Eph 6,14
C.Eichhorn
Die Kampfesrüstung (I)
So steht nun, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit!
Eph. 6, 14
Vergessen wir nicht, daß alle Waffenstücke zur Rüstung
Gottes gehören! Von ihm stammen sie. Sie werden nicht von
uns fabriziert. Wir müssen sie uns von ihm darreichen
lassen, ihn darum bitten. Die "Wahrheit" ist also nicht
zunächst unsere persönliche Wahrhaftigkeit, sondern der
Wahrheitsgehalt, der uns von oben zuteil wird. Das göttliche
Wort, vor allem das Evangelium, ist "die Wahrheit". Der
Heilige Geist bringt diese Gotteswahrheit in unser Herz,
so daß sie unser persönlicher Besitz wird. Dann sind wir
verwahrt gegen den Irrtum. In der Welt wimmelt es von
trügerischen Ansichten, die sich für Wahrheit ausgeben.
Gegen das Ende wird Satan alles aufbieten, die Menschen
von der Wahrheit weg und in die Netze seiner Truggedanken
zu ziehen.
Die Gotteswahrheit befreit von den Irrungen - aber auch
von allem Scheinwesen. Erst dann, wenn etwas Wesenhaftes
oder Gottes Fülle in uns kommt, werden wir im tiefsten
Grunde wahr und treten heraus aus der Welt des Scheins.
Solange wir uns in letzterer bewegen, hat unser Wort und
Benehmen nicht den Stempel voller Wahrheit. Wir stehen
nicht vor Gott, sondern vor Menschen; wir sind bedacht,
die gute Außenseite zu währen, überhaupt Eindruck zu
machen. Wir spielen eine Rolle. Das Äußere stimmt nicht
mit dem Innern. Wir ärgern uns, wollen es aber nicht merken
lassen. Wir beherrschen uns, doch drinnen nagt und siedet
es. Wir schlucken den Ärger hinunter, wir überwinden ihn
nicht. Also Schein! Aus Hochmut wollen wir nur ja keine
Schwachheit blicken lassen und nehmen uns zusammen. Wir
erkünsteln eine feste Haltung, bis doch mit einem Mal ein
Riß entsteht und die wirkliche Gestalt unseres Innern sich
zeigt. Wir sind Komödianten, sagte einmal ein Gottesmann,
der in eine schwere Leidensschule genommen wurde. Ja, wir
wollen scheinen vor Gott. Gütig, freigebig, fromm wollen
wir scheinen, und im Herzen sitzt die kalte Selbstsucht,
der Geiz, der Weltsinn. Erst wenn wir unser erbärmliches
Scheinwesen mit Schrecken wahrnehmen und unser unwahres
Gebaren mit seinen Ausreden, Windungen, Krümmungen und
Winkelzügen, seiner Tünche und seinen Vertuschungen mit Scham
vor Gott erkennen, erst dann kann der Heilige Geist Jesum,
der die Wahrheit in Person ist, uns zu eigen machen. Dann
können wir die Lüge ablegen. Wir müssen innerlich wahr sein,
ehe wir uns wahr benehmen und äußern können. - Der Apostel
nennt die Wahrheit einen Gurt, mit dem man das lang
herabwallende Gewand aufschürzt, damit es nicht beim Gehen
hindere. Menschen, die sich durch die Wahrheit frei machen
lassen, bekommen einen ungehinderten Gang. Das unlautere,
gemachte Wesen hemmt die freie Bewegung. Durch
Unlauterkeiten verwickelt und verstrickt man sich selbst.
Die mancherlei Berechnungen und beständigen Rücksichten auf
Menschen halten auf. Wahrheitsmenschen gehen geradedurch und
direkt auf ihr Ziel los.
C.Eichhorn
Die Kampfesrüstung (II)
So stehet nun, angezogen mit dem Panzer der Gerechtigkeit!
Eph. 6, 14
Das zweite Stück der Waffenrüstung ist der Panzer der
Gerechtigkeit. Ebenso wie die Wahrheit ist auch die
Gerechtigkeit ein Gut, das Gott verleihen muß. Betend holen
wir diese Waffen aus dem Arsenal unseres großen Gottes. Die
Gaben Gottes müssen immer neu geschenkt werden. Sie gleichen
nicht irdischen Kleinodien, die man ein für allemal hat und
im Behälter fein verwahrt. Hat er uns Wahrheit zum Gurt und
Gerechtigkeit als Panzer einmal gegeben, so müssen wir uns
täglich damit neu ausrüsten lassen. Die wahre Gerechtigkeit
hat uns Gott selbst bereitet am Kreuze seines Sohnes. Es ist
die Reinigung und Befreiung von aller Ungerechtigkeit, die
durch das Blut des Lammes bewirkt wird. Diese Gerechtigkeit
wird verglichen mit einem Panzer. Er deckt die Brust, in
der das Herz schlägt. Ein Mensch, den Gott selbst gerecht
spricht und gerecht macht, befindet sich unter einer guten
Deckung. Er kann getrost sein, auch wenn allerlei Anklagen
und Angriffe gegen ihn gerichtet werden. "Ist Gott für uns,
wer kann wider uns sein?" "Wer will die Auserwählten Gottes
beschuldigen? Gott ist hier, der da gerecht macht" (Röm. 8,
31). Wir können guten Mutes bleiben, auch wenn Satan, der
Verkläger, uns beunruhigen will. Wir können tatsächlich
"stehen", nämlich fest stehen, ohne zu fallen. Es gibt
viele, die sich in ihre eigene Gerechtigkeit wie in einen
Panzer hüllen. Sie pochen darauf, daß sie brav und
pflichttreu sind, einwandfrei sich betragen und sich nichts
Böses zuschulden kommen lassen. Sie meinen, sie könnten dem
Richter einmal getrost unter die Augen treten. Aber dieser
Panzer ist sehr wurmstichig und brüchig, nichts weniger als
undurchdringlich, er ist aus morschem Holz gezimmert. Wenn
jemand solch einen tugendhaften, in seinen eigenen Augen
unfehlbaren Menschen angreift, so ist er ganz außer sich
und verliert die Fassung. Hat man durch Gottes Gnade etwas
Gewisses, dann kann man ruhig sein. Aufregung und Empörung
beweisen, daß man im Grunde seiner Sache doch nicht recht
sicher ist. Die eigene Gerechtigkeit bietet eine schlechte
Deckung. Wenn das Gewissen von oben erweckt wird, dann sinkt
alle Zuversicht jämmerlich dahin. Wenn wir uns ganz allein
auf die Gerechtigkeit verlassen, die Gott dem Glauben
schenkt, dann stehen wir in der Tat fest. Es fehlt bei dem
gerechtfertigten Gotteskinde wahrlich nicht an Angriffen,
Verleumdungen und Schmähungen. Doch es läßt sich dadurch
nicht niederschlagen. Die feindlichen Geschosse treffen
nicht. Das Herz bleibt unversehrt und ganz getrost. Es
freut sich nur umso mehr seiner von Gott geschenkten
Gerechtigkeit. Wie leicht und schnell gibt es einen Fall bei
Leuten, die sich mit ihrer Unbescholtenheit brüsten! Wer
hingegen allein auf die Gnadengerechtigkeit traut, wird
nicht zuschanden, er steht fest in den Versuchungen.
Christus fällt nicht, darum auch er nicht.
C.O.Rosenius
Stehet nun, umgürtet eure Lenden mit Wahrheit! Eph. 6, 14.
Diese Redeweise ist der Kampfesart jener Zeit entliehen, in
der der Apostel lebte und schrieb. Der Krieger sollte seine
Lenden mit einem Gurt umgürten, der nicht nur dazu diente,
die damals gebräuchlichen langen Gewänder aufzuschürzen, die
sonst umherflatterten und das Laufen hinderten, sondern er
sollte auch dem Körper eine gewisse Festigkeit und Haltung
geben. Was aber ist nun der eigentliche Gürtel, mit dem wir
uns umgeben sollen? Der Apostel sagt ,,mit Wahrheit". O,
welche göttliche Weisheit! Hier redet der Geist des Herrn.
Wir sollen die Lenden unseres Sinnes mit Wahrheit umgürten.
Wie das eigentliche Wesen und die eigentliche Kraft unseres
Feindes die Lüge ist, so soll unsere erste Waffe gegen ihn
die Wahrheit sein. - Das Wort ,,Wahrheit" hat in der Schrift
eine doppelte Bedeutung, nämlich die Wahrheit der Lehre
oder das Wort Gottes. Wir sollen uns mit einer klaren und
gewissen Erkenntnis im Wort Gottes rüsten, so daß wir
uns nicht von fremden Lehren verführen lassen. Zweitens
bedeutet das Wort auch Wahrheit in unserem Wesen, d. h.
Aufrichtigkeit, Ernst, wirkliche Meinung, so daß wir in allen
Dingen nur das wissen wollen, was Gott will, um dann auch
danach zu tun.
Es gibt kein kräftigeres Mittel gegen alle Verführungen des
Teufels, als scharf das festzuhalten, was Gott in Seinem
Worte geredet hat. Gleichwie die sonst umherflatternden
Gewänder des Kriegers mit dem Streitgürtel festgebunden
wurden, sollen auch unsere umherschweifenden Gedanken mit
Wahrheit streng festgehalten werden, so daß wir stets sagen:
,,Dies oder jenes hat Gott gesagt, und Himmel und Erde werden
vergehen, aber nicht ein Wort aus Seinem Mund; was Gott
geredet hat, das ist gewiß und fest; dabei bleibe ich." -
Welch selige Ruhe, sich so mit Gottes eigener Wahrheit
umgürten zu können! Und dies ist das erste und das
notwendigste, wenn wir am bösen Tage der Versuchung
bestehen wollen.
Was aber ist alle Festigkeit in der Lehre, wenn wir nicht
einen vom Geist Gottes bewirkten Ernst in unserem Sinn
haben, um in allen Dingen nur das wissen zu wollen, was
Gott will, und schließlich auch danach zu tun? Was helfen
die Waffen des Kriegers, wenn in seinen Gliedern keine
Lebenskraft ist? Dann fällt ihm das Schwert von selbst aus
der Hand. So verläßt man auch die Wahrheit des Wortes von
selbst, wenn nicht die vom Geist bewirkte Wahrheit im Herzen
und die Aufrichtigkeit im Gemüt bewahrt bleiben. Unser Herz
ist von Natur voller Heuchelei und Falschheit, ,,alle
Menschen sind Lügner." Nur in der Neugeburt schafft der Geist
des Herrn in uns diesen heiligen Ernst im Sinn, so daß man
sagt: ,,Koste es, was immer es wolle, und sollte ich um
deswillen sterben, wenn ich nur zu wissen bekomme, was
Gott meint und wie Er es haben will; Sein Wille soll meine
Richtschnur sein." - Dann will ich auf das ganze Wort Gottes
achtgeben; dann will ich nicht bestimmte Werke und Gebräuche
herauswählen, dann beachte ich auch das Innerste, das Herz,
die Gedanken, die Begierden und geheimen Neigungen, die
kein Mensch sieht. Zwar werde ich dadurch in allen Dingen
bestraft und niedergeschlagen über mich; aber da Christus
meiner Seele verklärt wurde und ich Vergebung für alles habe,
so daß ich mich einer beständigen Gnade erfreue, so habe ich
auch eine innige Liebe zu allem, was Gott will. Und dann ist
Wahrheit in meiner Gottesfurcht, wenn ich das Gute aus Lust
des Herzens und nicht aus Zwang tue. Ich wandle jetzt sowohl
mit meinem inneren als auch mit meinem äußeren Menschen vor
dem Angesicht Gottes und werde dadurch immer mehr gereinigt,
immer aufrichtiger in Gedanken, Worten und meinem ganzen
Wesen. Dies ist ein Werk des Geistes Gottes. Weil Er
Wahrheit in unserem Wesen wirkt, wird Er auch der Geist der
Wahrheit genannt; und das ganze Werk der Neugeburt in uns
heißt darum ,,aus der Wahrheit sein" und ,,in der Wahrheit
wandeln".
Alles aber, was Gott gewirkt hat, will der Teufel zerstören.
Darum arbeitet er beständig daran, uns aufs neue falsch und
schlaff zu machen, damit wir es nicht so genau darin nehmen,
auf die Meinung und den Willen Gottes zu achten. Gerade dann
aber ist es erforderlich, sich durch die erhaltene Gnade
ernstlich vor diesem teuflischen Betrug zu fürchten und es
besonders genau damit zu nehmen, daß keine Falschheit der
Gesinnung zugelassen werde, sondern daß man bei der ersten
Empfindung derselben sogleich zu Gott ruft: ,,Laß lieber
alles andere Böse über mich ergehen, nur daß ich nicht falsch
werde vor Dir! Wende lieber die bittersten Mittel an, nur
daß Du mich aufrichtig machst!" - Das heißt, die Lenden des
Gemüts mit Wahrheit zu umgürten. Und wenn das nicht geübt
wird, dann ist alles verloren.
Daß ein Christ in allen bösen Neigungen, auch denen der
Falschheit und der Heuchelei, noch den Schlangensamen in sich
fühlt, das ist noch nicht zum Tode, solange der aufrichtige
Geist dagegen kämpft, diese Schlangenbrut verflucht und Gott
anruft. Wer dagegen keine Falschheit bei sich fühlt, sondern
ganz rein davon zu sein meint, der ist schon vom Geist der
Falschheit betäubt. Vollends gereicht die Falschheit zum
Tode, wenn man heimlich ein Bündnis mit ihr schließt und ihr
zu folgen gedenkt. Dann sind Geist und Wesen falsch. Ein
solcher Christ kann den Streit des Geistes nicht führen.
Wäre er sich auch nur einer Falschheit bewußt, dann
ist er sogleich ohnmächtig und scheu vor Gott, feige im
Kampfe und unstet in seinem ganzen Wandel. Wo dagegen die
Aufrichtigkeit wohnt, da kann der Teufel nichts ausrichten,
denn da wirken alle Versuchungen zur Sünde nur vermehrtes
Gebet und vermehrte Gottesfurcht. Der Herr helfe uns dazu!
Drum, so laß mich wachend stehn,
Gib den. Augen Klarheit,
Um recht frei zum Kampf zu gehn,
Gürte mich mit Wahrheit.
J.MacArthur
"Steht nun, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit" (Eph. 6,14).
Wahrhaftigkeit ist der beste Schutz gegen Satans Lügen.
Das erste Stück der Waffenrüstung ist der Gürtel der
Wahrheit. Die römischen Krieger zur Zeit des Paulus trugen
eine Tunika; diese war ein großes quadratisches Stück Stoff,
in das für den Kopf und die Arme Löcher geschnitten waren.
Ein Gürtel sorgte dafür, dass sie nicht umherflatterte und
während des Kampfes im Wege war.
Man sagte sehr häufig: "Ich habe meine Lenden umgürtet", wenn
man sich zum Kampf oder für eine Reise rüstete. Das sollte
zeigen, dass man bereit ist. Schon in 2. Mose 12,11 sagt
Gott den Kindern Israel, sie sollten ihre Lenden umgürten für
den Auszug aus Ägypten. Jesus braucht den Ausdruck in Lukas
12,35 bildlich, wo Er uns ermahnt, die Lenden umgürtet zu
haben, damit wir bereit sind, wenn Er wiederkommt. Und
Petrus sagt, wir hätten "die Lenden der Gesinnung" zu
umgürten (1. Petr. 1,13).
Das mit "Wahrheit" übersetzte griechische Wort kann sowohl
den Inhalt dessen, was wahr ist, als auch die wahrhaftige
Haltung bedeuten. Beides ist in dem Vers gemeint. In
Epheser 4,14-15 verbindet Paulus beide Aspekte in der
Ermahnung, "wir sollten nicht ... hin- und hergeworfen
[sein] und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre durch die
Betrügerei der Menschen, durch [ihre] Verschlagenheit zu
listig ersonnenem Irrtum". Stattdessen müssen wir gesunde
Belehrung lieben und uns untereinander die Wahrheit in Liebe
sagen.
Du kannst dich gegen die verschlagenen Verführungen Satans
nur durch eine tiefgründige Kenntnis des göttlichen Wortes
und völligen Gehorsam schützen. Leider bleiben viele
Christen verwundbar, weil sie das nicht wollen.
Paulus ermuntert die Philipper, "überreich zu werden in
Erkenntnis und aller Einsicht", damit sie "lauter und
unanstößig" seien auf den Tag Christi (Phil. 1,9-10),
und wir haben das gleiche zu tun. Du darfst mit deinem
augenblicklichen geistlichen Zustand niemals zufrieden sein.
Lerne dazu, wachse weiter! Zeige Wahrhaftigkeit, die dich
ausweist als einen, der sich dem Wort Gottes ergeben hat und
zum Kampf bereit ist.
J.MacArthur
"Steht nun ... bekleidet mit dem Brustpanzer der
Gerechtigkeit" (Eph. 6,14).
Wahre Gerechtigkeit beginnt mit der richtigen Beziehung zu
Gott.
Römische Soldaten gerieten oft in Nahkämpfe mit ihren
Gegnern. In solchen Fällen war das Kurzschwert die geeignete
Waffe, um den Gegner zu durchbohren. Zu seinem eigenen
Schutz trug er eine geformte Metallplatte, die vom Hals bis
zum Oberschenkel reichte. Sie half, alle Angriffe, die auf
sein Herz oder seinen Bauch gerichtet waren, abzuweisen.
Der römische Brustpanzer war in der Bildersprache des Paulus
von großer Aussagekraft, weil nach jüdischer Vorstellung das
Herz der Sitz des menschlichen Verstandes und Denkvermögens
war, während die Eingeweide den Ort des Fühlens und der
Emotionen darstellten. In Jeremia 17,9 heißt es: "Trügerisch
ist das Herz, mehr als alles, und unheilbar ist es. Wer
kennt sich mit ihm aus?" Und Jesus fügt hinzu: "Aus dem
Herzen des Menschen kommen die bösen Gedanken" (Mark. 7,21).
Während des geistlichen Kampfes ist Satans Hauptangriffsziel
dein Denken und dein Fühlen. Wenn er es erreicht, dein
Denken und Fühlen gegen Gottes Wort einzustellen, hat er
einen bedeutenden Sieg errungen. Darum versucht er, deinen
Verstand mit Lügen, Unmoral, falschen Lehren und
Halbwahrheiten zu füllen. Er möchte die Grenze zwischen
Gerechtigkeit und Sünde verwischen, indem er dich mit bösen
Einflüssen umgibt, die deine Toleranz für die Sünde erhöhen.
Er kleidet aggressive Sünden in das blendende Gewand von
Unterhaltung. Er steckt sie in Musik und verkleidet sie in
Späße, um dich zu verwirren und deine geistlichen
Empfindungen einzuschläfern. Satan will deine Gefühlswelt
verderben und sündige Begierden in dir wecken.
Den Brustpanzer der Gerechtigkeit anzulegen, beginnt mit der
richtigen Beziehung zu Gott, der die Quelle der Gerechtigkeit
ist. Von daher kommt das Verlangen, diese Gerechtigkeit im
eigenen Leben zu kultivieren, indem man Gottes Wort studiert
und danach tut. Allein darin liegt die Bewahrung, die du
brauchst, um Verstand und Gefühle vor satanischer Verführung
zu bewahren.
J.MacArthur
"So steht nun ... bekleidet mit dem Brustpanzer der
Gerechtigkeit" (Eph. 6,14).
Praktische Gerechtigkeit ist lückenloser Gehorsam gegen Gott.
Wir haben gesehen, wie wichtig der Brustpanzer der
Gerechtigkeit ist, um uns gegen die Versuche Satans zu
schützen, unser Denken und Empfinden zu pervertieren. Aber
die Schrift spricht von drei Arten der Gerechtigkeit: eigene
Gerechtigkeit, verliehene Gerechtigkeit und praktische
Gerechtigkeit. Welche meint Paulus in Epheser 6,14?
Paulus spricht nicht von der Selbstgerechtigkeit, denn
davor soll dich ja der Brustpanzer beschützen. Die
Selbstgerechtigkeit betrügt den Menschen, so dass er denkt:
"Ich kann Gott aufgrund eigener Verdienste wohlgefallen und
den Himmel selbst verdienen." Aber Jesaja sagt: "All unsere
Gerechtigkeit [ist] wie ein beflecktes Kleid" (64,5). Weit
davon entfernt, dir den Himmel zu erwerben, verdammt dich die
Selbstgerechtigkeit in die ewige Hölle, weil sie das
Versöhnungswerk Christi missachtet.
Genauso wenig spricht Paulus hier von der verliehenen
Gerechtigkeit - der Gerechtigkeit, die Christus jedem
Gläubigen im Augenblick seiner Bekehrung schenkt. Diese wird
auch wohl die "stellungsmäßige Gerechtigkeit" genannt, weil
sie in deiner Stellung zu und in Christus begründet ist. In
2.Korinther 5,21 heißt es: "Den, der Sünde nicht kannte, hat
er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit
würden in ihm." Jeder Gläubige ist in das Kleid der
Gerechtigkeit Christi gehüllt. Das brauchst du nicht
anzuziehen. In Christus trägst du es schon.
Es kann sich hier also nur um die praktische Gerechtigkeit
handeln, die aus dem Gehorsam gegen Gottes Wort entsteht.
Obwohl du in Gottes Augen um Christi willen gerecht bist,
musst du nach gerechtem Verhalten streben. Mit anderen
Worten: Dein Verhalten sollte deiner Stellung entsprechen.
Das meint Paulus, wenn er sagt: "Bewirkt euer Heil mit Furcht
und Zittern!" (Phil. 2,12). Und Johannes fügt hinzu: "Wer
sagt, dass er in ihm bleibe, ist schuldig, selbst so zu
wandeln, wie er gewandelt ist" (1. Joh. 2,6).
Wenn du lernst, dem Wort Gottes gehorsam zu sein, wirst
du durch den Brustpanzer der Gerechtigkeit beschützt.
J.MacArthur
"So steht nun ... bekleidet mit dem Brustpanzer der
Gerechtigkeit" (Eph. 6,14).
Ein Leben in praktischer Gerechtigkeit bezeugt die
verändernde Kraft Gottes und bringt Ihm Ehre.
Wir haben gesehen, wie wichtig das Tragen des Brustpanzers
der Gerechtigkeit ist; aber die Schrift spricht auch von den
Folgen, wenn wir es nicht tun. Diese Folgen sollen denen zur
Warnung dienen, die dazu neigen, die Gerechtigkeit gering zu
achten.
Wenn du nicht nach Gerechtigkeit strebst, machst du dich
nicht nur geistlich verwundbar, du verspielst auch einige
von Gottes wunderbaren Segnungen. David bat: "Lass mir
wiederkehren die Freude deines Heils!" (Ps. 51,14). Seine
Sünde hatte ihm Freude und Sicherheit geraubt. Das geht
uns genauso, weil die Freude direkt vom Gehorsam abhängt.
Strebst du nach größerer Gerechtigkeit, wirst du auch größere
Freude erleben.
Du kannst auch etwas von deiner himmlischen Belohnung
verspielen. Johannes sagt: "Seht auf euch selbst, damit ihr
nicht verliert, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn
empfangt!" (2. Joh. 8). Ich glaube, der Lohn im Neuen
Testament besteht in verschiedenen Fähigkeiten, im Himmel
Gott Lob darzubringen. Deine augenblickliche praktische
Gerechtigkeit und Treue bestimmt, was du in alle Ewigkeit tun
wirst. Lass nicht zu, dass Sünde und Gleichgültigkeit deinen
Lohn schmälern!
Ohne Gerechtigkeit wird es dir auch an Gelegenheiten mangeln,
Gott zu verherrlichen. Durch ungerechtes Denken und Handeln
missachtest du den Zweck deiner Existenz als Geschöpf Gottes:
Du sollst in allem zur Ehre Gottes leben (1. Kor. 10,31).
Anstatt Gott zu erheben, bringst du Schande über Seinen
Namen. Anstatt dass andere deine guten Werke sehen und
deinen Vater im Himmel verherrlichen (Matth. 5,16), stiftest
du Verwirrung und Spott.
Petrus sagt uns: "Geliebte, ich ermahne [euch] als Beisassen
und Fremdlinge, dass ihr euch der fleischlichen Begierden,
die gegen die Seele streiten, enthaltet und führt euren
Wandel unter den Nationen gut, damit sie ... aus euren guten
Werken, die sie anschauen, Gott verherrlichen am Tage der
Heimsuchung" (1. Petr. 2,11). Wenn Ungläubige dein Leben
unter die Lupe nehmen, was bekommen sie zu sehen? Zeugt
deine Gerechtigkeit von der rettenden und heiligenden Gnade
Gottes?