1Kor 2,14
W.Nee
Der natürliche Mensch nimmt die Dinge, die des Geistes Gottes
sind, nicht an; denn sie sind ihm Torheit. 1. Korinther 2,14
Es hat Gott gefallen, viele Dinge zu sagen, die wir falsch
auffassen können, und sie nicht zu erklären. Oft finden wir
in der Bibel Aussagen, die sich zu widersprechen scheinen
oder die mit den uns bekannten Tatbeständen des Lebens nicht
in Einklang zu bringen sind, und es hat ihm gefallen, es
dabei zu belassen. Viele Schriftstellen vermögen wir nicht
genau zu erklären: Hätten wir die Bibel geschrieben, wir
hätten alles viel klarer dargestellt, so daß die Menschen die
Lehre in systematischer, alle Mißverständnisse
ausschließender Ordnung vor sich gehabt hätten. Aber hätten
sie damit auch das Leben gehabt?
Gottes große ewige Wahrheiten sind den Weisen verborgen, aber
den Unmündigen offenbart, denn erfaßt werden sie durch den
Geist. Sein Wort ist kein Lehrbuch. Es soll uns in unserem
alltäglichen Wandel im Geiste begegnen und dort zu uns reden.
Es soll uns Erkenntnis vermitteln, die in Zusammenhang mit
dem Leben steht und auf Erfahrung beruht. Wenn wir
versuchen, Gott durch systematische Theologie zu erkennen,
sind wir vollkommen auf dem Holzweg.
W.MacDonald
»Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an (faßt nicht), was
des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm eine Torheit, und er
kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt wird.«
1. Korinther 2,14
Der natürliche Mensch ist der, der nicht wiedergeboren ist.
Er hat den Geist Gottes nicht. Er will geistliche Wahrheiten
nicht annehmen, weil sie ihm unsinnig vorkommen. Aber das
ist nicht alles. Er k a n n geistliche Wahrheiten auch nicht
verstehen, weil sie nur durch die Erleuchtung des Heiligen
Geistes verstanden werden können.
Wir müssen mit Nachdruck darauf hinweisen. Es ist nicht so,
daß der unbekehrte Mensch die Dinge Gottes einfach nicht
verstehen will. Er k a n n sie nicht verstehen. Er hat
dafür eine angeborene Unfähigkeit. Das hilft mir, die
Aussagen der Wissenschaftler, Philosophen und anderer
Akademiker in dieser Welt richtig einzuordnen. Solange sie
über irdische Dinge sprechen, respektiere ich sie als
Experten. Aber sobald sie in geistliche Bereiche eindringen
wollen, spreche ich ihnen die Fähigkeit zu qualifizierten
Aussagen ab.
Ich bin nicht über Gebühr überrascht, wenn ein
Universitätsprofessor oder ein liberaler Kirchenführer
Schlagzeilen macht, indem er die Aussagen der Bibel
anzweifelt oder ableugnet. Ich habe gelernt, das zu erwarten
und es als unqualifizierte Aussage nicht zu beachten. Mir
ist klar, daß die Nichtwiedergeborenen über ihre Fähigkeiten
hinausgehen, wenn sie über die Dinge des Geistes Gottes
reden.
F.W. Boreham verglich die großen Männer der Wissenschaft
und Philosophie mit Passagieren zweiter Klasse auf einem
Ozeandampfer, die von dem Sonnendeck erster Klasse
ausgeschlossen sind. »Wissenschaftler und Philosophen -
als solche - sind sozusagen 'Passagiere zweiter Klasse',
und sie müssen auf ihrem eigenen Deck bleiben. Sie sind
keine Autoritäten bezüglich des christlichen Glaubens ...
Wir haben einen Glauben, der durch die Verachtung der
Passagiere zweiter Klasse nicht erschüttert werden kann, der
aber auch durch ihre Bestätigung und Sympathie keine wirkliche
Unterstützung erhält.« Natürlich gibt es auch manchmal einen
Wissenschaftler oder Philosophen, der auch ein Heiliger ist.
In solchen Fällen, so Boreham, »entdecke ich immer ein
Ticket erster Klasse, das aus seiner Tasche herausschaut; und
während ich in seiner erfrischenden Gesellschaft auf dem
Sonnendeck spaziere, denke ich an ihn als Wissenschaftler
genausoviel, wie ich an Bunyan als Kesselflicker denke. Wir
sind Passagiere und Freunde - erster Klasse«. Robert G.
Lee sagte: »Menschen können klug und gelehrt und
wissenschaftlich sein und alles über Steine und Moleküle und
Gase wissen, und doch sind sie oft gleichzeitig völlig
inkompetent in der Beurteilung des Christentums oder der
Bibel.«