Eph 2,13
C.H.Spurgeon
Jetzt aber seid ihr nahe geworden durch das Blut Christi.
Eph. 2, 13.
Wenn wir auch Glauben an Gott haben, und alle unsere Werke aus
den besten Beweggründen verrichten, auch dann haben wir nicht
ein einziges gutes Werk, bis es mit dem Blut Christi besprengt
ist.
Wenn wir zurückblicken auf alles, was wir je in unserem Leben
getan haben, können wir ein einziges Werk finden, das wir gut
nennen dürfen, bis Christi Blut darauf gelegt wird? Gesetzt,
es ist etwas Gutes daran, denn der Geist wirkte es in unseren
Seelen, so ist aber auch viel Böses daran, denn unsere besten
Werke sind sehr befleckt, ja vernichtet durch die daran
klebenden Sünden und Unlauterkeiten, daß wir sie nicht gut
nennen können, bis Jesus sie mit seinem Blut besprengt und die
Flecken hinweggenommen hat. O, wie oft habe ich bei mir selbst
gedacht: "Jetzt habe ich mir Mühe gegeben, Gottes Wort zu
verkündigen; ich habe zu jeder Zeit mich nicht gescheut, vor
Freunden und Feinden den ganzen Rat Gottes zu verkündigen;" und
doch, ihr Lieben, wie manche dieser Predigten sind gar keine
guten Werke gewesen, weil ich zur Zeit nicht in lauterer Weise
auf die Ehre meines Meisters blickte, oder weil ich nicht genug
im Glauben predigte, oder weil ich vielleicht eine unlautere
Absicht auch im Gewinnen von Seelen hatte: denn ich habe oft
besorgt, auch wenn wir uns freuen, bekehrte Seelen zu sehen,
daß wir einigen bösen Beweggrund, nämlich die eigene Ehre,
haben möchten, daß die Welt sagen könnte: "Seht, wie viele
Seelen durch ihn zu Gott geführt worden sind!" Und auch wenn
die Kirche sich vereinigt zur Vollbringung heiliger Werke, habt
ihr da nicht bemerkt, wie manches Eigene und Selbstische sich
dabei einschleicht, ein Wunsch, unsere eigene Kirche zu
erhöhen, unser eigenes Volk zu verherrlichen und uns selbst
mächtig zu machen. Es sind in diesen Werken so viele Flecken,
daß sie im Blut Christi gewaschen werden müssen, wenn sie zu
etwas nütze sein sollen.