Phil 1,6
S.Keller
Phil. 1, 6: «... Der in euch angefangen hat das gute Werk,
der wird es auch vollführen bis an den Tag Jesu Christi.»
Eine große selige Gewißheit spricht dieses Wort aus, die so
recht dazu angetan ist, die Unholde trüber Stimmungen zu
vertreiben, die nach einem Tage voll Enttäuschungen einen
Abend voll Befürchtungen schufen. Meine eigene geistliche
Entwicklung hat Risse und Sprünge; wird's harmonisch
ausklingen, was Gottes wunderbare Gnade in mir begonnen hat?
Ich bete für so manche herzbeklemmende Sorge; wie wird's mit
dem allem? Da muß vor 1900 Jahren der alte Apostel mit
Ketten an den Füßen diese Zeilen in Rom niederschreiben,
damit von seiner Heldenüberzeugung ein Strom von Gewißheit
über mich armseligen Gefühlsmenschen sich ergieße! Jesus ist
der Werkmeister; er wird keine heilige Seelenarbeit halb
lassen. Der Ablieferungstermin ist der am Tage seiner
herrlichen Wiederkunft. Bis dahin hat er Zeit und
Möglichkeit, sein Werk gut zu machen; jeder Schaden, der
durch unsere Schuld - die Schuld des spröden Materials -
entstanden, wird durch die große Kunst des Meisters
ausgeglichen und überwunden! Ich will die Augen schließen
und die Hände falten und mir das Vertrauen erbitten zu seinem
seligen Vollführen.
Herr Jesus, du weißt, wie es mir zumut ist und was du
vorhast. Schenk mir einen hellen Schein von der herrlichen
Vollendung her, der mein Herz still und froh macht. Ich
vertraue dir, Herr Jesus. Ich freue mich auf dich! Amen.
J.MacArthur
"... indem ich eben dessen in guter Zuversicht bin, dass
der, welcher ein gutes Werk in euch angefangen hat, es
vollführen wird" (Phil. 1,6).
Gott bringt immer zu Ende,"was Er angefangen hat.
Jeder, der Christus lieb hat, möchte Ihm ähnlich werden in
geistlicher Vollkommenheit und absoluter Heiligkeit. Wir
möchten Ihm in allem wohlgefallen. Doch erleben wir bei
diesem edlen Vorsatz viele Frustrationen und Enttäuschungen,
weil menschliche Schwäche und Sünde unseren Weg blockieren.
Wir rufen wie Paulus in Römer 7: "Was ich vollbringe, erkenne
ich nicht; denn nicht was ich will, tue ich, sondern was ich
hasse, übe ich aus ... Also finde ich das Gesetz für mich,
der ich das Rechte ausüben will, dass das Böse bei mir
vorhanden ist ... Ich elender Mensch! Wer wird mich retten
von diesem Leibe des Todes?" (die Verse h15,21,24). Seine
Antwort hallt wider von Vertrauen und Erlösung: "Ich danke
Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn!" (Vers 25).
Paulus war überzeugt, dass Gott Sein Erlösungswerk immer
zur Vollendung bringt. In jedem neuen Gläubigen beginnt
Er ein Werk, das uns fortschreitend dem Bilde Seines
Sohnes gleichförmiger macht (2. Kor. 3,18). Dies mag im
Augenblick schmerzlich stockend erscheinen; aber sei sicher,
Er bringt es zu Ende. Alle, die Er gerechtfertigt hat, die
wird Er auch verherrlichen (Röm. 8,29-30).
Inzwischen hast du eine aktive Rolle in diesem Prozess zu
übernehmen. Paulus drückt das so aus: "Bewirket eure eigene
Seligkeit mit Furcht und Zittern" (Phil. 2,12). Du musst
dich selbst zu einem heiligen Wandel erziehen durch Gebet,
Bibelstudium, Gehorsam und Berechenbarkeit für andere
Gläubige. Alles, was du dazu brauchst, steht zu deiner
Verfügung, weil Gott selbst in dir wirkt, was "nach Seinem
Wohlgefallen" ist (Phil. 2,13).
Freue dich, Gott zu kennen, zu Ihm zu gehören und dass Er
dich dem Bilde seines Sohnes gleichgestalten wird. Erblicke
in jedem Geschehen dieses Tages einen Teil dieses Prozesses.
Achte auf die Forderungen des Heiligen Geistes und halte
fest, dass Gott Seinen Willen vollenden wird.
J.MacArthur
"... indem ich eben dessen in guter Zuversicht bin, dass
der, welcher ein gutes Werk in euch angefangen hat, es
vollführen wird bis auf den Tag Jesu Christi" (Phil. 1,6).
Eines Tages wird Gott jeden Gläubigen verherrlichen und
belohnen.
Für Christen steckt ein Körnchen Wahrheit in dem Aufkleber
mit dem Text: "Keine Ungeduld, Gott hat mich noch nicht ganz
fertig." Wir sind nicht, was wir sein sollten; stattdessen
ist noch viel zu tun, bis wir sind, wie Er uns haben will.
Doch Gottes Wirken ist in uns so gewiss und so mächtig, dass
uns die Bibel die Vollendung garantiert.
An diese Garantie dachte auch der Bibellehrer F.B. Meyer,
als er schrieb: "Betreten wir ein Maleratelier, in dem lauter
unvollendete Bilder an den Wänden stehen, so kann das daran
liegen, dass der Maler sich übernommen hat oder dass seine
Hände gelähmt waren oder dass der Tod ihn ereilte; in Gottes
großer Werkstatt finden wir nichts, das nach Hast oder Mangel
an Kraft und Fähigkeit zur Vollendung aussieht. Wir können
sicher sein, dass die Arbeit, die Er in Seiner Gnade begann,
auch von dem Arm Seiner Kraft vollendet wird" (The Epistle to
the Philippians [Grand Rapids, Mich.: Baker, 1952] S. 28).
Die Vollendung des göttlichen Werkes in dir wird in einem
künftigen Zeitpunkt geschehen, den Paulus den "Tag Jesu
Christi" nennt (Phil. 1,6). Die Bibel kennt auch den "Tag
des Herrn" als die Zeit des göttlichen Gerichts über die
Ungläubigen. Aber "der Tag Jesu Christi" beschreibt die
Zeit, wenn die Gläubigen völlig verherrlicht werden und
den Lohn für ihre Treue im Dienen erhalten (siehe 1. Kor.
3,10-15). Alle deine irdischen Sorgen werden verschwunden
sein und Gottes Verheißung, dich vor dem Straucheln zu
bewahren und dich "tadellos mit Frohlocken" vor Sich
hinzustellen (Jud. 24), wird glückselige Wahrheit sein.
Dich auf dein Versagen zu konzentrieren, macht dich mutlos;
aber die Aussicht auf den herrlichen Tag Christi sollte dich
erfreuen. Beschäftige dich nicht über Gebühr mit dem, was du
heute bist. Blick nach vorne, zu dem, was du durch Gottes
Gnade sein wirst.