2Kor 6,14
C.H.Spurgeon siehe 1.Kö 22,49
C.Eichhorn
Rein ab und Christo an!
Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen!
2. Kor. 6, 14
Es gibt zweierlei Joche, die ganz verschieden voneinander
sind: das Joch Christi, an dem seine Jünger ziehen, und das
Joch, unter dem die Weltkinder dahingehen. Es steht jeder
unter einem Joch. Auch die Freiheitsschwärmer, auf deren
Fahne steht: "Laßt uns zerreißen ihre Bande und von uns
werfen ihre Fesseln!" - auch sie haben ein Joch auf sich.
Ja, sie erst recht! Es befindet sich jeder unter einer
gebietenden Macht, ob er will oder nicht. Jeder steht
beständig unter Einflüssen, denen er sich nicht entziehen
kann. Wer sich nicht unter Christi Joch fügen will, der
steht unter dem Joch der Welt und der Sünde. Er muß mit dem
weltlichen Wesen und Treiben gehen, den Kameraden folgen,
steht unter dem Bann der "Gesellschaft", muß seiner Lust und
Leidenschaft gehorchen und den Willen Satans ausführen. Der
breite Strom der Welt zieht ihn mit. Das Joch, das die
Weltmenschen tragen, ist ein hartes Joch. Hinter ihm steht
der unbarmherzige Fürst der Finsternis. Anders das Joch des
sanften Heilandes. Wer es kennt, der preist es. Aber es
verträgt sich mit keinem fremden. Christus will und muß
allein der gebietende Herr im Leben der Seinigen sein. Die
Versuchung liegt nahe, gleichzeitig am fremden Joch zu
ziehen, besonders aus Menschenrücksichten. So war es bei den
Korinthern. Sie nahmen zuweilen noch an heidnischen Festen
teil. Wurde von den Heiden ein Opfer gebracht, so schloß
sich daran ein Schmaus, an dem die engere und weitere
Familie teilnahm. Auch die christlichen Verwandten wurden
eingeladen. Viele glaubten, nicht ablehnen zu dürfen.
Sollten sie ganz mit ihren Blutsverwandten brechen, sich ganz
ausschließen? "Sind wir nicht als Christen frei?" Warum sich
gesetzlich so binden und einschränken lassen? "Es ist keine
Sünde, eine solche Familienfeier mitzumachen. Wir glauben ja
nicht mehr an die Götzen, stehen nicht mehr unter diesem
heidnischen Aberglauben." Mit solchen Gedanken beruhigten sie
ihr Gewissen. Der Apostel sieht die Dinge anders an. Er
weiß, wie schlimm es ist, wenn man sich in Versuchung begibt.
Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen! Zuerst tut man mit
aus Gefälligkeit, dann gefällt es einem. Man kommt unter
Einflüsse, die Jesu Geist widerstreiten. Man gerät in das
alte Fahrwasser und wird unwiderstehlich in den Strom
hineingezogen, der von Jesu wegtreibt. Man will nicht
abstoßen. Aber niemand denke, daß er dadurch eine Seele
gewinnt, daß er ihr in falscher Weise entgegenkommt und
Brücken schlägt. Eher kommt er auf dieser Brücke zu ihnen
hinüber als sie zu ihm. Wir dürfen von dem Standpunkt nichts
aufgeben, auf den uns Gott gestellt hat. Jede Konzession ist
von Übel. Gibt es einen Verdruß, verschließen sie uns im
Unwillen die Tür, ein Stachel sitzt doch vielleicht im
Gewissen. Am Ende kommen sie zu uns. Nur warten! Was wir
auf Kosten der Wahrheit gewinnen, ist lauter Verlust. Gott
selbst hat Feindschaft gesetzt zwischen seinen Kindern und
den Weltkindern. Darum dürfen hier keine Brücken geschlagen
werden.
Ch.Spurgeon
"Ziehet nicht am gleichen Joch mit Ungläubigen!"
2. Korinther 6,14
Haltet den Unterschied zwischen einem Christen und einem
Ungläubigen aufrecht und macht ihn mit jedem Tag deutlicher.
Habt ihr nie von dem Prediger gehört, der sich über
den Teufel beklagte, weil ihm dieser mit einem seiner
Gemeindeglieder davongelaufen war? Der Feind erwiderte ihm:
"Ich fand ihn auf meinem Grund und Boden, und darum nahm ich
ihn mit." Und so möchte ich dem Erzbetrüger auch ein "Halt"
zurufen; aber das wird nichts nützen, wenn er euch auf seinem
Gebiet findet. Jeder Vogelsteller beansprucht den Vogel, den
er in seinem eigenen Netz findet. "Ich fing ihn in meinem
Netz, und darum ist er mein." Wir werden es vergeblich
versuchen, Satan dieses Eigentumsrecht streitig zu machen.
"Aber wir dürfen nicht zu streng sein", sagt jemand.
Dazu ist in dieser Zeit keine Gefahr vorhanden. Ihr werdet
in der Heiligkeit nie zu weit gehen noch je dem Herrn Jesus
zu ähnlich werden. Wenn euch jemand beschuldigen sollte, daß
ihr zu streng seid und es zu genau nehmt, so seid nicht
darüber traurig, sondern versucht, diese Beschuldigung
wirklich zu verdienen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß
unser Herr Jesus an dem letzten großen Tag sagen wird: "Ihr
seid nicht weltlich genug gewesen."
"Gut so", meint jemand, "aber sollten wir denn gar keine
Vergnügungen haben?"
Mein lieber Freund, die für Christen bereiteten Genüsse sind
reich und mannigfaltig, aber sie sind nicht mit Sünde und
Torheit vermischt. Nennst du denn Laster und Torheit
Vergnügungen?
Dann will ich dich nicht um deine Freude beneiden. Wenn ich
aufs Land hinausgehe, dann sehe ich, wie die Knechte des
Bauern große Mengen Futter für die Schweine bereiten; aber
ich beneide diese nicht um ihr feines Mahl. Ich habe auch
nichts dagegen einzuwenden, wenn ihnen der Trog zweimal
vollgegeben wird, aber nehme ich daran teil? Ich nicht! Ich
habe dafür keinen Geschmack. Verleugne ich mich nun deshalb?
Gewiß nicht! Ich nehme an, daß die Dinge der Welt für Kinder
Gottes keinen Reiz haben, wenn sie wirklich die Freuden der
Gemeinschaft mit Gott geschmeckt haben.