Apg 21,8
A.Christlieb
Ein reiches Haus.
Apostelgeschichte 21, 8. 9.
Wir kehren im Geist mit jener Reisegesellschaft um Paulus ein
in das Haus des Evangelisten Philippus in der Stadt Cäsarea.
Der Hausvater ist uns wohlbekannt. Wir kennen ihn als einen
Mann voll Glaubens und Heiligen Geistes, dem in Jerusalem das
Amt eines Almosenpflegers übertragen worden war (Kap. 6, 3 -
6). Wir kennen ihn als ein gesegnetes Werkzeug Gottes zur
Erweckung in Samarien (Kap. 8, 5 - 12) und als den Mann,
durch den der Kämmerer aus dem Mohrenland zum Glauben kam
(Kap. 8, 26 - 40). Hier lernen wir nun auch seine ganze
Familie kennen. Welch ein reiches Haus war dies! Aus drei
Gründen müssen wir sagen: Ein reiches Haus!
1. Zuerst deshalb, weil die Kinder dieses Hauses gläubig
waren! Was ist der größte Reichtum, den ein Haus besitzen
kann? Etwa Schätze an Silber und Gold? Nein, denn diese
können leicht genommen werden. Wohl aber bildet wahres
Glaubensleben im Herzen der Familienglieder einen
unvergänglichen Reichtum (Kap. 16, 32 - 34; 18, 8).
2. Reich war dieses Haus auch, weil die einzelnen
Familienmitglieder Gaben zum Dienst empfangen hatten.
Der Vater war ein Prediger des Evangeliums. Die Töchter
hatten offenbar die Gabe der Weissagung, die sie zum Nutzen
anderer am rechten Ort gebrauchen konnten. Solche von Gott
verliehene Gabe, die zum Bau seines Reiches gebraucht wird,
ist ein wertvoller Besitz.
3. Reich war das Haus auch deshalb, weil Gastfreundschaft
darin geübt wurde. Philippus nahm Paulus mit seinen
Reisebegleitern auf. Gewiß mochte diese Aufnahme manche
äußere Arbeit mit sich bringen. Aber wie groß war der innere
Gewinn! Häuser, die Gotteskinder gern aufnehmen, bereichern
dadurch sich selbst. Das Haus von Philippus ist in Wahrheit
ein reiches Haus zu nennen!