2Kor 5,13
W.MacDonald
»Denn sei es, daß wir außer uns sind, so sind wir es Gott.«
2. Korinther 5,13
Gott hat außergewöhnliche Soldaten in Seiner Armee, und
häufig sind sie es, welche die größten Siege erringen.
In ihrem Eifer für den Herrn sind sie oft exzentrisch.
Sie verwenden originelle Methoden, statt sich an die
traditionellen zu halten. Sie sagen und tun immer gerade
das, was man am wenigsten von ihnen erwartet. Sie können der
deutschen Sprache den Garaus machen und jede bekannte Regel
des Predigens und Lehrens verletzen und doch große Gewinne
für das Reich Gottes einbringen. Oft sind sie aufregend und
elektrisierend. Die Menschen sind schockiert, aber sie
vergessen sie nie. Diese Irregulären sind eine ständige
Quelle der Peinlichkeit für die Wohlgesetzten und
Traditionalisten, für die, welche bei dem Gedanken an die
Verletzung kultureller Normen erschauern. Andere Christen
versuchen sie zu verändern, sie ein wenig »normaler« zu
machen, das Feuer auszulöschen. Aber zum Glück für die
Gemeinde sind ihre Anstrengungen im allgemeinen zum Scheitern
verurteilt. Es fällt uns schwer, uns klarzumachen, daß auch
unser Herr Seinen Zeitgenossen absonderlich vorkam. »So
hingegeben war Er in Seiner Arbeit, daß Er oft nicht einmal
Zeit hatte zu essen, und Sein Vater und Seine Mutter wollten
Ihn mit nach Hause nehmen, weil sie glaubten, Er würde
langsam den Verstand verlieren. Sie sagten 'Er ist außer
sich'. Aber Jesus war der Gesunde und Vernünftige,
nicht Seine Brüder« (W. Mackintosh Mackay). Es ist
offensichtlich, daß manche Menschen Paulus vorwarfen,
er wäre nicht ganz normal. Seine Antwort auf den Vorwurf
war: »Sei es, daß wir außer uns sind, so sind wir es Gott«
(2. Korinther 5,13). Manche von uns haben von einem von
Gottes Irregulären gehört, der als Sandwichmann ein doppeltes
Plakat durch die Gegend trug. Auf dem vorderen Plakat stand
zu lesen: »Ich bin ein Narr um Christi willen.« Auf dem
rückwärtigen war geschrieben: »Wessen Narr bist du?« Das
Problem mit den meisten von uns ist, daß wir zu sehr wie die
gewöhnlichen Leute sind, um in der Gesellschaft etwas für
Gott bewegen zu können. Jemand hat es so ausgedrückt: »Wir
lassen das Mittelmaß, wo es ist. Wir sind wie Petrus, der
außerhalb des Gerichtsgebäudes steht, wo Christus verurteilt
wird, und sich einfach 'wärmt'.« Rowland Hill (1744-1833),
der große Londoner Prediger, war ein Original, ebenso C.T.
Studd und Billy Bray (1794-1868, Methodistenprediger in
Cornwall). Und auch W.P. Nicholson, der irische Evangelist.
Hätten sie anders sein sollen? Nein, wenn wir bedenken,
wie Gott sie gebraucht hat, wünschen wir nur, daß wir mehr
wie sie würden. »Tausendmal lieber eine wirkungsvolle
Originalität als wirkungslose Gewöhnlichkeit. Die erste
Liebe drückt sich vielleicht manchmal eigenartig aus, aber
Dank sei Gott, sie ist wirksam; und manche von uns haben sie
leider verloren« (Fred Mitchell).