Kolosserbrief

Kol 1,10 J.MacArthur "... um des Herrn würdig zu wandeln zu allem Wohlgefallen" (Kol. 1,10).

Dein Lebenswandel sollte mit dem Wandel Christi übereinstimmen.

In Kolosser 1,9 spricht Paulus von der Kontrolle durch den Willen Gottes. In Vers 10 spricht er von einem des Herrn würdigen Wandel. Zwischen beiden Versen besteht eine direkte Beziehung von Ursache und Wirkung. Wenn du von der Erkenntnis des göttlichen Willens beherrscht bist, wandelst du "würdig des Herrn".

Das Wort "wandeln" ist im Neuen Testament immer die Umschreibung für den Lebensstil eines Menschen oder einer Gruppe. So sagt Paulus den Thessalonichern, sie sollten "des Gottes würdig wandeln, der euch zu seinem Reich und zu seiner Herrlichkeit beruft" (1. Thess. 2,12).

Der Gedanke, des Herrn würdig zu sein, mag ein wenig Verwunderung erzeugen, weil wir gewöhnlich Würdigkeit mit Auszeichnungen oder irgendwelchen Verdiensten in Zusammenhang bringen. Das will Paulus natürlich überhaupt nicht sagen. Das griechische Wort für "würdig" in Kolosser 1,10 spricht von etwas Gleichgewichtigem, von etwas, das den selben Wert hat wie etwas anderes. Paulus sagt nicht, wir hätten Christus verdient, sondern unser Verhalten sollte mit dem Seinen übereinstimmen.

Das will auch Petrus in 1. Petrus 2,21 sagen: "Denn hierzu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel hinterlassen, damit ihr seinen Fußspuren nachfolgt." Johannes fügt hinzu: "Wer da sagt, dass er in ihm bleibe, ist schuldig, selbst so zu wandeln, wie er gewandelt ist" (1. Joh. 2,6) und erklärt dann noch: "Dies ist die Liebe, dass wir nach seinen Geboten wandeln" (2. Joh. 6). Auf diese Weise also zeigen wir unsere Liebe zu Christus (Joh. 14,15) und gefallen wir Ihm in jeder Beziehung wohl.

Ein Wort zur Ermutigung: Ein "würdiger Wandel" ist kein Leben in perfekter Sündlosigkeit. Das wird erst erreicht sein, wenn wir ganz verherrlicht sind. Aber jeden Tag wächst du in der Gottesfurcht, weil der Heilige Geist Sein verwandelndes Werk in dir tut (2. Kor. 3,18). Halte dich treu zu diesem Prozess. Habe deine Freude an Christus, achte auf Sein Wort und freue dich des Vorrechts, Ihm heute ähnlicher zu werden.





J.MacArthur "... fruchtbringend in jedem guten Werk und wachsend durch die Erkenntnis Gottes" (Kol. 1,10).

Die Menge deiner Frucht hängt direkt von deiner Erkenntnis der göttlichen Wahrheit ab.

Jeder Bauer, der eine reiche Ernte einfährt, tut das nur, wenn er sich eifrig darum gemüht hat. Er muss pflügen, den Samen ausstreuen und dann die Pflanzen bis zur Reife pflegen. Jeder Schritt erfordert Nachdenken, Disziplin und Ordnung.



Genauso ist das geistliche Fruchttragen kein gedankenloser und willkürlicher Vorgang. Es erfordert ein eifriges Suchen nach der Erkenntnis des göttlichen Willens, den Er in Seinem Wort offenbart hat. Darum geht es im Gebet des Paulus in Vers 9 und das wiederholt er hier in Vers 10.

Der Ausdruck "wachsend durch die Erkenntnis Gottes" (Vers 10) kann auch mit "wachsend in der Erkenntnis Gottes" übersetzt werden. Beides ist richtig. Die erste Übersetzung betont die Rolle, die die Erkenntnis bei deinem geistlichen Wachstum spielt, während die zweite auf die Notwendigkeit des erkenntnismäßigen Wachstums hinweist.

Wenn deine Erkenntnis des göttlichen Wortes zunimmt, erneuert der Heilige Geist dein Herz und verwandelt dein Denken. Wenn du die Herrlichkeit des Herrn anstaunst, wie sie in der Schrift offenbart ist, wirst du "verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit" (2. Kor. 3,18). Du hast den "neuen Menschen" angezogen, "der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Bilde dessen, der ihn erschaffen hat" (Kol. 3,10).

Einer der Tricks des Teufels, um geistliche Produktivität zu verzögern, besteht darin, den Kopf mit humanistischer Philosophie und anderem bankrottem Ersatz zu beschäftigen. Darum brachte er falsche Lehrer nach Kolossä, die erzählten, die Erkenntnis des göttlichen Willens reiche nicht aus für wahre Spiritualität. Paulus weist diese Vorstellung zurück, indem er befestigt, dass in Christus "die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig wohnt" (Kol. 2,9). Er ist es, in dem "alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen sind" (Kol. 2,3). Er ist alles, was du nötig hast!

Die Schrift fordert dich auf, in der Gnade und Erkenntnis des Herrn Jesus Christus zu wachsen (2. Petr. 3,18). Kennzeichnet das dein Leben? Sehnst du dich nach einer reichlichen geistlichen Ernte?