Eph 2,14
W.Nee
Er ist unser Friede, der aus beiden eines gemacht hat und
hat abgebrochen den Zaun, der dazwischen war. Epheser 2,14
Wie ein siebenfaches Band schließt die Einheit des Geistes
alle Gläubigen in der ganzen Welt zusammen. Wie verschieden
Wesensart und äußere Umstände auch sein mögen, so kann sie
dennoch nichts trennen - vorausgesetzt, daß in ihnen sein
einheitwirkender Geist wohnt. Unsere Einheit gründet sich
nicht darauf, daß wir die Wahrheit des Einsseins einsehen,
noch darauf, daß wir uns von allem loslösen, was dem Einssein
irgendwie widerspricht. Unsere Einheit ruht sicher und fest
auf der Tatsache unseres Vereintseins mit Christus, das durch
sein Kreuz bewirkt worden ist und das wir durch die
Einwohnung seines Geistes in uns real erfahren. Das ist die
gesündeste und solideste aller denkbaren Grundlagen.
S.Keller
Ephes. 2, 14: «... er hat abgebrochen den Zaun, der
dazwischen war ...»
Dort ist unter dem Zaun alles das verstanden von Gesetz,
Anschauung und Sitte, wodurch Israel sich von der Heidenwelt
getrennt wußte. Wir können sagen, Jesus bricht die Zäune
zwischen Herzen und Nationen, die Zäune, die aus Selbstsucht
und Sünde zusammengeflochten sind, heute, überall da und
insoweit ab, als man seinen Gedanken nachgibt. Erst durch
ihn lernt die Menschheit sich als eine große Bruderfamilie
ansehen, die innerlich zusammenhängt. Aber hinter seinem
Rücken befleißigen sich kleine böse Geister doch damit,
ein Stückchen Zaun wieder zu flicken und aufzurichten. Dann
kommt mal wieder ein starker Vorstoß des Reiches Gottes
und zerbricht auf weite Strecken hin all das Flickwerk der
Menschenzäune. - Willst du ein gutes Gewissen gegen Jesus
und die Brüder haben, dann halte deine Zunge im Zaum, daß sie
nicht mit bösem Reden Zaunstecken schnitzt und einschlägt
zwischen Herz und Herz. Die Zäune der Selbstsucht gehen
mitten durch die Häuser und Vereine und Gemeinschaften. Wer
Jesu ähnlich sein will, muß abbrechen, was dazwischen sich
aufrichtet. Aber schließlich muß er nochmals bei seinem
Kommen in Herrlichkeit die letzten Zäune für immer wegfegen,
damit dann ein Hirt und eine Herde sei.
Herr Jesu, mache uns dir ähnlich. Wir möchten deine Arbeit
fortsetzen und anstatt Haß und Hader, Liebe und Frieden säen.
Hilf uns so sehen und urteilen wie du, und dann so handeln
wie du. Um deines Reiches willen. Amen.