Eph 5,20
C.Eichhorn
Allzeitiger und allseitiger Dank
Saget Dank allezeit für alles Gott und dem Vater in
dem Namen unseres Herrn Jesu Christi! Eph. 5, 20
Das Dankgebet ist das Kennzeichen der Kinder Gottes.
Anspruchsvolle Leute entschließen sich schwer zum Danken.
Sie nehmen das Gute hin als selbstverständlich und sind
unzufrieden, sooft etwas ihren Wünschen und Gedanken nicht
entspricht. Das Bittgebet ist etwas Allgemeines. In der Not
kommen auch solche zu Gott gelaufen, die sonst nicht viel von
ihm wissen wollen. Sie gleichen jenen neun Aussätzigen, die
zu Jesu um Erbarmen schrien; jedoch zum Danken fanden sie
sich nicht bei ihm ein. Vergiß nicht, was der Herr dir Gutes
getan hat! Wir vergessen nicht unsere eigenen Guttaten und
die Übeltaten, die uns zugefügt wurden, aber wir vergessen
leicht die Beleidigungen, die wir Gott zugefügt haben, und
die Wohltaten, die er uns trotzdem erweist. Dank ist das
einzige, womit wir Gott wirklich erfreuen können, der einzige
Gewinn, den er von uns hat. Wir sind ja nur die Nehmenden,
wir können Gott nur durch Dank erfreuen und ehren. - Der
Dank ist zugleich der Weg zu neuen Gnadenerfahrungen unseres
Gottes. "Wer Dank opfert, der preiset mich, und das ist der
Weg, daß ich ihm zeige mein Heil." Im Dank und Lob Gottes
liegt eine wunderbare Kraft (Vergl. 2. Chron. 20, 21 -
26). Auch wir dürfen die Erfahrung machen, daß finstere
und böse Gedanken weichen, wenn wir anfangen zu loben und
zu danken. Wir kommen weiter mit Danken als mit Klagen.
Auf dem Weg des Undanks verarmen wir, im Danken werden
wir immer reicher. - "Danket allezeit für alles!", ein
großes Wort! Wir leben in schweren Zeiten. Aber auch die
Widerwärtigkeiten und Lasten sollen Gegenstand des Dankes
werden. Nur durch Jesus Christus ist es möglich, Gott
allezeit das Lobopfer zu bringen (Hebr. 18, 15). Wir
gewinnen erst durch den Herrn Jesus den rechten Tiefblick
und erkennen den Segen der Trübsalszeiten. Sie treiben uns
tiefer hinein in die Gemeinschaft des Vaters und des Sohnes.
Das Feuer der Liebe zu Gott wird durch Stürme mächtiger
angefacht. Dagegen wird in guten Tagen der Dank leicht
erstickt. Im Augenblick der Not will der Dank oft im Halse
steckenbleiben, aber hinterher erkennen wir die gute Frucht,
die wir gerade durch schmerzliche Erfahrungen gewinnen.
Jedenfalls werden wir in der Ewigkeit am meisten für die
Leidenszeiten in unserem Leben danken. - Dank und Anbetung
ist ein himmlisches Geschäft; in der Hölle erschallt ein
Heulen, in dem ohnmächtige Wut sich kundgibt. Hier in diesem
Leben wollen wir uns fleißig üben im Danken, damit wir in der
Ewigkeit mit vollen und reinen Akkorden miteinstimmen können
in das Lob Gottes. Wenn ein Druck sich auf die Seele legen
will und Schatten sich auszubreiten drohen, dann ist es Zeit,
daß wir mit dem Psalmisten sprechen: "Wache auf, Psalter und
Harfe!" Sind wir nicht augenblicklich zum Danken gestimmt,
so laßt uns in den Reichtum der Gottesliebe uns versenken,
bis wir aus tiefster Seele danken können!