1Kor 6,13
C.Eichhorn
Die Hingabe des Leibes für Jesus
Der Leib dem Herrn, und der Herr dem Leibe. 1. Kor. 6, 13.
Als Jesus von den ihm bevorstehenden furchtbaren Leiden zu
seinen Jüngern redete, sprach Petrus: Herr, schone deiner!
(Matth. 16, 22). Dies "Schone dein!" sagen wir von Natur
gar gern zu uns selbst und denen, die wir liebhaben. Diese
weichliche, zärtliche Liebe, die nur schonen möchte, ist
jedoch nicht göttlich, sondern menschlich. Unser Leib mit
allen seinen Kräften soll dem Herrn gehören und ihm zur
Verfügung stehen. Er hat uns erkauft mit kostbarem Lösegeld,
und zwar nicht nur die Seele, sondern auch den Leib. Darum
sollen wir ihn verherrlichen, nicht nur mit unseren
Seelenkräften, sondern auch mit allen Kräften unseres Leibes.
Der Apostel Paulus will im Dienst seines Herrn und zum Besten
anderer nicht nur alles drangeben, sondern auch sich selbst
hingeben und verbrauchen lassen. Ist es denn etwas so
Ungeheuerliches, seine Gesundheit und sein Leben für Jesus zu
opfern? Wie viele verzehren sich im Dienst ihres Ehrgeizes
und reiben sich vor der Zeit auf! Wie viele brechen zusammen
unter dem Übermaß der Arbeit, wobei nur Habsucht oder auch
Ehrsucht im Spiel ist! Wie viele verkürzen ihr Leben,
zerrütten ihre Gesundheit im Sündendienst! Das
Unzuchtslaster erfordert Jahr für Jahr unzählige Opfer.
Die Trunksucht verschlingt unübersehbar viele kostbare
Menschenleben. Und wenn nun der Eifer um das Haus des Herrn,
um seine Ehre und um seine Gemeinde jemanden verzehrt, ist
das etwas so Bedauerliches und Schreckliches? Ist es nicht
vielmehr der höchste Zweck des Lebens? Ist es nicht der Weg,
das Leben zu gewinnen, wenn man es um des Herrn willen aufs
Spiel setzt und drangibt? Denn wer sein Leben erhalten, für
sich haben, genießen und zu diesem Zweck schonen und
möglichst verlängern will, der wird's verlieren. Dagegen
kann und will Jesus ein Leben in besondere Obhut nehmen, das
ihm geweiht wird. Stellst du den Leib ihm zur Verfügung, so
steht auch er deinem Leib zur Verfügung mit seiner
allmächtigen Kraft. Dies drückt das Wort aus:
"Der Herr dem Leibe." Wenn wirklich Liebe und reiner Eifer
für sein Werk dich beseelen, dann läßt er dem Leibe besondere
Stärkung und Hilfe zuteil werden. Er kann dich bei
Krankenbesuchen vor Ansteckung bewahren. Solange er dich
gebrauchen will, erhält er dich. Was du für ihn opferst,
kann er dir wieder ersetzen. Man macht herrliche Erfahrungen
auch in bezug aufs leibliche Leben, wenn man sich für den
Heiland hergibt. Stirbt man früh, so stirbt man doch nicht
zu früh. Der Herr wacht über ein Leben, das ihm gelebt wird,
und hat sein Zeitmaß genau bestimmt.
Nun so will ich denn mein Leben völlig meinem Gott ergeben.
Nun wohlan, es ist geschehn: Sünd', ich will von dir nicht hören;
Welt, ich will mich von dir kehren, ohne je zurückzusehn!