2Kor 11,7
A.Christlieb
Ein dreifacher Nutzen der Arbeit am Handwerk.
2. Korinther 11, 7 b - 12.
Die Tätigkeit des Zeltemachens hat nicht nur der Arbeit
des Paulus keinerlei Schaden zufügen dürfen, sondern
auch mancherlei Nutzen gebracht:
1. Sie machte ihn unabhängig von anderen Menschen. Seine
Wirksamkeit unter den Korinthern wurde niemals durch
irgendwelche Abhängigkeit von ihnen in äußeren Dingen
beeinflußt. Wie peinlich ist es, wenn ein Arbeiter im Reich
Gottes in dieser Beziehung nicht vorsichtig ist, wenn er in
irgendeine Abhängigkeit gerät von solchen, die ihn im Äußeren
versorgen, so daß er nicht mehr ungehindert ermahnen oder
strafen kann. Vor solcher Menschenknechtschaft konnte auch
dieser eigene Broterwerb Paulus bewahren helfen.
2. Sodann nahm diese Arbeit der Welt manches Vorurteil weg,
das sie oft gegen Knechte Christi hat. Es wurde der Vorwurf
entkräftet, als ob alle Arbeit an anderen Seelen nur um des
Nutzens und der eigenen Versorgung willen geschehe. Paulus
bewies durch die Tat, daß er nicht das Seine suchte. Dadurch
wurde allerlei Widerspruch gegen ihn niedergeschlagen (1.
Korinther 9, 15 b).
Wohl allen Gotteskindern, die auf irgendeine Weise der Welt
zeigen, daß sie nicht um ihres Nutzens oder Gewinnes willen
ihre Arbeit treiben (1. Petrus 5, 2 b).
3. Endlich wurde er auf diese Weise für andere Arbeiter im
Weinberg Gottes ein rechtes Vorbild (Apostelgeschichte 20,
33 - 35). Er wußte, wie sich in der späteren Zeit manche in
den heiligen Dienst Gottes aus unlauteren, selbstsüchtigen
Beweggründen hineindrängen würden (Kap. 20, 29). Solchen
gegenüber konnte er jederzeit sein Beispiel zur Geltung
bringen und tat es manchmal (2. Thessalonicher 3, 8. 9;
1. Thessalonicher 2, 9).