Eph 6,17
C.Eichhorn
Die Kampfesrüstung (V)
Nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geiste,
welches ist das Wort Gottes! Eph. 6, 17
Der Helm des Heils heißt an andern Stellen Helm der Hoffnung
(1. Thess. 5, 8). Es ist also das zukünftige Heil gemeint,
das mit der Wiederkunft des Herrn erscheint. Die Hoffnung
darauf wird verglichen mit einem Helm, durch den das Haupt
vor feindlichen Hieben geschützt wird. Es kommen auch für
Gotteskinder schwere Schicksalsschläge. Doch die Hoffnung
auf die künftige Herrlichkeit gibt Kraft, auszuhalten. Es
ist alles nur ein kurzes Zwischenspiel, mag es noch so
schmerzlich sein. Am Ende winkt Freude. - "Ergreift den
Helm!" Es geschieht dies auf doppelte Weise. Erstens:
Besinnt euch auf eure Hoffnung, versenkt euch in sie,
studiert sie fleißig! Vertieft euch vor allem in das große
Hoffnungsbuch, die Offenbarung Johannis! Hier wird uns der
ganze Reichtum unserer Hoffnung enthüllt. Wir bekommen
stärkende Ausblicke im Dunkel der Gegenwart. Das macht
fröhlich in Trübsal und stärkt die Geduld. Zweitens müssen
wir uns die Hoffnung von oben immer wieder neu ins Herz
senken lassen. Wir haben großartige Aussichten. Aber
es steht manchmal alles grau in grau vor uns. Was hilft
die lieblichste Aussicht, wenn Nebel und Dunst über der
Landschaft lagern? So muß Gott den Schleier zerreißen, daß
unser Auge entzückt schaut, was er uns bereitet hat. Dann
liegen die dumpfen Täler und sumpfigen Niederungen weit unter
uns. Wir vergessen die Beschwerden und Gefahren des steilen
Aufstiegs. - Christen sind nicht nur zur Verteidigung,
sondern auch zum Angriff berufen. Sie sollen dreinschlagen
und Hiebe versetzen, nur nicht mit fleischlichen Waffen,
nicht mit Spott und Schimpfworten, sondern mit dem
Geistesschwert, welches ist ein Wort Gottes (nicht: das Wort
Gottes). Ein solches Wort müssen wir uns von oben erbitten.
Es kann ein Schriftwort sein, das uns zu rechter Zeit in den
Sinn gegeben wird, aber auch sonst ein Wort, das uns auf die
Lippen gelegt wird. Ein solches von oben geschenktes Wort
wirkt durchschlagend. Es besitzt Geistesmacht und wirkt
als Geistesblitz. So hat Jesus sich alle Worte vom Vater
geben lassen. Er redete nicht von sich selbst. Vielleicht
sind wir keine Redner und besitzen keine natürliche
Schlagfertigkeit. Aber Gott bereitet sich gerade aus dem
Mund der jungen Kinder eine Macht zu um seiner Feinde willen
(Ps. 8, 3). Wie manchmal hat Gott buchstäblich durch
Kindermund den Unglauben der alten und klugen Leute beschämt!
Er verherrlicht sich gern durch schwache und ungelehrte
Leute. Als Petrus in Geisteskraft Zeugnis gab, mußte der
Hohe Rat schweigen und Simon der Zauberer verstummen (Apg.
8, 22; 13, 9). Der Weisheit und dem Geist, mit dem Stephanus
redete, konnten seine Feinde nicht widerstehen (Apg. 6, 10).
- Das Herrlichste aber ist, wenn den Widersachern nicht nur
der Mund gestopft wird, sondern wenn sie zur Erkenntnis der
Wahrheit geführt werden. Das ist der schönste Sieg, über den
sich auch die Engel im Himmel mitfreuen.
C.O.Rosenius
Nehmt den Helm des Heils! Eph. 6, 17.
Was der Helm des Heils ist, sehen wir aus der Parallelstelle
in 1. Thess. 5, 8, wo es heißt: ,,Angetan mit dem Helm der
Hoffnung zur Seligkeit." Eine feste, lebendige Hoffnung auf
die ewige Seligkeit im Himmel ist unser Helm. Er war bei den
ehemaligen Kriegern eine Metallbedeckung des Hauptes, der
also einen sehr wichtigen Teil schützte; denn ein einziger
Schwerthieb auf das Haupt konnte den sofortigen Tod bringen
oder den Krieger unfähig machen, länger zu streiten. Ebenso
wichtig ist auch unser geistlicher Helm. Entferne nur die
Hoffnung auf die Seligkeit, und alle geistliche Kraft ist
dahin, das ganze Wort Gottes ist ohne Gewicht, der Mensch
sieht nur das, ,,was vor Augen ist", und er taugt dann weder
im Tun noch im Leiden. Aber gleichwie der Helm auf dem
Haupte des Kriegers bewirkte, daß er mit vermehrtem Mut
in den Kampf eilte und sich nicht vor den Schwerthieben
fürchtete, so bewirkt auch eine feste, lebendige Hoffnung auf
die Seligkeit, daß wir nicht so genau darauf achten, was uns
hier begegnen kann. Wir blicken nur auf das Wohlgefallen des
Herrn, weil wir wissen, daß am Ende des Kampfes so herrliche
Dinge auf uns warten, denen gegenüber alle Leiden dieser Zeit
nichts sind.
Soll aber die Hoffnung auf die Seligkeit uns wirklich ein
solcher Helm und eine solche Kraft im Kampfe werden, dann ist
hier etwas anderes als eine Menge Worte und schöne Gedanken
erforderlich, dann sind ein tiefes Ergründen und wirklicher
Glaube nötig. - Während die Sonne noch scheint und alles
herrlich und gut auf unserem Wege geht, kannst du vielleicht
von der Seligkeit des Himmels reden und singen, dann brauchst
du aber auch am wenigsten diesen Trost. Mache dich aber
darauf gefaßt, daß andere Zeiten kommen, nämlich die bösen
und finsteren Tage, in denen die Welt dir zu enge wird und
dein Herz vor unbeschreiblichen Qualen brechen will, so daß
du ,,den Tod wohl aus dem Verborgenen graben" möchtest, Tage,
in denen die ganze Seligkeit deines Lebens verloren ist und
du bei dem Gedanken, daß dein Dasein ganz aufhören wird,
vergehen könntest. Verschaffe dir darum gründliche Klarheit
über dieses Stück. Untersuche aufs ernsteste, ob wir einen
wirklichen und sicheren Grund unserer Hoffnung haben und
bitte Gott um Seinen Heiligen Geist, der es tief in dein
innerstes Wesen schreibe, so daß es dein leitender
Hauptgedanke durch das ganze Leben wird. Eine gewisse und
feste Hoffnung auf die Seligkeit wird dir die rechte
Lebensweisheit in allen Wechseln des Erdenlebens, einen
tiefen, unerschütterlichen Trost in allen Trübsalen, einen
göttlichen Frieden und eine göttliche Kraft in allen Kämpfen
und Prüfungen geben.
Dies betrifft aber nicht jeden beliebigen. Zunächst kann es
ja nur wie laues Wasser im Mund derjenigen schmecken, die
ihr Gutes hier auf Erden haben wollen, die also ,,dieser
Welt Kinder" sind. - ,,Der Himmel - wie? - der Himmel? Nein,
sage uns etwas von Gesundheit und Freude hier", so heißt es
in ihren Herzen, ,,sage uns etwas von Speise, Kleidung, Ehre,
Vergnügungen; in den Himmel kommen wir wohl zu seiner Zeit
von selbst. Den brauchen wir jetzt nicht."
Aber auch unter denen, die angefangen haben, nach dem zu
trachten, was droben ist, und die im Bund mit Gott stehen,
sind viele noch ganz unfähig, den Wert und die Kraft der
Seligkeitshoffnung zu erkennen. Es sind diejenigen, die noch
nicht vom Erdenleben betrogen, verwundet, niedergeschlagen
und ermüdet wurden, sondern noch allerlei herrliche Pläne und
Hoffnungen für dieses Leben haben. - Aber bereite dich
darauf, sofern du für den Himmel bereitet werden sollst, daß
andere Zeiten kommen, in denen du in der ganzen Heiligen
Schrift keine lieblicheren Worte findest als die von einer
seligen Heimfahrt. So wahr du ,,Christus angehörst", soll
dein alter Mensch samt seinen Lüsten und Begierden gekreuzigt
werden; und ein gekreuzigtes Leben ist ein ängstliches,
hängendes Leben, ein beständiges Sterben. Welche Freude kann
man dem bereiten, der am Kreuze hängt? Eine gelegentliche
Linderung und Ruhe kann ihm wohl durch die Gnade Gottes
gegeben werden, gleichwie ein Engel nach Gethsemane gesandt
wurde und Jesus stärkte. Aber diese Linderung wird bald von
einem neuen Anfall, neuen Schmerzen und neuer Bitterkeit,
von Tränen und von Rufen unterbrochen. Je länger wir als
Christen leben, desto mehr bewahrheiten sich die Worte des
Apostels: ,,Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus,
so sind wir die elendsten unter allen Menschen." Immer mehr
bewahrheiten sich die Worte der Schrift von diesem Leben:
,,Wenn es köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit
gewesen", und abermals: ,,Es ist ein elend, jämmerliches Ding
um aller Menschen Leben von Mutterleibe an, bis sie in die
Erde begraben werden, die unser aller Mutter ist. Da ist
immer Sorge, Furcht, Hoffnung und zuletzt der Tod, sowohl bei
dem, der in hohen Ehren sitzt, als auch bei dem Geringsten
auf Erden. Da ist immer Zorn, Eifer, Widerwärtigkeit, immer
Unfriede und Todesgefahr."
Es wird dann deine Seligkeitshoffnung mächtig stärken,
wenn du recht bedenkst, daß die tiefe, unendliche
Seligkeitsbegierde des Menschen auf dieser Erde nie
befriedigt werden kann, und daß dieses ganze Leben nur ein
großer Betrug ist. Als der reichste und glücklichste König
in Israel während seines langen und herrlichen Lebens nach
der Glückseligkeit in allem, was auf Erden gefunden werden
kann, gesucht hatte, gelangte er schließlich zu der
niederschmetternden Erkenntnis, daß alles Betrug, alles
eitel sei. Die Erde hat nichts, was die unsterbliche Seele
glücklich machen kann. Wer am meisten von ihrem Glück und
ihrer Freude erhält, bekommt zugleich ein Herz, das keinen
Genuß daran hat; und dann kommt endlich der verdrießliche
Gedanke hinzu, daß es bald mit allem zu Ende sein wird.
J.MacArthur
"Nehmt auch den Helm des Heils" (Eph. 6,17).
Mutlosigkeit und Zweifel lassen sich vertreiben, wenn man
seine Sicherheit in Christus kennt.
Der Helm des römischen Kriegers war ein wichtiger Teil
der Waffenrüstung und diente dazu, Schläge auf den
Kopf abzufangen, besonders die tödlichen Schläge des
Breitschwertes. Damals hatten die Kämpfer ein leichtes,
gut zu handhabendes Kurzschwert für den Nahkampf. Sie
hatten es aber auch mit riesigen, beidseitig geschliffenen
Breitschwertern zu tun, deren Schläge eine verheerende
Wirkung ausübten.
Um sich vor den vernichtenden Schlägen Satans zu schützen,
rät uns Paulus, den "Helm des Heils" aufzusetzen. Wenn wir
an alles bisher Gesagte denken, ist es klar, dass Paulus
damit nicht meint: "Nebenbei, ihr müsst euch auch noch retten
lassen." Paulus wendet sich an Gläubige. Ungläubige brauchen
nicht die geistliche Waffenrüstung anzulegen. Sie befinden
sich nicht im Kampf. Satan greift seine eigenen Truppen
nicht an.
In 1. Thessalonicher 5,8 beschreibt Paulus den Helm des
Heils als den "Helm mit der Hoffnung des Heils". Daraus
entnehmen wir, dass die wildesten und mächtigsten Angriffe
Satans der Sicherheit und der Gewissheit gelten. Darum
ermutigt Paulus die Gläubigen, der Errettung, die sie schon
besitzen, fest zu vertrauen. Er wusste: Der Zweifel an der
Sicherheit in Christus macht sie unfähig zum geistlichen
Krieg, genauso wie ein Schlag auf den Kopf einem Menschen
die Möglichkeit zur Selbstverteidigung nimmt.
Als Gläubige haben wir die Zusicherung, dass wir in Christus
für immer geborgen sind. Wenn du daran zweifelst, so hast du
den Helm nicht auf dem Kopf; darum bist du verwundbar; das
erfüllt dich mit Zweifeln und Mutlosigkeit. Römer 8,29-30
versichert allen von Gott Gerechtfertigten, dass Er sie
heiligt und verherrlicht. Niemand geht unterwegs verloren.
Jesus sagt: "Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne
sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben
und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit und niemand wird
sie aus meiner Hand rauben" (Joh. 10,27-28). Das ist eine
wunderbare Verheißung. So lass dir vom Feind nicht die
Freude und Gewissheit rauben, dass du zu Christus gehörst und
dass der Herr dich niemals fallen lassen wird (Hebr. 13,5).
J.MacArthur
"Nehmt auch den Helm des Heils" (Eph. 6,17).
Wir können den Zweifel nur besiegen, wenn wir auf die
bewahrende Kraft Gottes schauen.
Zweifel überfallen den Christen auf vielerlei Art. Wenn du
gesündigt hast, mag dein Gewissen dich quälen, indem es sagt:
"Du bist gewiss kein Christ. Aus welchem Grund sollte Gott
dich retten? Du verdienst gar keine Gnade. Du bist viel
zu schlecht. Wie kannst du dir einbilden, Gott könne dich
je gebrauchen?" Solche Zweifel sind bei Christen sehr
verbreitet, die mehr auf das blicken, was sie treiben, als
auf Gottes Kraft.
Allzu oft sind wir schnell bereit, an Gottes Rettungsmacht zu
glauben; aber es fällt uns schwer, an Seiner Bewahrungsmacht
festzuhalten. Dazu kommt, dass viele Christen glauben, sie
könnten wieder verloren gehen; so leben sie in beständiger
Furcht, vom Glauben abzufallen. Wieder andere wissen
überhaupt nichts von ihrer Sicherheit in Christus. Sie sind
so darauf bedacht, Gott wohlzugefallen, dass sie die Gnade
aus dem Blick verlieren und in eine Mentalität reiner
Werkgerechtigkeit geraten.
Dein Verhalten bestimmt nicht dein Sein in Christus; dein
Sein in Christus bestimmt dein Verhalten. Gute Werke sind
das notwendige Ergebnis der Errettung (Eph. 2,10), aber
sie erretten dich nicht und halten dich auch nicht in der
Errettung. Das ist Gottes Werk.
Judas sagt: "Dem aber, der euch ohne Straucheln zu bewahren
und vor seiner Herrlichkeit tadellos mit Jubel hinzustellen
vermag ..." (Jud. 24). "Vermag" ist die Übersetzung eines
griechischen Wortes, das von Kraft spricht. "Bewahren"
bedeutet, mitten im Kampf sicher zu sein, "ohne Straucheln"
heißt, ohne in Sünde zu fallen. Zusammengenommen steht da
also: Gott ist stark genug, dich vor dem Sündigen und vor dem
Abfall von Ihm zu bewahren, einerlei wie intensiv Satan dich
attackiert. Er wird dich auch weiterhin schützen und dich
reinigen bis zu dem Tag, da du vollkommen und ohne jeden
Makel in den herrlichen Himmel einziehen wirst.
Sünde ist eine ernste Angelegenheit und du darfst sie niemals
leicht nehmen. Wenn du aber gesündigt hast, so erinnere
dich, dass du als Gläubiger augenblicklich durch das Blut
Jesu gereinigt worden bist (1. Joh. 1,7). Bekenne immer
deine Sünden und lasse von ihnen; aber zweifle nie an Gottes
Macht oder an Seiner Bereitschaft, dich auf dem rechten Weg
zu erhalten. Vertraue auf Seine Gnade, nicht auf deine
Fähigkeit, die Sache gut zu machen.
J.MacArthur
"Nehmt auch den Helm des Heils" (Eph. 6,17).
Der Helm des Heils schützt dich vor Mutlosigkeit und
Verzweiflung.
Wir haben gesehen, dass der Teufel die Gläubigen mit dem
zweischneidigen Schwert des Zweifels und der Mutlosigkeit
angreift. Aber damit gibt er sich nicht zufrieden. Er
versucht, dich über die Mutlosigkeit bis in die Verzweiflung
zu treiben und dir jede Hoffnung zu rauben. Wenn du nicht
achtgibst und kampfesmüde wirst, werden seine Angriffe Erfolg
haben.
Der Prophet Elia ist ein Beispiel dafür. Sein Wirken hatte
auf dem Karmel seinen Höhepunkt erreicht. Dort hatte er 450
Propheten des Baal getötet (1.Kön. 18,40). Und doch floh
er unmittelbar nach diesem großen Sieg um seines Lebens
willen, weil die Königin Isebel ihn töten wollte (1. Kön.
19,1-3).
Er lief vom Berg Karmel in die Wüste von Beerseba, "und kam
und ließ sich unter einem Ginsterstrauch nieder. Da wünschte
er sich zu sterben und sagte: Es ist genug. Nun, Herr, nimm
mein Leben hin! Denn ich bin nicht besser als meine Väter"
(Vers 4). Kurz darauf klagte er weiter: "Ich habe sehr
geeifert für den Herrn, den Gott der Heerscharen. Deinen
Bund haben die Söhne Israels verlassen, haben deine Altäre
niedergerissen und deine Propheten mit dem Schwert
umgebracht! Und ich allein bin übrig geblieben, ich allein,
und [nun] trachten sie danach, [auch] mir das Leben zu
nehmen" (Vers 10).
Elia verlor die Hoffnung, weil er die Umstände nicht mehr mit
den Augen des Glaubens ansah; jetzt hatte er den Eindruck,
allein den Kampf zu führen. Er gestattete sich, emotional,
physisch und geistlich am Ende zu sein; darum überwältigte
ihn das Selbstmitleid. Er fühlte sich hoffnungslos allein
gelassen.
Aber Gott hatte Elia nicht aufgegeben. Er hatte noch alles
im Griff und verfügte über zahlreiches Volk (Vers 18). Elia
hatte sozusagen seinen Helm des Heils abgesetzt und darum
einen beinahe vernichtenden Schlag gegen sein Vertrauen auf
Gottes Segnungen in seinem Leben erhalten.
Es mag Zeiten geben, wo du, wie Elia, dein Vertrauen
verlierst und an Gottes Treue zweifelst. Dann bedeutet das
Aufsetzen des Helms des Heils, dass du deine Augen von den
Lebensumständen weg auf Gottes Verheißungen richtest. Du
magst nicht immer das Empfinden der Gegenwart Gottes haben,
auch nicht alles begreifen, was Er tut; aber sei versichert,
Er wird dich nie aufgeben oder dich nie verlassen (Hebr.
13,5); Er wird Seine Absichten immer zum Ziel führen
(Röm. 8,28).
J.MacArthur
"Nehmt ... das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort!"
(Eph. 6,17).
Gottes Wort ist deine Hauptangriffswaffe.
Alle von Paulus angeführten Waffen dienen der Verteidigung,
außer einer: dem Schwert des Geistes. Das ist deine
Offensivwaffe, um Satan abzuweisen.
Wir haben gesehen, dass die römischen Soldaten zwei Schwerter
hatten - das große Breitschwert und den kleineren Dolch. Das
hier mit "Schwert" übersetzte griechische Wort bezieht sich
auf diesen Dolch, der zwischen 12 cm und gut einem halben
Meter lang sein konnte und in einer am Gürtel hängenden
Scheide getragen wurde.
Dieser Dolch war eine sehr verbreitete Waffe. Die Soldaten,
die Jesus im Garten Gethsemane verhafteten, hatten alle einen
solchen Dolch (Matth. 26,46). Petrus benutzte einen, um dem
Knecht des Hohenpriesters das Ohr abzuschlagen (Matth.
26,51). Auch Jakobus, der Bruder des Johannes, wurde mit
einer solchen Waffe getötet (Apg. 12,2). In Hebräer 11,37
heißt es, dass zahlreiche Glaubenshelden mit einem solchen
Dolch oder Kurzschwert umgebracht worden sind.
"Das Schwert des Geistes" bezieht sich nicht direkt auf den
heiligen Geist als solchen. Weil wir es aber mit einem
geistlichen Feind zu tun haben, muss auch unsere Waffe
geistlich sein (2. Kor. 10,4). Unser Schwert ist geistlich,
weil es das durch den Heiligen Geist gegebene Wort ist.
Er inspirierte die Schreiber, und durch das Wort überführt
und rettet Er die Sünder (Joh. 16,8; Hebr. 4,12-13).
Das Wort bleibt in dir und verändert dich. Es gibt alles
her, was du für ein gottesfürchtiges, siegreiches Leben
brauchst. Es baut auf und bewirkt Heiligkeit (Apg. 20,32).
Und es macht dich zu guten Werken bereit, indem es lehrt,
ermahnt, korrigiert und in der Gerechtigkeit unterweist
(2. Tim. 3,16-17).
Die Bibel ist eine mächtige und wirkungsvolle Waffe. Die
Frage lautet: Weißt du damit umzugehen? Studierst du sie
angelegentlich und wendest du ihre Grundsätze auf dein Leben
an? Hast du einen Vorrat an biblischen Wahrheiten bereit,
den du in der Hitze des Gefechts anwenden kannst?
Das römische Kurzschwert war eine Präzisionswaffe,
die zu bestimmten Gelegenheiten ganz bestimmte Ziele
erreichen sollte. Genauso ist das Schwert des Geistes
am wirkungsvollsten, wenn du die richtigen geistlichen
Grundsätze an der richtigen Stelle deines Alltags einsetzt.
Tust du das?
J.MacArthur
"Nehmt ... das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort!"
(Eph. 6,17).
Das Schwert des Geistes handhaben, heißt bestimmte biblische
Grundsätze auf bestimmte Situationen anwenden.
Der Herr hat uns ein vollkommenes Vorbild für die
meisterliche und präzise Anwendung des geistlichen Schwertes
gegeben. Nach Seiner Taufe "wurde Jesus vom Geist in die
Wüste hinaufgeführt, um von dem Teufel versucht zu werden;
und als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte,
hungerte ihn schließlich. Und der Versucher trat zu ihm hin
und sprach: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich, dass diese
Steine Brot werden" (Matth. 4,1-3).
Satan forderte Christus heraus, Sein Vertrauen auf Seinen
himmlischen Vater und auf dessen Macht und Durchhilfe fahren
zu lassen. Gerade hatte Gott verkündet, dass Jesus Sein Sohn
war (Matth. 3,17). Würde Er Ihn nun verlassen und in der
Wüste dem Verhungern preisgeben? Satan drängte Jesus, die
Sache in die eigenen Hände zu nehmen und selbst für sich zu
sorgen. Damit wollte der Teufel auch ausdrücken, der Sohn
Gottes habe doch wohl eine bessere Behandlung als diese zu
erwarten.
Doch der Herr handelte nicht in eigener Machtvollkommenheit
und forderte auch von Gott nicht, was Ihm zukam. Stattdessen
demonstrierte Er Sein Vertrauen auf Gott und wies den Teufel
wegen dessen böser Absichten zurecht: "Es steht geschrieben:
>Nicht vom Brot allein soll der Mensch leben, sondern von
jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht<" (Vers 4).
Das heißt, den richtigen Vers an der richtigen Stelle
zitieren. Genauso machte es der Herr bei den weiteren
satanischen Versuchungen (die Verse 7.10).
Die Schrift gibt viele allgemeine Grundsätze; aber das
Schwert des Geistes ist eine präzise Waffe. Wir müssen es
lernen, den passenden Bibelvers an der richtigen Stelle
einzusetzen. Das meint der Psalmist, wenn er sagt: "Wodurch
hält ein Jüngling seinen Pfad rein? Indem er sich bewahrt
nach deinem Wort... In meinem Herzen habe ich dein Wort
bewahrt, damit ich nicht gegen dich sündige" (Ps. 119,9.11).
Weißt du, wo du die Bibel aufschlagen musst, wenn du dich
gegen Sorgen, Mutlosigkeit, Schläfrigkeit, Lust oder Stolz zu
wehren hast? Wenn nicht, ziehst du waffenlos in den
geistlichen Krieg.
J.MacArthur
"Nehmt ... das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort!"
(Eph. 6,17).
Deine Haltung der Bibel gegenüber bestimmt deine
Brauchbarkeit im geistlichen Krieg.
Ich erinnere mich, wie einmal jemand von seinen Beobachtungen
in einem schönen Garten berichtete. Zuerst sah er einen
Schmetterling, der von Blüte zu Blüte gaukelte. Auf jeder
saß er für einige Sekunden; doch von keiner hatte er
tatsächlich einen Vorteil genossen.
Danach kam ein Botaniker mit Bestimmungsbuch und Lupe in den
Garten. Während er sorgfältig die Blumen studierte, machte
er verschiedene Eintragungen in sein Merkheft. Doch nach
vielen Stunden sorgfältigster Arbeit hatte er zwar viel in
seinem Buch stehen, aber wenig im Kopf behalten.
Dann kam eine kleine Biene. Wenn sie eine Blüte angeflogen
hatte, kam sie bald danach mit Pollen beladen wieder zum
Vorschein. Sie hatte morgens den Bienenstock leer verlassen
und würde voll beladen heimkehren.
Beim Bibellesen gleichen manche Menschen auch dem
Schmetterling. Sie gehen von einem Lieblingsvers zum
anderen, von einem Seminar zum anderen oder von einem Buch
zum nächsten. Sie sind sehr eifrig und verwenden manche
Energie darauf; aber am Ende haben sie nur wenig vorzuweisen.
Sie bleiben aufs Ganze gesehen unverändert, weil sie sich
niemals von ganzem Herzen in das Wort vertieft haben. Ihnen
reicht es, ein wenig am Rande herumzuflattern.
Andere mögen, wie der Botaniker, in große Tiefen
hinabsteigen, jedoch ohne irgendetwas auf das eigene
Leben anzuwenden. Ich kenne dicke Kommentare, die von
Ungläubigen geschrieben wurden. In manchen Fällen haben
sie Erstaunliches begriffen und doch kennen sie keine wahre
Liebe zu Gott, und gehorchen wollen sie auch nicht. Welche
Tragödie! Aber du musst kein Bibelwissenschaftler sein, um
solche Fehler zu machen, du brauchst nur keinen Nutzen für
dein Leben aus dem Gelernten zu ziehen.
Trachte lieber danach, es wie die Biene zu machen - verbringe
viel Zeit mit dem Wort Gottes. Lies, studiere, mache dir
Notizen - und dann gehe reicher als zuvor an deine Arbeit.
Dein Herz wird mit Weisheit und biblischen Einsichten erfüllt
sein und dein Leben wird angenehmer für Gott und Menschen und
es wird reiner sein, weil das Wort sein Werk an dir getan hat
(1. Kor. 2,13).
Bist du ein Schmetterling, ein Botaniker oder eine Biene?
J.MacArthur
"Nehmt ... das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort!"
(Eph. 6,17).
Trotz satanischer Opposition wird Gottes Wort sein Werk in
Gottes Leuten vollenden.
In Matthäus 13 erzählt der Herr die Geschichte von dem Sämann
und der Saat: "Siehe, der Sämann ging hinaus zu säen; und
indem er säte, fiel einiges an den Weg, und die Vögel kamen
und fraßen es auf. Anderes aber fiel auf das Steinige, wo es
nicht viel Erde hatte, und sogleich ging es auf ... Als aber
die Sonne aufging, wurde es verbrannt, und weil es keine
Wurzel hatte, verdorrte es. Anderes aber fiel unter die
Dornen; und die Dornen sprossten auf und erstickten es.
Anderes aber fiel auf die gute Erde und gab Frucht" (die
Verse 3-8).
Danach erklärte der Herr, die Saat sei die Wahrheit des
Wortes Gottes. Satan und seine dämonischen Mächte können
es denen entreißen, die es gehört, aber nicht verstanden
haben, was damit gemeint ist. Sie können Anfechtungen und
Verfolgungen über solche bringen, die emotional ergriffen
wurden; dadurch machen sie, dass diese mutlos werden und
abfallen. In einigen Fällen ersticken sie das Wort durch
"die Sorgen des Lebens oder durch den Betrug des Reichtums"
(die Verse 19-22).
Aber wahrhaft bußfertige Sünder empfangen und pflegen die
Wahrheiten des Evangeliums, wie gute Erde den Samen empfängt
und Frucht hervorbringt. Sie hören, verstehen, empfangen das
Wort und produzieren dadurch geistliche Frucht (Vers 23).
Die Verkündigung des Evangeliums ist ein wichtiger Aspekt im
Gebrauch des Schwertes des Geistes (Eph. 6,17). Tust du es,
werden andere gewonnen und dem Heer Gottes hinzugefügt.
Aber sei gewarnt! Satan gibt kein Territorium kampflos auf.
Einige, vor denen du Zeugnis ablegst, werden vergessen,
was du ihnen gesagt hast. Andere werden sich weigern, den
weltlichen Einflüssen "ade" zu sagen. Andere wieder werden
emotionaler antworten; aber ohne echte Hingabe an Christus
und ohne von der Sünde zu lassen.
Solch ein geistlicher Kampf wird dich zwingen, deine
Verkündigung mit Gebeten einzuhüllen und sie in klarer
biblischer Lehre darzubieten. Wenn die Menschen genau
verstehen, was es bedeutet, Christus anzunehmen und wenn ihre
Herzen durch den Heiligen Geist vorbereitet sind, werden sie
nicht so leicht der satanischen Opposition zum Opfer fallen.