Apostelgeschichte

Apg 19,20 A.Christlieb Der abschließende Satz in der Schilderung der Erweckungszeit Apostelgeschichte 19, 20

weist uns hin

1. auf d i e v e r b o r g e n e K r a f t , welche der ganzen Segenszeit zugrunde lag. Nicht Menschenwort, nicht natürliche Begabung, sondern ,, d e s H e r r n W o r t " hatte diese Bewegung hervorgerufen. Menschliche Reden mögen schöne Augenblickserfolge hervorbringen. Ewigkeitswirkungen wie hier kommen nur durch Gottes Wort. Deshalb sei es unser Anliegen, daß in allen Gemeinden und Versammlungshäusern das Menschenwort weniger und das göttliche Wort mehr werde.

2. W i e e n t f a l t e t s i c h d i e s e G o t t e s - k r a f t ? Die kurze Zusammenfassung von der Geschichte dieser Gnadenzeit antwortet: ,,Das Wort des Herrn w u c h s". Es mehrte sich. Wie eine Pflanze von Tag zu Tag größer wird, wie ein Bau, dem ein Stein nach dem anderen beigefügt wird, so entfaltet sich die Kraft des göttlichen Wortes wachstümlich in Ephesus. Ganz still und klein fing es damit an, daß jene zwölf Johannesjünger gesegnet wurden. Dann kamen neue Gnadenwirkungen in der Judenschule. Endlich steigerte sich der Zudrang zum Lebenswort im Saal des Tyrannus, bis durch ganz Kleinasien das Wort von Jesus durchdrang. Ein seliges Wachsen!

Herr, laß auch in unserem Land dein Volk nicht abnehmen, sondern wachsen.

3. Den H ö h e p u n k t d i e s e r E n t f a l t u n g zeigen uns die Worte: Es wuchs ,,m ä c h t i g u n d n a h m ü b e r h a n d". Die Anerkennung des Namens Jesu in der ganzen Stadt (Vers 17), das öffentliche Bekenntnis vergangener Sünden (Vers 18) und das Verbrennen der wertvollen Zauberbücher (Vers 19) bewies, wie ,,das Wort mit göttlicher Stärke an Ausbreitung und Kraft zunahm" (wörtlich). Die Siegeskraft des Evangeliums wurde so stark, daß die Macht des Heidentums vor ihm nicht standhalten konnte. Wie zu Noahs Zeiten die Gerichtsfluten ,,überhand nahmen" (1. Mose 7, 18), so nahmen hier die Segensfluten überhand.

Das ist das Schönste, was einer Gegend widerfahren kann. Je näher wir der Zeit kommen, in der ,,die Ungerechtigkeit überhand nehmen wird" (Matthäus 24, 12), desto mehr laßt uns fortfahren zu bitten, daß Gottes Wort überhand nehmen möchte, bis die Zeit kommt, wo einst ,,die Erde voll werden wird von Erkenntnis der Ehre des Herrn, wie Wasser das Meer bedeckt" (Habakuk 2, 14; Jesaja 11, 9).





W.Nee Also wuchs das Wort des Herrn mit Macht und nahm überhand. Apostelgeschichte 19,20

Als die Apostel wirkten, lag Gottes Segen auf ihrer Arbeit. Wir tun gut, ihren Fußstapfen zu folgen, aber wir müssen uns klarmachen, daß es nicht damit getan ist, daß wir einfach die Methoden der Apostel übernehmen. Solange wir nicht apostolische Hingabe, apostolischen Glauben und apostolische Vollmacht besitzen, werden wir auch keine apostolischen Ergebnisse erleben. Damit meine ich nicht, wir sollten den Wert ihrer Methoden unterschätzen; diese sind, wenn wir Erfolge sehen wollen, unbedingt wichtig. Nur dürfen wir nicht übersehen, daß etwas anderes noch wichtiger ist, der apostolische Geist; und wir dürfen nicht erschrecken, wenn wir unterwegs auch apostolischen Prüfungen begegnen.





C.Eichhorn Pfingstmontag Das Wort des Herrn wuchs mächtig und nahm überhand. Apg. 19, 20

Das immer stärkere Anschwellen des Stromes, ohne daß er durch Zuflüsse gespeist wird, ist ein treffendes Bild des Geistes. Jedes irdische Wasser versiegt nach und nach, wenn es keinen Zufluß bekommt, und je mehr es in die Breite geht, desto flacher wird es. Jede irdische Kraft wird immer schwächer, je mehr sie sich auf viele Punkte verteilt. Anders ist es mit dem Heiligen Geist. Je mehr Seelen sich ihm öffnen, desto mächtiger wirkt er: es tritt keine Schwächung und Verdünnung ein, wenn sich das Feld seiner Wirksamkeit ausdehnt, im Gegenteil, eine Mehrung.

So ist es überall, wo himmlische Kräfte im Spiel sind. Als der Heiland fünftausend Menschen speiste, standen ihm fünf Brote und zwei Fischleim zu Gebote. Als die Kräfte aus der oberen Welt (Hebr. 6, 5) mit diesem winzigen Vorrat sich verbanden, wurden alle satt, und es blieben zwölf Körbe übrig. Bei der Speisung der Viertausend hatte er mehr Brote, und obwohl weniger Menschen waren, blieben doch nur sieben Körbe übrig.

In Ephesus erlebte Paulus eine große Erweckung. Viele wurden vom Heiligen Geist ergriffen. Aber hierbei steigerte sich die Geistesmacht, sowohl bei Paulus selbst (Apg. 19, 11.12) als auch bei denen, die gläubig wurden. So ist es bei allen größeren Erweckungen.

Gottes Geist hat in sich unendlichen Reichtum des Lebens, das unerschöpfliche Leben aus Gott. Je mehr du davon nimmst, und je mehr Seelen daraus schöpfen, desto mehr ist da.

"Der Geist und die Braut sprechen: Komm!" Der Geist wartet mit Sehnsucht auf das Kommen des Herrn Jesu. Damit wird das 1000jährige Friedensreich aufgerichtet. Satan wird gebunden, jetzt kann der Geist ungehemmt von dieser Seite sein Erneuerungswerk an den Nationen tun. Dann kommt die Missionszeit, und der Strom wird sich weiten. Zuletzt wird dann auf der neuen Erde die Erkenntnis des Herrn die ganze Erde bedecken, wie das Wasser das Meer bedeckt (Jes. 11, 9).

O Strom der heil'gen Gnade, von Lieb' und Licht durchhaucht, in deinem Wellenbade sind wir ja eingetaucht; vom Himmel quillst du nieder, zogst uns in deinen Lauf und strömst zum Himmel wieder und ziehst uns mit hinauf. O heil'ge Flut, durchwalle die Herzen kraftiglich, daß neu geeinet alle Lob jauchzen über dich; daß aus der Seele Tiefen dein Wogen mächtig bricht, daß segnend von uns triefen: Geist, Leben, Lieb' und Licht!