Eph 6,15
C.Eichhorn
Die Kampfesrüstung (III)
An den Beinen gestiefelt, als fertig, zu treiben
das Evangelium des Friedens. Eph. 6, 15
Ein drittes Stück der Rüstung ist die Bereitschaft, das
Evangelium des Friedens zu verkünden. Aber sind dazu nicht
die Prediger bestimmt? Leider hat man sich in der
christlichen Kirche daran gewöhnt, zu schweigen, und überläßt
es dem Geistlichen, die Sache des Evangeliums zu vertreten.
Nach Jesu und seiner Apostel Meinung ist aber jeder Christ,
der selbst Frieden gefunden hat, berufen, ein Bote des
Friedens zu sein und den Mund aufzutun zu einem Zeugnis von
Jesu, der uns allein den Frieden gibt. Selbstverständlich
ist nicht jeder zur öffentlichen Wortverkündigung ausersehen.
Vor allem die Frauen sollen nicht in öffentlichen
Versammlungen als Rednerinnen auftreten. Aber jeder Christ
soll nach dem Willen des Herrn den Mund auftun zu einem
Bekenntnis seines Heilandes. - Die Fähigkeit besitzt
er, weil er selbst Frieden in Jesu gefunden hat. Die
Bereitschaft dazu muß er sich immer neu von oben schenken
lassen. Es ist eine Gnade, wenn man freimütig und getrost
ein Zeugnis ablegen kann von der Kraft des Evangeliums.
Ein solcher Zeuge kann fest und sicher auftreten, wie
ein Kämpfer, der mit Stiefeln angetan ist. Wem Gott ein
freudiges Auftun des Mundes schenkt, der braucht sich nicht
schüchtern und verlegen zu drücken. Haben doch Gotteskinder
etwas, was der Welt fehlt: eben den köstlichen Frieden.
Mögen die Weltmenschen noch so viel Geld, Macht und Ehre
besitzen, Frieden haben sie nicht, sondern sie sind wie ein
unruhiges Meer, dessen Wellen Kot und Unflat auswerfen. Wie
bitter nötig braucht's die Welt, daß ihr der Weg zum Frieden
gezeigt wird! "Wie lieblich sind die Füße derer, die den
Frieden predigen, die das Gute verkündigen!" Sie schleichen
nicht unsicher einher, gehen nicht vorsichtig auf den
Fußspitzen. Leicht und doch fest sind ihre Schritte. Man
sieht sie über die Achsel an, man belächelt und verspottet
sie. Aber sie haben keinen Grund, sich scheu in den Winkel
zurückzuziehen. Wenn von oben die Bereitschaft, der Mut und
die Entschlossenheit zum Zeugnis verliehen werden, denn
treten auch schwache Frauen, kleine und ungelehrte Leute mit
einer Sicherheit auf, welche die Welt verblüffen macht. So
lesen wir Apg. 4, 13: "Sie sahen aber an die Freudigkeit
der Apostel und wunderten sich; denn sie wußten, daß es
ungelehrte Leute und Laien waren." Wieviel schneller würde
die Botschaft des Friedens die Welt durchlaufen, wenn die
Christen nicht so furchtsam und stumm wären! Siehe zu, daß
dich nicht manch einer verklagt, mit dem du häufig Berührung
hattest oder gar täglich beisammen warst, und dem du nie ein
Wort von Jesu gesagt hast! Doch muß unser ganzes Wesen
Frieden atmen, so daß auch ohne Worte ein Hauch des Friedens
von uns ausgeht. Dann wird unser Zeugnis vom Frieden, der an
Jesu Kreuz zustande gekommen ist, gesegnet sein.
C.O.Rosenius
An den Beinen gestiefelt, als fertig, zu treiben das
Evangelium des Friedens. Eph. 6, 15.
Nach dem Grundtext bedeutet dieses Stück unserer
Waffenrüstung genauer: ,,Gestiefelt mit Bereitwilligkeit zum
Evangelium des Friedens." Alle Streiter sind berufen, bei der
wichtigen Angelegenheit ihres Herrn, nämlich dem Ausbreiten
des Evangeliums des Friedens zu helfen. Der Herr Jesus
spricht: ,,Wer nicht mit Mir ist, der ist wider Mich, und wer
nicht mit Mir sammelt, der zerstreut." Und der Apostel Petrus
schreibt nicht an die Prediger, sondern an die Christen im
allgemeinen: ,,Ihr sollt verkündigen die Tugenden dessen, der
euch berufen hat von der Finsternis zu Seinem wunderbaren
Licht." Wirst du aber eifrig und treu im Zeugen von deinem
Heiland, so setzt du dich dadurch vielen Unannehmlichkeiten
und Beschwerden aus, ja, du bekommst das ganze Reich des
Teufels gegen dich, inwendig viel zahlreichere und schärfere
feurige Pfeile und von außen die Feindschaft und Bitterkeit
seiner treuen Dienerin, der Welt, die dann nach immer neuen
Gelegenheiten sucht, dir etwas anzuhaben.
Verstehe darum recht, was es heißt ,,an den Beinen
gestiefelt, als fertig, zu treiben das Evangelium des
Friedens". Gleichwie es dem Krieger notwendig ist, an seinen
Füßen bekleidet zu sein, wenn er über ein ungebahntes Feld
voll scharfer Dornen, spitzer Steine und giftiger Schlangen
vorwärtseilen muß, so müssen auch wir gut gerüstet sein gegen
all jene bitteren Erfahrungen und Versuchungen zur Ungeduld,
die sich auf unserem Wege häufen, wenn wir wirklich treu für
das Evangelium Christi eifern wollen. Wir haben uns dann
gleichsam durch ein Dickicht hindurchzuarbeiten, in dem viele
scharfe Zacken und giftige Tiere uns verwunden, reißen,
stechen und vergiften werden, wenn wir nicht recht gerüstet
und darauf vorbereitet sind.
Und was soll dann unsere Fußbekleidung sein? Womit
sollen wir gestiefelt sein? Der Apostel sagt: ,,Mit
Bereitwilligkeit zum Evangelium des Friedens". Diese
Bereitwilligkeit besteht zuerst in einer inneren Willigkeit,
einer herzlichen Lust und Liebe, die gerade im Evangelium
des Friedens wurzelt. Hierin liegt das Geheimnis. Geübte
Christen kennen es aus Erfahrung. Alle noch so guten
Ermahnungen, Vorstellungen, Aufforderungen oder Trostgründe
sind ganz ohne Kraft, uns zu einem lebendigen Bekennen des
Evangeliums zu bringen, wenn wir nicht von demselben
Evangelium warm, belebt und willig im Geist geworden sind.
Ist das Herz noch kalt und tot, wird man immer einige
Entschuldigungen für sein geistliches Stummsein finden; oder
auch, man faßt viele Vorsätze, es wird aber doch nichts
daraus, sofern nicht die Form eines äußeren Berufes uns
antreibt. Wenn das eigene Herz aber durch die Gnade erwärmt
und selig ist, wenn der Herr mit mir geredet und mich der
Vergebung meiner Sünden und Seiner Freundschaft versichert
hat, dann bekomme ich einen eigenen, inneren Trieb, so daß
ich nicht schweigen kann, sondern mit David sagen muß: Ich
glaube, darum rede ich" und wiederum: ,,Wenn Du mein Herz
tröstest, dann laufe ich den Weg Deiner Gebote."
Das Wort für Bereitwilligkeit deutet eigentlich an, daß man
bereit ist, und die Bedeckung der Füße bewirkt, daß man
gegen das Steinige nicht so empfindlich ist. Dieses deutet
auf Geduld. So gehört es vor allem zu unserer geistlichen
Fußbekleidung, daß wir uns mit einer beharrlichen Geduld
ausrüsten und uns ernstlich mit dem Gedanken vertraut machen,
daß wir mit Christus leiden sollen und wollen, wie auch der
Apostel Petrus sagt: ,,Weil nun Christus im Fleisch für uns
gelitten hat, so wappnet euch mit demselben Sinn," nämlich
um Seinetwillen leiden zu wollen. Sind wir nicht mit diesem
Sinn gewappnet, dann geht es uns so wie denen, die mit großer
Lust und Freimütigkeit den geistlichen Streit anfangen, wenn
dieser dann aber ernster wird, so daß es wirklich etwas zu
leiden gilt, dann machen sie schnell eine Wendung zur Seite,
dann ändern sie den Ton und den Kurs - und das nur, um den
Leiden zu entgehen. Solche taugen nichts in diesem Streit.
Wer ein wirklicher Christ sein will, wer ,,der Sekte" des
Gekreuzigten und des Verachteten angehören und sich ernstlich
um Seine Sache und Sein Evangelium kümmern will, der muß,
wie Luther sagt, ,,allerlei Widerstand, Gewalt, böse Tücke,
Verachtung, Undank, Hohn und Schmach erwarten, ob er gleich
jedermann alles Gute tut".
Um so geschickt zu sein, mußt du auf vertrautem Fuße mit
Gott stehen und Ihn als deinen versöhnten, liebevollen Vater
kennen. Auch mußt du dir die teure Wahrheit tief einprägen,
daß Er in allen Dingen für dich sorgen und aufs zärtlichste
über alles wachen wird, was dir geschieht, so daß kein Haar
von deinem Haupt fallen kann ohne Seinen Willen. Viele
sprechen dies mit dem Mund nach, wenige aber sind derer, die
es ernstlich glauben. Es lohnt sich darum, die altbekannten
Worte unseres Herrn nicht zu vergessen: ,,Selig seid
ihr, wenn euch die Menschen um Meinetwillen schmähen und
verfolgen. Seid fröhlich und getrost, es wird euch im Himmel
wohl belohnt werden. Denn also haben sie verfolgt die
Propheten, die vor euch gewesen sind." An dieser Ehre der
Propheten sollen auch wir Unwürdige teilhaben! Gott helfe
uns zu erwachen!
Pilgervolk, du Zeugenvolk,
Gesegnet sei dein Wanderstab!
Kam Er doch, der Welten Herr,
Vom Himmel hoch zu uns herab,
Daß er uns die Bahnen wies,
Durch das Kreuz zum Paradies;
Schmach und Armut war Sein Weg,
Und doch war's ein sel'ger Steg.
J.MacArthur
"So steht nun ... beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft
[zur Verkündigung] des Evangeliums des Friedens" (Eph.
6,14-15).
Um im Streit fest stehen zu können, bedarf es des richtigen
geistlichen Schuhwerks.
Nie werde ich ein Fußballspiel vergessen, das ich während
meiner Collegezeit in Rose Bowl erlebte. Es war Winter und
die Fußballsaison ging dem Ende zu. Das Spielfeld befand
sich durch tagelangen Regen und weil die ganze Saison darüber
hingegangen war, in schlechtem Zustand. Allerdings hatten
die Platzherren das Spielfeld grün übersprüht, so sah es
besser aus, als es tatsächlich war. Ich hatte zwei Paar
Fußballschuhe - eins mit langen Spikes für weichen Boden und
eins mit kurzen Spikes für guten Boden. Weil ich nun das
Spielfeld für ziemlich in Ordnung hielt, entschied ich mich
für die kurzen Spikes.
Ich bekam den Anstoß, machte zwei Schritte - und saß auf
meinem Hinterteil. Das geschieht häufiger, wenn man
angerempelt wird; aber diesmal war kein Gegner in der Nähe.
Ich war im Schlamm ausgerutscht. Meine Schuhe hatten mir
einen Streich gespielt.
Die richtigen Schuhe sind im Sport sehr wichtig. Noch
wichtiger sind sie, wenn du um dein Leben kämpfst. Die
römischen Legionäre legten großen Wert auf das richtige
Schuhwerk. Gewöhnlich trugen sie Halbschuhe mit dicken
Sohlen, die mit Riemen an den Waden befestigt waren. Die
Sohlen waren mit Nägeln versehen, die wie die Stollen der
Baseball-Schuhe wirkten. Die dicken Sohlen schützten die
Füße vor Verletzungen und die Schuhnägel sorgten für
Bodenhaftung.
Das Schuhwerk der Christen ist das "Evangelium des Friedens"
(Eph. 6,15). In Römer 5,1 heißt es: "Da wir nun
gerechtfertigt sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit
Gott durch unseren Herrn Jesus Christus." Gott versöhnte dich
mit sich selbst durch den Tod Seines Sohnes (Vers 10).
Früher warst du Sein Feind, jetzt bis du Sein Kind. Einst
war Er gegen dich, jetzt steht Er auf deiner Seite.
Einerlei, wie schwierig alles ist oder wie viele Feinde gegen
dich stehen, mache dir immer klar, dass der unüberwindliche
Gott des Universums zu dir hält. Er führt den Krieg gegen
Seine Feinde (Offb. 2,16) und Ihm kann niemand widerstehen.
So stehe nun fest in diesem Vertrauen. Richte deinen Blick
viel mehr auf deinen großen Verbündeten als auf deine
schwachen Feinde.