Epheserbrief

Eph 3,20 C.Eichhorn Erwarte Großes von Gott! Gott kann überschwenglich tun nach der Kraft, die in uns wirkt. Eph. 3, 20.

Ein Beter wird nur dann zuversichtlich Gott um etwas angehen, wenn er in der Erfahrung der Wunderkraft Gottes steht. Ein Apostel Paulus hat diese Kraft erfahren. Durch sie ward er aus einem Verfolger ein Bekenner des Namens Jesu. Was kein Mensch für möglich gehalten hätte, was Paulus selbst für gänzlich ausgeschlossen hielt, das tat Gott. Und diese Kraft wirkte beständig in ihm, so daß er ausrufen konnte: "Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus", und: "Wir überwinden weit durch den, der uns geliebt hat." Darum traute er auch seinem Gott alles zu. "Er kann machen" (2. Kor. 9, 8), das steht dem Apostel felsenfest. Wie eine leuchtende Krone steht über seinem Beten diese lobpreisende Anbetung Gottes. Für ihn kann Gott "über alles", nämlich über alles bisher Dagewesene tun.

Stehen wir wohl auch in der Erfahrung dieser Wunderkraft der Gnade Gottes, die neue Menschen schafft? Hat diese Kraft den Strom unseres Lebens in ein ganz anderes Bett gelenkt? Ist jene große Umwandlung auch an uns geschehen, die Paulus in die Worte faßt: "Das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden"? Was keine menschliche Überredungskunst vermag, was alle Vorsätze, die ein Mensch faßt, nicht zustande bringen, das vollführt die Macht Gottes. Er nimmt das steinerne Herz aus dem Busen und gibt dafür ein neues Herz, das seinem Leiten willig folgt. Und dann wirkt er täglich wieder neue Überwindung des Bösen, gibt Tragkraft und neuen Mut.

Nur wenn wir diese Gotteskraft erlebt haben und immer neu erleben, haben wir die rechte Gebetszuversicht. Entsprechend dem, was in uns wirkt und schafft, kann er auch sonst Großes tun. Das größte Wunder ist und bleibt die Erneuerung eines Menschenherzens. Wer sie erlebt hat, für den ist die Frage entschieden, ob es Wunder gibt oder nicht. Er ist sich selbst der stärkste Beweis der Wundermacht Gottes. Er zweifelt nicht, daß Gott in den Lauf der Dinge helfend und heilend eingreifen kann. Seine zum Tod kranke Seele hat wunderbare Genesung erlangt und lebt täglich aus den Heilskräften Gottes. Der das Größte getan, kann auch das Kleinere vollführen. Und wie er meine Seele gerettet hat, kann er auch die anderer zum Leben führen. Unsere bisherigen Erfahrungen dürfen nicht den Maßstab bilden für das, was Gott zu tun imstande ist. Er kann noch Größeres tun. - Auch geht es bei der Erfüllung des Gebets oft weit hinaus über das, was wir bitten oder denken. Die Kraft Gottes, die in uns wirksam ist, die wir erfahren und spüren, durch die er uns aufrechterhält und durchbringt, gibt uns eine Vorstellung und einen Begriff davon, wie diese Macht keine Grenzen hat. Er kann und wird alles zur Erreichung seines seligen Zieles in unserem Leben lenken. "Ihm sei Ehre jetzt in der Gemeinde und in Christus Jesus in alle Ewigkeit!" (Eph. 3, 21 wörtlich).