Epheserbrief

Eph 6,13 C.Eichhorn Erfolgreicher Widerstand Ergreifet den Harnisch Gottes, auf daß ihr an dem bösen Tage Widerstand tun und alles wohl ausrichten und das Feld behalten möget! Eph. 6, 13

Genau heißt es statt "Harnisch": "die Gesamtrüstung". Es darf also kein Stück fehlen. Seien wir uns doch immer bewußt, daß wir es mit Satan und seinen Geistern zu tun haben! Wir wollen ihm darum nicht das Böse aufbürden, ihn sozusagen zum Sündenbock machen. Man hört öfter aus den Reden der Gläubigen so etwas heraus. Sie wälzen alles oder doch das meiste auf den Satan ab. Nein, das Böse ist zunächst in uns. Jakobus betont dies nachdrücklich: "Ein jeglicher wird versucht, wenn er von seiner eigenen Lust gereizt und gelockt wird." Beugen wir uns über jeden schlechten Gedanken, der in uns aufsteigt! Satan könnte ihn nicht erregen, wenn der böse Same nicht in uns steckte. Aber es liegt auch ein Trost darin, daß wir uns sagen dürfen: Der Feind steht dahinter. Gotteskinder sind oft in Gefahr, kleinmütig zu werden, wenn immer wieder die alten Versuchungen kommen, die sie vielleicht schon für überwunden angesehen haben. Sie sind sich oft wie ein Rätsel: sie wollen das Böse nicht, mit Tränen sehnen sie sich, ganz frei davon zu sein. Dann kommen Augenblicke und Stunden, wo doch das Böse einen starken, unheimlich überwältigenden Reiz für sie gewinnt. Da möchten sie schier verzagen. Es ist der Feind; laß dich nicht allzusehr niederdrücken! - Oder wir haben es mit gehässigen Menschen zu tun. Vielleicht quälen uns nahe Angehörige. Wir werden versucht, bitter gegen sie zu werden. Da ist es beruhigend, wenn wir uns sagen dürfen: Der Feind steht hinter ihnen, er hetzt sie auf, daß sie uns durch Eifersucht, Trotz, Unbotmäßigkeit und allerlei Bosheiten peinigen. Nun sehen wir in ihnen nur Werkzeuge, die zu bedauern sind, daß sie sich vom Bösen gebrauchen lassen. Wir bleiben bewahrt, alles persönlich zu nehmen, und sehen den großen Kampf zwischen Licht und Finsternis, in den wir hineingestellt sind. - Es gibt böse Tage, wo der Feind besonders mächtig auf dem Plane ist. Da stürmt der Feind mächtig auf uns ein. Solche Tage waren jene vierzig Tage der Versuchung des Herrn Jesu. Der Feind darf nicht immerfort wüten. Gott gibt seinen Kindern immer wieder "Schonzeiten". Doch laßt uns nie sicher werden! Achten wir besonders auf die bösen Tage! Da ist der Gnadenhimmel wie umwölkt. Wir spüren nicht die Nähe des Herrn, sondern nur die des finstern Feindes. Es scheint, als hätte sich der Heiland zurückgezogen und uns preisgegeben. Aber es scheint nur so. Er ist dennoch da und hält uns im verborgenen. Nur glauben und weiterglauben, bis sich's wieder lichtet! Der Herr ist treu. Seiner Hand entreißt uns nichts. Die bösen Tage dauern nicht immerfort, es kommen auch wieder Ruhe- und Erquickungszeiten. Laßt uns in ruhigen Tagen uns innerlich stärken und rüsten; dann können wir am bösen Tage alles niederzwingen.





J.MacArthur "Darum ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag widerstehen und, wenn ihr alles ausgerichtet habt, stehen [bleiben] könnt!" (Eph. 6,13).

Geistlicher Kampf ist weniger ein Frontalangriff gegen Satans Reich, als vielmehr die Fähigkeit, seinen Anschlägen zu widerstehen.

Geistliche "Kriegsführung" ist in den letzten Jahren ein bekanntes Schlagwort geworden. Haufenweise gibt es darüber Bücher, Tonbänder und Seminare; aber es herrscht immer noch allerhand Verwirrung. Einige sagen, wir müssten Satan binden, um seine Macht und seinen Einfluss einzudämmen. Andere meinen, wir sollten die dämonischen Geister durch einen "Befreiungsdienst" austreiben. Andere wieder fordern uns auf, uns zusammenzutun und mit aller Macht die Festungen vermuteter Territorialdämonen anzugreifen.

Aber geistlicher Kampf ist kein Frontalangriff gegen die Mächte der Finsternis. Die Bibel sagt: "Unterwerft euch nun Gott! Widersteht aber dem Teufel! Und er wird von euch fliehen" (Jak. 4,7); "Seid nüchtern, wacht! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann. Dem widersteht standhaft im Glauben" (1. Petr. 5,8-9). Der Gedanke, Christen hätten die Autorität, den Satan zu zurechtzuweisen oder zu binden, ist der Schrift unbekannt. Selbst der Erzengel Michael behandelte ihn respektvoll (Jud. 9). Zum geistlichen Sieg gehört die Demütigung unter Gott, das Tun Seines Willens, das Tragen der geistlichen Waffenrüstung, das Wachsein für Satans Angriffe und dass wir "an dem bösen Tag" feststehen und ihm widerstehen (Eph. 6,13).

Der "böse Tag" herrscht solange, wie die Sünde in der Welt ist, so wie der "Gott dieser Welt" (2. Kor. 4,4) nicht aufhört, Böses zu tun, bis er und seine Mächte in den Feuersee geworfen sind (Offb. 20,10-15). Dann wird der "böse Tag" der ewigen Gerechtigkeit weichen.

Zahllose Menschen haben ihren Gemeinden als Pastoren gedient, Sonntagsschulklassen unterrichtet, Bibelschulen geleitet, in Chören gesungen und in jedem nur denkbaren Bereich Gott gedient, nur um eines Tages alles fahren zu lassen und die Welt liebzugewinnen. Irgendwann haben sie nachgelassen, dem Teufel zu widerstehen und den Mut zum Standhalten verloren.

Wie steht es bei dir? Lebst du in ganzer Hingabe? Willst du heute fest für den Herrn eintreten?