Kolosserbrief

Kol 2,9 C.H.Spurgeon ,,In Ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig. Und ihr seid vollkommen in Ihm." Kol. 2, 9. 10.

Alle Eigenschaften Christi, seine göttlichen wie seine menschlichen, sind uns zum Dienst geschenkt. Die ganze Fülle der Gottheit, wie weit dieser wunderbare Ausdruck nur immer mag gefaßt werden, gehört uns zu, um uns vollkommen zu machen. Er kann uns nicht ausstatten mit dem Wesen der Gottheit; was Er aber tun kann, das hat Er alles getan, denn Er hat seine göttliche Macht und Würde um unsrer Erlösung willen uns zum Dienste dargeboten. Seine Allmacht, seine Allwissenheit, seine Allgegenwart, seine Unwandelbarkeit und Unfehlbarkeit, alles muß zu unserm Heil zusammenwirken. Auf, gläubige Seele, und betrachte, wie der Herr Jesus seine ganze erhabene Gottesnatur an den Siegeswagen der Erlösung ins Joch spannt. Wie unbegrenzt ist seine Gnade, wie fest seine Treue, wie unerschütterlich seine Unwandelbarkeit, wie unermeßlich seine Macht, wie endlos seine Weisheit! Sie alle hat der Herr Jesus zu Pfeilern im Tempel der Erlösung gemacht; und sie sind uns alle ohne Beeinträchtigung ihrer Unendlichkeit zum ewigen Erbteil zugesichert. Die unergründliche Liebe des Heilandsherzens ist in jedem ihrer Tropfen unser eigen; jeder Nerv im Arm der Allmacht, jedes Juwel in der Krone der Majestät, die Unermeßlichkeit der göttlichen Erkenntnis und die Strenge der göttlichen Gerechtigkeit: alles gehört uns und wird zu unserm Besten verwendet. Alles, was in und an Christo ist, alles in seinem anbetungswürdigen Wesen als Sohn Gottes hat Er selbst uns übermacht, um uns aufs reichste zu erfreuen. Seine Weisheit ist unsre Leitung, seine Erkenntnis unsre Lehre, seine Macht unser Schutz, seine Gerechtigkeit unsre Bürgschaft, seine Liebe unser Trost, seine Gnade unsre Erquickung, und seine Unwandelbarkeit unsre feste Burg. Bei Ihm ist kein Rückhalt, sondern Er öffnet uns die geheimen Kammern des Berges Gottes und heißt uns in seinen Schachten graben nach den verborgenen Schätzen. ,,Alles, alles, alles ist euer," spricht Er, ,,ihr sollt Gutes die Fülle haben und voll werden der Gnade des Herrn." O, wie lieblich ist's doch, Jesum anzuschauen, und sich auf Ihn zu verlassen mit der gewissen Zuversicht, daß, wenn wir die Vermittelung seiner Liebe und Macht bedürfen, wir nichts andres verlangen, als was Er uns schon in seiner Treue verheißen hat.