Phil 2,13
W.Nee
Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das
Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen. Philipper 2,13
Zwar haben sich jetzt, da ich in Christus bin, Gottes
Forderungen nicht geändert, aber nun bin nicht mehr ich es,
der sie erfüllt. Nein, der auf dem höchsten Thron sitzt und
die Gebote gegeben hat, lenkt jetzt mein Herz und sorgt
selber dafür, daß ich sie einhalte. Solange wir versuchten,
alles aus eigener Kraft zu vollbringen, konnte er nichts tun.
Gerade weil wir selber uns abmühten, das Ziel zu erreichen,
scheiterten wir und blieben immer wieder stecken. Wir waren
zu schwach, um zu vollbringen, was Gott von uns wollte, aber
trotzdem versuchten wir es, denn wir hatten unsere
Schwachheit noch nicht erkannt und meinten, wir hätten eigene
Kraft. Erst wenn Gott uns diese Illusion nimmt und uns in
Verzweiflung stürzt, setzen wir unser Vertrauen allein auf
ihn, der bereit ist, alles selber zu wirken.
C.Eichhorn
Gott ist's, der es schafft
Gott ist es, der in euch wirkt beides, das Wollen und das
Vollbringen. Phil. 2, 13
"Ich komme nicht durch", klagt das verzagte Herz. "Die
Schwierigkeiten sind zu groß, ich werde mit meinem alten
Menschen nicht fertig. Immer wieder brechen meine Untugenden
hervor. Wenn ich denke, nun ist's gewonnen, lasse ich mich
wieder von den bösen Reizen überwinden. Die Versuchung liegt
nahe, den Kampf aufzugeben. Da tönt es ermutigend ins Ohr:
Gott ist's, der Wollen und Vollbringen wirkt. - Wie schafft
er das Wollen? Er macht uns unsre Untugenden zur Last. Wir
werden uns immer unerträglicher. Er läßt uns die Welt- und
Sündenlust schal, ja zum Ekel werden. Durch den Heiligen
Geist gibt er heilige Triebe ins Herz, die uns fähig machen,
zu wollen, was er will. Gewiß kann er uns das Wollen nicht
abnehmen. Aber er leitet kräftig darauf hin. Das
Nicht-wollen ist darum unverantwortlich. Und wie das Wollen,
so wirkt er auch das Vollbringen. Er tut dies dadurch, daß
er den Glaubensblick auf die vollbrachte Erlösung schenkt.
Es ist uns ja alles in Christus Jesus gegeben, was zum
göttlichen Leben und Wandel dient. Sobald Gott über diese
herrliche Tatsache Licht schenkt, können wir im Glauben
nehmen, was für uns schon bereit liegt. "Wollen habe ich
wohl, aber vollbringen das Gute finde ich nicht": das gilt
nur für den, dem der Glaubensblick auf den Heiland fehlt.
Wer Jesus im Glauben ergreift, der bekommt Geistesleben. Die
Liebe zu Gott und zum Heiland strömt in sein Herz ein. Sie
gibt Kraft, den Willen Gottes zu tun. - Es geht, weil Gott
im Grund alles wirkt und schafft. Aber eben darum laßt uns
auch ganzen Ernst anwenden! Denn wie wollen wir einst
bestehen, wenn wir unsere Rettung versäumt haben? Jede
Entschuldigung ist abgeschnitten. Gott hat uns selbst die
Hand geboten. Wir, nur wir sind schuld, wenn wir nicht
gerettet ans Ziel kommen.
Ich kann mich selber vor der Welt nicht unbefleckt bewahren;
ich kann nicht tun, was dir gefällt; das hab' ich oft erfahren!
Ich will mich übergeben dir; mach, was du willst, o Herr,
aus mir, in meinen Lebensjahren!
Ich stehe immer in Gefahr, das Kleinod zu verlieren;
der Feind versucht mich immerdar und will mich dir entführen.
Herr Jesu, nimm dich meiner an, erhalt' mich auf der Lebensbahn!
Nur du wollst mich regieren.