2Kor 7,1
C.Eichhorn
Immer weiter in der Heiligungsarbeit!
Laßt uns von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes
uns reinigen und fortfahren in der Heiligung! 2. Kor. 7, 1
Die großen Verheißungen in Kap. 6 sollen uns mächtig
antreiben zur Heiligung. Das Mittel unserer Reinigung ist
das Blut Jesu. Hat nun eine Seele eine Grundreinigung im
Vertrauen auf dieses Blut erlangt, dann gilt es, sich rein
zu erhalten, sich immer neu und immer völliger zu reinigen.
Beim Rock eines Tünchers kommt es auf ein paar Flecken mehr
nicht an, aber bei einem neuen oder eben erst gereinigten
Kleid achtet man darauf. Hier ist der kleinste Flecken
störend. So soll es bei geheiligten Seelen sein, die ihr
inneres Kleid in Jesu Blut gewaschen haben. Auch bei Kindern
Gottes wird die Seele durch Sündenflecken entstellt.
Es machen sich bei ihnen noch Fleischessünden geltend,
also Unreinheit und Unmäßigkeit, und Geistessünden, wie
Neid, Gehässigkeit, lieblose Urteile, Unlauterkeiten,
Empfindlichkeit, Rechthaberei und Eigensinn. Aber es soll
ein Unterschied sein zwischen ihnen und den Unbekehrten. Die
letzteren lassen die Flecken und kommen immer tiefer in den
Unrat hinein, die ersteren reinigen sich im Blut des Lammes.
Sie sind nicht blind. Sie sehen ihre Flecken und empfinden
sie als etwas Abscheuliches. Sie ruhen nicht, bis sie von
ihnen befreit werden. Sie fahren fort in der Heiligung und
bleiben nicht stehen. Man trifft leider nicht selten Fromme,
bei denen man keinen Fortschritt wahrnimmt. Es ist immer
das Alte bei ihnen. Sie bleiben auf ihren Hefen liegen und
versauern allmählich. Sie lassen sich nicht von einem Faß in
das andere schütten, wobei die Hefen ausgeschieden werden. Wo
dies geschieht, da wird das Glaubensleben gleich dem Wein
immer abgeklärter, reiner, konzentrierter und feuriger. Der
Apostel Paulus blieb immer im "Laufen". Da gab's keinen
Stillstand.
Es muß vorwärtsgehen in der Heiligung. Wer nicht nach der
Vollkommenheit trachtet, der sinkt zurück, versumpft und
stirbt ab. Man gewöhnt sich an die alten Fehler, man findet
sich mit ihnen ab etwa mit der Rede: Es hat eben jeder seine
schwachen Seiten. Man schleppt sie mit fort wie etwas
Unvermeidliches, anstatt daß man sie ablegt, täglich ablegt,
täglich sich erneuert im Geiste des Gemütes, also bis auf die
Wurzeln des Seelenlebens. Es heißt wörtlich: Laßt uns die
Heiligung zur Vollendung bringen! Laßt uns nicht auf halbem
Weg stehenbleiben, uns nicht mit armseligem Stückwerk
begnügen!
Die Gotteskraft ist da; dringe ein in sie! Der Herr Jesus
wird mit allen Fehlern fertig, ganz fertig. Auch von
eingerosteten alten Untugenden, von Lieblingssünden
und Temperamentsfehlern macht er frei. Kämpfe nur den
Jakobskampf: "Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn!"
Ergib dich nicht in die bösen Gewohnheiten, als müßte es so
sein! Tröste dich nicht mit andern, die auch nicht anders
sind! Dringe im Glaubens- und Gebetskampf vorwärts! Viele
laufen - aber nicht mit ganzer Entschiedenheit. Nur einer
erlangt das Kleinod. Laufet also, daß ihr's ergreift!
D.Rappard
Lasset uns fortfahren mit der Heiligung in der Furcht
Gottes.
2. Kor. 7,1.
Nicht nur beim Anfang des
christlichen Lebens, sondern für den ganzen Fortgang desselben
ist es von großer Wichtigkeit, die Mahnung zu befolgen: Nicht
widerstreben! (s. Apost. 7,51) Denn es gilt, f o r t f a h r e n
in der Heiligung. Wie kleine Kinder ernährt, erzogen und
geleitet werden müssen, so auch die von Gott Neugeborenen. Und
der Vater hat ihnen einen unvergleichlichen Pfleger, Erzieher
und Lehrer gegeben: den Heiligen Geist.
Zart und doch mächtig sind seine Triebe. Das eine Mal ist
es ein Mahnen an eine Pflicht, das andere Mal ein Treiben zu
einer Tat der Liebe. Häufig ist's ein Zug ins Gebet, oft aber
auch ein inneres Strafen über eine Sünde. Herrlich ist es, wenn
der Heilige Geist Zeugnis gibt unserem Geist, daß wir Gottes
Kinder sind und uns ein frohes: Abba, lieber Vater! ins Herz
und auf die Lippen gibt.
Wie wichtig ist es, so recht i n s e i n e r Z u c h t zu sein,
seinen Trieben allzeit zu gehorchen, und zwar gern und schnell.
Denn der Heilige Geist spricht: Heute! Selig sind schon in diesem
Leben die Leute, die ihm nicht widerstreben, sondern seinen
sanften Zügen folgen.
O Heiliger Geist, Du göttlicher Lehrer, Mahner
und Erzieher. hilf mir treu auf Deine Winke
achten und Deinen Zügen niemals zu widerstreben.