Apg 18,25
A.Christlieb
Apollos - ein gesegnetes Leben
Apostelgeschichte 18, 24 - 28
»Es kam aber gen Ephesus ein Jude mit Namen Apollos, von
Geburt aus Alexandrien, ein beredter Mann und mächtig in
der Schrift. . . Da ihn aber Aquila und Priscilla hörten,
nahmen sie ihn zu sich und legten ihm den Weg Gottes noch
fleißiger aus . . . Er half viel denen, die gläubig
geworden waren durch die Gnade. Denn er überwand die Juden
beständig und erwies öffentlich aus der Schrift, daß Jesus
der Christus sei.«
Diese Stelle malt uns in kurzen Worten das reich gesegnete
Leben des Apollos vor Augen.
1. Die Wurzeln seines Segens
Lagen diese etwa in seiner natürlichen, besonders reichen
Begabung und Beredsamkeit? Wir wollen solche Gaben nicht
verachten, doch gibt es Tausende von begabten Rednern, die
Menschenmassen in das Verderben führen. Ein anderes ist
wichtiger:
Apollos war nicht nur »beredt«, sondern auch »mächtig in
der Schrift«. Hier haben wir eine Segenswurzel von großer
Bedeutung. Er war mit seiner Begabung in die Schrift
hineingegangen. Dort hatte er graben und göttlich denken
gelernt.
O daß wir glänzend veranlagten Leuten in der Gemeinde Jesu,
die eine Apollosbegabung haben, zurufen könnten: »Ins
Bibelwort hinein!« Wer mit der Schrift recht umgehen lernt,
der hat die Segensquelle gefunden, die wir alle am nötigsten
brauchen.
2. Das Wachstum seines Segens
Es gibt Segensmenschen, die abnehmen und verflachen, sei es
durch Hochmut, den ihr Erfolg mit sich bringt, sei es durch
irgendwelche Untreue. Apollos dagegen nahm an Segen zu.
Wodurch? Es sind keine Leidensschulen erwähnt, durch die oft
die gesegnetsten Werkzeuge Gottes innerlich weiter und tiefer
geführt werden. Wohl aber ist uns ein anderes wichtiges
Mittel zum Wachstum des Segens genannt: Apollos ließ sich von
einfachen Brüdern und Schwestern etwas sagen. Er nahm es von
Aquila und Priscilla gern an, daß sie ihm den Weg Gottes noch
tiefer auslegten.
Demut hat hundert Gelegenheiten zur Förderung, an denen der
Hochmut stolz vorbeigeht. Apollos sagte nicht: »Ihr armen
Laien und Teppichweber, meint ihr etwa, ihr könntet mich,
den beredten und in der Schrift mächtigen Mann, noch etwas
lehren? Setzt euch lieber mir zu Füßen!« O nein, er konnte
sich auf die Schulbank setzen. Das ist der Weg zum Wachstum
des Segens.
3. Das Ziel des Segens
Was erreichte Apollos? Brachte er es etwa mit all seinen
Gaben zu einer einflußreichen oder gewinnbringenden Stellung?
Davon hören wir nichts. Aber etwas viel Größeres erlangte
dieser Mann. Er half den Gläubigen, indem er viele Juden,
die erst widerstrebten, durch die Schrift überzeugte, daß
Jesus der Christus (Messias) ist. Welch köstliche Frucht!
Wie viele gehen dahin mit den glänzenden Fähigkeiten eines
Apollos! Aber sie stellen dieselben nur in den Dienst des
Gewinnstrebens und der eitlen Ehre. Wieviel herrlicher ist
doch das Ziel, das Apollos erreichen durfte! Dasselbe dürfen
auch wir selbst im stillsten und verborgensten Kreise ins
Auge fassen.
So helfe uns Gott, daß auch wir im Wort Gottes wurzeln, von
den Brüdern uns sagen lassen und Menschen für den Heiland
werben!