2Kor 1,24
C.Eichhorn
Helferdienst zur Mehrung der Freude
Wir sind Gehilfen eurer Freude. 2. Kor. 1, 24
Leben aus Gott bringt Freude, ungetrübtes Leben schafft volle
Freude. Der Glaube ist die erste und hauptsächlichste Quelle
der Freude. Aber auch die Liebe ist eine Freudenquelle.
Heiter und glücklich sind nicht die Menschen, die ein
behagliches Selbstleben führen, sondern die, welche sich für
andere hergeben und plagen. "Die wohl dienen, erlangen eine
große Freudigkeit im Glauben." Von Gott geschenkter Sieg wird
mit Freuden vom Volk Gottes besungen (Ps. 118, 15). Vom
Herrn gegebene Gnadentage und Erfahrungen großer Hilfen
bringen Freude und stimmen fröhlich (Ps. 118, 24; 126, 3).
Selbst aus Leiden um Jesu willen floß in das Herz des
Paulus Freude (Kol. 1, 24). Die Hoffnung der künftigen
Herrlichkeit ist eine weitere Freudenquelle, besonders in
den Trübsalen der Gegenwart. Die Apostel wollen nicht Herren
über den Glauben sein (vgl. 1. Petr. 5, 3), sondern sie
stellen sich neben die Seelen als Gehilfen ihrer Freude.
Ein Christ werden heißt: zur Freude gelangen. Unter der
Herrschaft der Sünde gibt es keine wahre Freude. Die Sünde
ist der Leute Verderben. Sie zerstört die Lebensfreude. Wer
dir hilft, von der Sünde loszukommen, der ist ein Gehilfe
deiner Freude. Nimm es als den größten Liebesdienst, wenn
dich jemand aufmerksam macht auf deine Fehler und das
Heilmittel für sonst unheilbare Schäden zeigt! Achte den
nicht als Feind, der dir die Wahrheit vorhält, sondern sieh
in ihm einen Gehilfen deiner Freude (vgl. Gal. 4, 16)!
"Solches schreiben wir euch, daß ihr nicht sündigt", lesen
wir im ersten Brief des Johannes. Kurz zuvor gibt er als
Zweck seines Briefes an: daß eure Freude völlig sei." Beides
fällt zusammen. Die Freude wächst, je mehr wir uns der Sünde
entledigen und je mehr wir im Glauben wachsen. Förderung des
Glaubens ist Förderung der Freude (Phil. 1, 25). Die trüben
Elemente, irdischer Sinn und selbstisches Wesen, hemmen den
Glauben und die Freude. Bekommt der Heiland völlig Raum, so
zieht mit ihm völlige Freude ein. "Willst du froh und
fröhlich sein, laß nur ihn zu dir herein!" Das Glück des
alten Apostels Johannes war: Gemeinschaft haben zu dürfen mit
dem Vater und dem Sohne. Dieses Glück wünscht er auch seinen
Lesern. Sie erfahren es, je mehr sie sich von Sünde, Welt
und vom eigenen Selbst scheiden. Woher kommen die trüben
Stunden? Wir waren nicht treu und wachsam im Gebet.
Das Böse hat uns übermannt. Woher kommt's, daß wir so
todunglücklich sind bei Verlusten? Wir hingen übermäßig an
dem und jenem, wir hatten noch unsere Götzen, und nun sind
wir untröstlich. Woher kommen Unmut, Verstimmung,
Empfindlichkeit und Bitterkeit, wenn Menschen uns zu nahe
treten und kränken? Wir hängen noch übermäßig an unserem
eigenen Ich. Wenn Jesus unser ein und alles wird, so haben
wir bleibende, volle Freude, wie Jesus sie hatte, weil der
Vater sein alles war.