1Kor 16,5
A.Christlieb
Das Plänemachen des Paulus
1. Korinther 16, 5 - 9
»Ich will aber zu euch kommen, wenn ich durch Mazedonien
gezogen bin; denn durch Mazedonien werde ich ziehen. Bei
euch aber werde ich vielleicht bleiben oder auch überwintern...
Ich hoffe, ich werde etliche Zeit bei euch bleiben, so es der
Herr zuläßt. Ich werde aber zu Ephesus bleiben bis Pfingsten.
Denn mir ist eine große Tür aufgetan, die viel Frucht wirkt,
und sind viele Widersacher da.«
Paulus berichtet den Korinthern, daß bald die Sammlung der
Gemeinden aus den Heiden für die Christen in Jerusalem
abgeschlossen und nach dorthin überbracht werden soll (V.
1-4). Im Zusammenhang damit erfahren wir etwas über das
»Plänemachen des Paulus«.
Der Bereich des Plänemachens für die nächste Zukunft ist sehr
wichtig. Bei Paulus sehen wir, daß ein Teil seines nächsten
Programms ihm völlig klar und bestimmt ist. Er weiß, daß
er durch Mazedonien zieht. Er weiß, daß er bis Pfingsten
in Ephesus bleiben soll. Neben diesem klaren, bestimmten
Programm ist aber noch etliches, wo der Herr erst den Weg im
einzelnen klären muß. Paulus weiß noch nicht genau, wann und
wie lange er zu den Korinthern kommt.
Hier sehen wir, wie der Herr dem Paulus Licht für seine
Schritte und Wege gibt, aber nicht für alles auf einmal.
Paulus muß immer in der rechten Abhängigkeit bleiben und
im Gebet die Wegleitung von oben erflehen.
So wollen auch wir beim Plänemachen dankbar sein, wenn Gott
uns seinen Willen klar zeigt für bestimmte Aufgaben. Wir
wollen uns aber in acht nehmen und nicht zu leicht und zu
kühn etwas im voraus versprechen, was Gott uns nicht als
seinen Weg geebnet hat. Wie vorsichtig sagt Paulus:
»...so es der Herr zuläßt.« Er schreibt dem Herrn nichts
vor, sondern läßt sich seinen Weg vom Herrn vorschreiben.
Das muß auch unsere Grundstellung bleiben. Die eigenen
Wünsche dürfen nie mit uns durchgehen, sondern im Gehorsam
sind wir selig. Mit dem Psalmisten dürfen wir erfahren und
sprechen: »Ich bin fröhlich; denn ich suche deine Befehle«
(Ps. 119, 45).