2Kor 4,2
W.MacDonald
»Sondern wir haben den geheimen Dingen der Scham entsagt,
indem wir nicht in Arglist wandeln, noch das Wort Gottes
verfälschen, sondern durch die Offenbarung der Wahrheit uns
selbst jedem Gewissen der Menschen empfehlen vor Gott.«
2. Korinther 4,2
Auf der gestrigen Seite haben wir auf drei Bereiche
hingewiesen, in welchen sich die Sekten als dem den Heiligen
ein für allemal überlieferten christlichen Glauben
widersprechend erweisen. Es gibt andere Charakterzüge von
Sekten, auf die wir nicht nur ein waches Auge haben, sondern
die wir auch in unserer eigenen christlichen Gemeinschaft
sorgfältig vermeiden sollten.
So bauen ihre Führer zum Beispiel einen Persönlichkeitskult
um sich auf und stellen sich als Messiasse und Wundermänner
dar. Männer mit einem ausgeprägten Führungstalent üben oft
eine unerbittliche, selbstherrliche Kontrolle über die Laien
aus, indem sie blinde Unterwerfung verlangen und im Falle des
Ungehorsams mit harter Bestrafung drohen.
Sie behaupten häufig, im ausschließlichen Besitz der Wahrheit
zu sein, sind stolz auf bestimmte Erkennungsmerkmale und
verurteilen alle anderen Gruppen, die nicht ihrer Meinung
sind. Manche behaupten, das jeweils Beste von anderen
Lehrgebäuden zu vereinen und deshalb das letzte Wort zu
haben. Sie glauben, daß niemand vollkommen glücklich sein
kann, wenn er nicht in ihre Mysterien eingeweiht ist.
Sie versuchen, ihre Anhänger von allen anderen Lehrern zu
isolieren, von allen anderen, die sich als Gläubige bekennen
und von allen Büchern, die nicht ihre eigenen Führer verfaßt
haben.
Oft schreiben sie eine gesetzliche Lebensweise vor, die zu
einem System der Sklaverei wird. Sie setzen Heiligung gleich
mit bestimmten Ritualen und Bräuchen, die die Menschen aus
eigener Kraft vollziehen können, und wozu kein Leben aus Gott
nötig ist.
Sie beuten die Menschen durch ein System geschickter
psychologischer Manipulation finanziell aus. Ihre Führer
leben in Luxus und Reichtum, während viele ihrer Anhänger
am Rand der Armut stehen.
Viele der Sekten sind »Schäfchenräuber«, indem sie
Beutezüge bei anderen religiösen Gemeinschaften durchführen,
anstatt die außerhalb jeder kirchlichen Bindung Stehenden zu
erreichen.
Sie überbetonen eine oder einige Lehren, und vernachlässigen
völlig andere lebenswichtige Bereiche göttlicher Offenbarung.
Sie behandeln diejenigen als Feinde, die die Wahrheit lehren.
So stellte Paulus den gesetzlichen Galatern die Frage: »Bin
ich also euer Feind geworden, weil ich euch die Wahrheit
sage?«
Es wäre furchtbar, wenn eine dieser Haltungen oder Handlungen
sich je in eine gesunde christliche Gemeinschaft
einschleichen sollte, aber solange wir auf der Erde
leben, müssen wir vor ihnen eifrig auf der Hut sein.