Apg 22,12
A.Christlieb
Die Sendung des Ananias zu Saulus.
Das gute Gerücht des Ananias.
Apostelgeschichte 22, 12.
Es ist nicht gleichgültig, was für einen Menschen man zu
einer wichtigen Aufgabe wählt. Der Herr wählte Ananias zu
seinem Boten an Saulus. Wenn dieser auch kein Apostel oder
dergleichen war, so war er doch ein ,,Mann, der ein gutes
Gerücht hatte".
Ein guter Ruf wird in der Schrift höher eingeschätzt als
großer Reichtum (Sprüche 22, 1) und gute Salbe (Prediger 7,
1).
1. W i e w a r A n a n i a s z u d i e s e m g u t e n
G e r ü c h t g e k o m m e n?
,,Er war gottesfürchtig nach dem Gesetz". Gewiß erwähnt
Paulus dies zunächst aus dem Grund, weil er die Menge, zu der
er nach Apostelgeschichte 22 redet, beruhigen und ihr zeigen
wollte, daß das Werkzeug seiner Bekehrung ein streng an das
Gesetz sich haltender Mann gewesen sei. Aber doch läßt uns
diese Bemerkung zugleich einen Blick in Leben und Wandel des
Ananias tun. Er war ein Mann, der in der Furcht Gottes lebte
und Gottes Wort zur Richtschnur nahm.
Dies ist auch heute noch der sicherste Weg zur Erlangung
eines guten Rufes. Wer Gott fürchtet und sich an sein Wort
hält, der wird auch auf die Dauer Anerkennung finden, sollte
es auch erst nach dem Tod sein. (Lukas 23, 47. 48;
Apostelgeschichte 10, 22; 16, 2; Ruth 3, 11.).
2. Der Text erzählt uns auch, w i e w e i t d a s g u t e
G e r ü c h t r e i c h t e .
,,B e i a l l e n J u d e n " stand Ananias im Ansehen. Es
gab in der Judenschaft von Damaskus Gegner und Anhänger des
Christentums. Es wird auch sonst allerlei Unterschiede unter
ihnen gegeben haben. Aber wie auch die einzelnen gesonnen
sein mochten, in der Hochachtung vor dem Wandel des Ananias
waren sie einig. Welch ein herrliches Zeugnis für diesen
Mann! Wie wurde die Sache Jesu durch ihn empfohlen. Sein
Leben war eine Einladung zu dem, an den er glaubte!
(Römer 1, 8; 1. Thessalonicher 1, 7.)
3. Zuletzt laßt uns darauf achten, w o s i c h s e i n
g u t e r R u f a l s e c h t e r w i e s .
Ananias bekam einen Auftrag, der ihm nicht paßte. Er sollte
einen Weg machen, vor dem er zurückschrak. Dennoch war er
gehorsam und ging. Hier merkt man, daß seine Frömmigkeit und
sein Ruf übereinstimmten.
Gott ehrt die, die ihn ehren durch ihren Gehorsam, auch durch
den Ruf, den er ihnen gibt.