Apg 20,4
A.Christlieb
Die Reisebegleitung des Paulus. Sieben Brüder begleiten ihn.
Apostelgeschichte 20, 4.
1. Wie köstlich ist es, unmittelbar nach dem Blick auf die
stets regsamen Feinde des Paulus (Vers 3) eine Anzahl von
treuen Freunden kennenzulernen, die ihn in Liebe begleiten
und ihm zur Hand gehen. Wie wohl muß dem Paulus gerade in
seiner bedrohten, gefährlichen Lage dieser Dienst der Brüder
getan haben.
Auch heute noch erfährt der Christ den Haß und die
Feindschaft der Welt. Aber Gott sorgt, daß er auch Liebe und
Erquickung von den Brüdern empfängt. Hier heißt es: ,,Sie
stellten ihm nach" (Vers 3). Dort heißt es: ,,Es zogen mit
ihm". Laßt uns für beides dankbar sein (Psalm 116, 7; 23, 3
a).
2. Die sieben Begleiter stammten aus den verschiedensten
Gegenden und Ländern, ja aus zwei Erdteilen. Die ersten fünf
waren Europäer, die zwei letzten Asiaten. So scharen sich um
die Arbeit von Jesus Leute aus den mannigfachsten Orten und
Volksstämmen zusammen.
Mögen sonst zwischen den einzelnen Völkern mannigfache
Verschiedenheiten, ja auch Zwistigkeiten bestehen; in diesem
Dienst kommen sie zusammen und ziehen vereinigt ihre Straße
für die Sache Jesu (Epheser 2, 14; Galater 3, 28; 1.
Korinther 12, 13).
3. Freilich dauert die Begleitung durch diese Brüder nur
kurze Zeit. ,,Bis gen Asien" zogen sie mit Paulus. Dann gab
es wieder Trennung und Auseinandergehen.
Die beste menschliche Begleitung ist vorübergehend. Nur
einer geht allezeit mit uns, von dem wir uns niemals zu
trennen brauchen. Das ist der, welcher bei Paulus blieb,
wenn die Brüder wieder von ihm gingen. (2. Timotheus 4, 16.
17).
A.Christlieb
Der Begleiter Aristarchus.
Apostelgeschichte 20, 4.
Laßt uns auf zwei Reisebegleiter besonders achten. Zuerst
auf Aristarchus.
Dieser war in Ephesus durch seine Verbindung mit Paulus in
große Gefahr geraten. Die wütende Volksmenge hatte ihn dort
mit einem anderen Christen zusammen zum Theater in die
Volksversammlung geschleppt (Kap. 19, 29). Was mögen die
beiden dort bis zu ihrer Freilassung durchgemacht haben! War
Aristarchus dadurch etwa entmutigt, noch weiterhin mit Paulus
vereinigt zu bleiben? Nimmermehr! Hier sehen wir ihn bei
den Begleitern des Paulus von Ephesus nach Asien. Wieder
treffen wir ihn bei der Reise von Paulus nach Rom (,,Und war
mit uns Aristarchus aus Mazedonien, von Thessalonich", Kap.
27, 2). Er schämt sich der Ketten des Paulus nicht. Er
bleibt sein treuer Mithelfer auch in Zeiten der Not und
Gefangenschaft (Philemon 24; Kolosser 4, 10).
Wieviel sind doch solch treue Aristarchusseelen wert, die
sich in Trübsalszeiten bewähren (Sprüche 18, 24)! Ihr Name
ist wert, bewahrt zu werden. Sie werden in der Ewigkeit
glänzen, wenn viele Namen und Taten vergessen sind. Wohl
uns, wenn wir in ihre Reihen treten!