Apostelgeschichte

Apg 20,7 A.Christlieb Die Abschiedsversammlung in Troas Apostelgeschichte 20, 7 - 12

hatte drei Höhepunkte und blieb deshalb den Jüngern dieses Ortes in unauslöschlicher Erinnerung.

1. Der erste Höhepunkt war d a s M a h l d e s H e r r n . In der letzten Nacht ihres Zusammenseins scharten sie sich bei der gemeinsamen Abendmahlsfeier um das Kreuz Jesu und verkündigten seinen Tod (1. Korinther 11, 26). Sie vereinigten sich damit um das Lamm Gottes, das alle Christen der verschiedensten Länder und Zeiten verbindet. Das war ein schöner Abschied. 2. Der zweite Höhepunkt war ,,d a s W o r t d e s H e r r n", nämlich die Predigt des Paulus. Auffallend ist die Länge derselben. Wie haben wir diesen Umstand zu beurteilen? Es gibt ein geistloses ,,Hinziehen der Rede", das streng zu verwerfen ist. Es gibt ein Ausdehnen von Abendversammlungen, das Leib und Seele schwächt. Davor muß gewarnt werden. Hier aber war es anders. Hier lag ein besonderer Grund vor, nämlich ein wichtiger Abschied (,,Paulus wollte des anderen Tages weiterreisen"). Deshalb hatte er noch so viel auf dem Herzen und wollte diesem Jüngerkreis noch alles an Ermahnung, Trost und Lehre geben, was not war. So opferte er die Ruhe der Nacht, um seine Aufgabe hier zu erfüllen.

Es gibt Ausnahmefälle, etwa in besonderen Erweckungszeiten, wo ein Benutzen der nächtlichen Stunden für die Ewigkeitsarbeit durchaus gerechtfertigt ist (Johannes 3, 2; Apostelgeschichte 12, 12).

3. Einen dritten Höhepunkt erlebten die Jünger in der K r a f t d e s H e r r n , welche in der wunderbaren Aufrichtung des Eutychus zutage trat. Nie werden sie es vergessen haben, wie der furchtbare Schrecken, den der Absturz hervorrief, sich in Freude und Dankbarkeit verwandelte. Dies Ereignis konnte ihnen als Angeld dienen, daß Gott auch die weiteren Nöte ihres Lebens in neue Erfahrungen seiner Treue und Durchhilfe verwandeln werde.