Eph 2,7
S.Keller
Ephes. 2, 7: «... auf daß er erzeigte in den zukünftigen
Zeiten den überschwenglichen Reichtum seiner Gnade durch
seine Güte gegen uns in Christo Jesu.»
Bei irdischen Freuden und Genüssen kommt stets ein Höhepunkt,
und dann geht's wieder abwärts. Das stimmt wehmütig und
lähmt die Spannung, wenn man sich sagen muß: "Das Schönste
liegt hinter dir! Besser wird's nie mehr kommen, bald ist
die ganze Freude verrauscht." So ging's uns mit mancher
Reise, mancher Ferienzeit, und schließlich geht es uns mit
dem ganzen Erdenleben ähnlich. Wie anders ist es mit dem
geistlichen Segen, von dem unser Text handelt. Da kann
keiner auf Erden sagen, daß die Erfahrung, die hinter
ihm liegt, durch nichts in der vor ihm liegenden Zukunft
überboten werden könne. Nein, die Hauptsache steht noch
aus. Der überschwengliche Reichtum seiner Gnade ist noch
zukünftig. Durch seine Güte läßt er nicht jetzt einen
Wolkenbruch von Gnadenströmen über unser Herzensland
niedergehen, wo wir nur imstande sind, Tautropfen zu
vertragen. Es wäre alles verschüttet und hätte uns nichts
genützt. Er erzieht uns dazu, daß wir immer mehr verstehen
und benutzen können von seinem Reichtum und man braucht nie
zu fürchten, daß ein Augenblick kommen könnte, wo er nicht
noch Herrlicheres für uns aufgehoben hätte.
O, du treuer Vater im Himmel! Wir danken dir für alles, was
du uns schon gabst und alles, was du noch aufgespart hast
für die Zukunft. Nimm uns und reinige uns, damit mehr Raum
in uns werde für das Erleben deiner Herrlichkeit. Amen.