Gal 1,23
Ch.Spurgeon
"Der, welcher uns einst verfolgte, predigt jetzt als
Evangelium den Glauben, welchen er einst zerstörte!" Galater
1,23
Paulus, der den Herrn Jesus verfolgte, hat Vergebung
empfangen. Er, der von sich sagt, er sei der Größte unter
den Sündern gewesen, hat Gnade gefunden. Ja, noch mehr:
Paulus wurde eines der vorzüglichsten Werkzeuge für die
Ausbreitung des Evangeliums; und das sollt auch ihr werden.
Ja, wenn du Buße tust, so kann dich Gott benutzen, um andere
zu Jesus zu führen.
Ich staune, wenn ich sehe, wie viele der allergrößten Sünder
die nützlichsten Werkzeuge für unseren Herrn wurden. Seht
John Bunyan. Er flucht Gott. Er geht zur Kirche und läutet
im Turm die Glocken; aber sobald sich die Kirchentür wieder
öffnet, ist er der erste beim Kegelspiel. In der Dorfschenke
lacht keiner so laut und ausgelassen wie John Bunyan.
Eine Gruppe von Leuten besucht eine Gebetsmantel; aber
niemand verflucht sie so schändlich wie John. Er ist der
Rädelsführer bei jeder Gottlosigkeit, ein Ratgeber bei allen
Lastern. Wenn ein gottloser Streich ausgeführt wird, wenn im
Dorf etwas Böses verübt wird, so braucht ihr nicht zweimal
zu raten - John Bunyan ist dabei. Aber wer steht dort vor
Gericht? Wen höre ich jetzt sagen: "Wenn ihr mich heute aus
dem Gefängnis entlaßt, so will ich mit Gottes Hilfe morgen
doch wieder das Evangelium verkündigen!"? Wer lag zwölf
Jahre lang gefangen und antwortete, als man ihn loslassen
wollte, wenn er verspräche, nicht mehr zu predigen: "Nein,
hier will ich bleiben, bis an meinen Augenlidern Moos wächst;
aber ich muß und will Gottes Evangelium verkündigen, sobald
ich frei bin!"? Ja, das ist John Bunyan, derselbe Mann, der
vorher Christus verfluchte. Sieh, was Gott an ihm getan hat!
Wenn du nur Reue fühlst und die Gnade Gottes in Christus
suchst, so wird dich Gott ebenso verändern können.
W.MacDonald
»Er... verkündigt jetzt den Glauben, den er einst zu
vernichten suchte.« Galater 1,23
Als Saulus von Tarsus sich bekehrt hatte, hörten die
Gemeinden in Judäa davon, daß dieser Erzverfolger des
christlichen Glaubens jetzt ein glühender Prediger und
Verteidiger des Evangeliums geworden war. Das war eine ganz
erstaunliche Kehrtwendung.
Auch in jüngerer Zeit hat es aufsehenerregende Vorfälle
gegeben, bei denen Menschen einen ähnlichen Kurswechsel
vollzogen haben.
Lord Littleton und Gilbert West entschlossen sich gemeinsam,
den Glauben derer, die die Bibel verteidigen, zu widerlegen.
Littleton wollte Beweise gegen die Berichte von der Bekehrung
des Saulus zusammentragen, während West schlüssig belegen
wollte, daß die Auferstehung Jesu Christi nichts weiter
als ein Mythos sei. »Sie mußten beide zugeben, daß sie im
Bibellesen sehr aus der Übung gekommen waren, aber sie kamen
zu der Überzeugung: 'Wenn wir ehrlich sein wollen, müssen wir
zumindestens die vorliegenden Beweise gründlich untersuchen.'
Sie verglichen öfter ihre Arbeit an den jeweiligen Themen;
und bei einem dieser Gespräche eröffnete Littleton seinem
Freund, daß er allmählich das Gefühl bekäme, daß doch an der
ganzen Sache etwas dran sein könnte. Der andere erwiderte,
daß auch er von den Ergebnissen seiner Studien etwas
erschüttert worden sei. Als dann schließlich die beiden
Bücher fertiggestellt waren, trafen sich die zwei Autoren
wieder und stellten fest, daß jeder von ihnen letztlich,
anstatt ein Buch gegen den Glauben zu schreiben, die Thesen
belegt und untermauert hatte, die er doch eigentlich
lächerlich machen wollte. Und so kamen sie überein, daß
sie jetzt, nachdem sie als Rechtsexperten alle Beweise so
eingehend untersucht hatten, ehrlicherweise nichts anderes
tun könnten als das anzuerkennen, was die biblischen Berichte
zu diesen beiden Themen als Wahrheit bezeugen.« Lord
Littletons Buch wurde unter dem Titel »Die Bekehrung des
Paulus« veröffentlicht, und Wests Buch bekam den Titel
»Die Auferstehung Jesu Christi«.
Robert C. Ingersoll, durchaus kein Christ, forderte Lew
Wallace, einen in religiösen Dingen recht gleichgültigen
Mann, auf, ein Buch zu schreiben, das beweisen sollte, daß
die Berichte über Jesus Christus falsch seien. Wallace
verbrachte Jahre mit den Forschungen zu diesem Thema, sehr
zum Kummer seiner Frau, die zur methodistischen Kirche
gehörte. Dann fing er an zu schreiben. Und als er fast vier
Kapitel fertig hatte, mußte er einsehen, daß die Berichte
über Jesus Christus einfach wahr waren. Er fiel auf die
Knie, tat Buße und vertraute auf Christus als seinen Herrn
und Heiland. Später schrieb er das Buch »Ben Hur«, in dem
Christus als der Sohn Gottes dargestellt ist.
Frank Morison wollte eine Geschichte schreiben, die mit Jesus
zu tun hatte, aber weil er nicht an Wunder glaubte, entschloß
er sich, sich nur auf die sieben Tage zu beschränken, die zur
Kreuzigung Christi führten. Als er jedoch die biblischen
Berichte dazu las, weitete er das Thema aus und nahm auch
die Auferstehung hinzu. Und bald war er davon überzeugt, daß
Christus tatsächlich auferstanden war, nahm Ihn als seinen
Heiland an und schrieb das Buch »Wer hat den Stein bewegt?«.
Das erste Kapitel davon trägt die bezeichnende Überschrift
»Das Buch, das sich nicht schreiben lassen wollte«.
Die Bibel ist lebendig und machtvoll und schärfer als ein
zweischneidiges Schwert. Sie ist sich selbst der beste
Beweis.