Trost." 2 Thess. 2, 16.

Trost! In diesem Wort liegt ein lieblicher Wohllaut; gleich der Harfe Davids verscheucht es den bösen Geist der Niedergeschlagenheit. Es war eine besondere Ehre für Barnabas, daß er ein ,,Sohn des Trostes" hieß; ja, so lautet auch einer der herrlichen Namen eines Größern denn Barnabas, denn der Herr Jesus ist ,,der Trost Israels." ,,Ewiger Trost": das ist die Krone alles Köstlichen, der ,,köstliche Balsam," denn die Ewigkeit des Trostes ist sein Glanz und seine Herrlichkeit. Das ist ein beneidenswerter Besitz, wenn ein Mensch das Anrecht auf denselben in allen künftigen Zeiten gewiß und unbestreitbar sein eigen nennen darf. Ein Mensch müht sich ab, Geld zu verdienen, und nachdem er fleißig gearbeitet hat, ist er Besitzer einer Summe geworden, und das mag ihm zu einigem Trost gereichen; aber es ist kein ,,ewiger Trost," denn er kann seinen Schatz wieder ausgeben oder verlieren; oder der Tod zwingt ihn, denselben zurückzulassen; das kann auch im besten Fall nur ein zeitlicher Trost sein. Ein Mensch strengt sich an, seine Kenntnisse zu erweitern; es gelingt ihm, und er wird ein ausgezeichneter Gelehrter, sein Name wird berühmt; das ist ihm ein Trost für alle seine Mühe und Arbeit; aber dieser Trost dauert nicht lange; denn wenn er sich unwohl oder seinen Kopf angegriffen fühlt, können ihm alle seine Titel und Ehrendiplome nicht helfen; oder wenn seine Seele der Verzweiflung zur Beute würde, so müßte er viele gelehrte Werke durchblättern, ehe er einen Balsam für ein zerbrochenes Herz fände. Alle erdgebornen Tröstungen sind nach ihrem Wesen flüchtig und haltlos in ihrem Bestande; sie sind so glänzend und vergänglich wie die Regenbogenfarben einer Seifenblase; aber der Trost, den Gott den Seinen gibt, schwindet nicht dahin und verliert seine Frische nie. Er besteht alle Proben: den Anprall der Trübsal, die Flamme der Verfolgung und überdauert den Strom der Jahre; ja, auch der Tod hat keine Macht über ihn. Was ist denn das für ein ,,ewiger Trost?" Er begreift in sich das Gefühl der Sündenvergebung. Ein Christ hat in seinem Herzen das Zeugnis des Geistes empfangen, daß seine Missetat vertilgt ist wie eine Wolke, und seine Sünde wie der Nebel. Ist das nicht ein ,,ewiger Trost," wenn die Sünde vergeben ist?