2. Korintherbrief

2Kor 4,16 S.Keller 2. Kor. 4, 16: «... Ob unser äußerlicher Mensch verfällt, so wird doch der innerliche von Tag zu Tag erneuert.»

Das erste weiße Haar! Und nachher wurden es viele. Die Anzeichen mehren sich - mag man sich persönlich noch so jung vorkommen -, daß der Höhepunkt überschritten ist und der äußerliche Mensch, unser alter Kamerad, der Leib, anfängt zu verderben. Es braucht noch gar keine eigentliche Krankheit ihn zu verwüsten, es ist genug, daß gewisse Alterserscheinungen uns unwiderleglich zeigen, wohin die abbröckelnde Eisscholle treibt. Dann kein Christ zu sein, der ein ewiges Leben in seinem innern Menschen spürt, den eine Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit über diese absteigenden Zeiten hinaushebt, das muß fürchterlich sein. Kein Wunder, wenn manche dieser Unglücklichen anfangen, unleidlich zu werden gegen ihre Umgebung. - Wie anders, wenn das Augenmerk auf den innerlichen Menschen gerichtet ist, der die Wirkungsstätte für den neuen Menschen abgibt, und man da zusehen kann wie es von Tag zu Tag neue Kraft gibt, neue Erkenntnis des Willens Gottes, neue Segnungen seiner Liebe! Dann lohnt es sich, alt zu werden, weil mehr Raum und Zeit für den neuen Menschen frei wird. Denn auf diesen Leuchter setzt der Herr die Kerze, die ewig brennen soll, ohne sich zu verzehren.

Herr Jesus, du bleibst wie du bist! Schenk mir, wenn die Tage des Alters mir nicht gefallen, deine dauernde Gegenwart, die mich von innen heraus erneuert. Laß mir dein Neues wichtiger werden als mein Altes! Amen.