Apg 18,6
A.Christlieb
Paulus trennt sich von der Synagoge in Korinth.
Apostelgeschichte 18, 6.
Durch die ausbrechende Feindschaft genötigt, verließ Paulus
die Synagoge zu Korinth, um in einem benachbarten Haus seine
Missionsarbeit fortzusetzen. Beim Scheiden konnte er sagen,
daß er rein (nämlich rein von Schuld und Verantwortung) von
ihnen gehe.
Nicht jeder der sich irgendwo trennt und lossagt, darf ihm
diese Worte nachsprechen. Es gibt Trennungen, durch die ein
Mensch große Schuld und Verantwortung auf sich lädt, weil er
unnötige Zerrissenheit vermehrt und nachteilige Folgen für
den Fortgang des Reiches Gottes verursacht.
Warum war diese Trennung rein und Gott wohlgefällig?
1. Weil sie mit dem Wort Gottes übereinstimmte. Jesus hatte
seinen Jüngern bei der Aussendung geboten: ,,Wo euch jemand
nicht anhören noch eure Rede hören wird, so gehet heraus und
schüttelt den Staub von euren Füßen" (als Zeichen der
völligen Trennung, wo man auch das letzte Stäubchen des
betreffenden Ortes von sich abtut. Matthäus 10, 14: Lukas
10, 10 - 11). Dieser Fall lag hier vor. Paulus handelte
ganz in dem Sinn jener Worte Jesu.
2. Die Verhältnisse zwangen Paulus zu dieser Trennung. Es
war ihm durch das Lästern der Feinde völlig unmöglich gemacht
worden, das Evangelium noch weiter in der Synagoge zu
verkündigen. Für ihn selbst, für erweckte Seelen und auch
für seine Gegner hätte ein längeres Bleiben nur böse Folgen
haben können. Es wäre dadurch nur Streit und Widerwärtigkeit
vermehrt worden. Als stilles Friedenskind ging er lieber
weg.
3. Die späteren Folgen bestätigen die Richtigkeit seiner
Trennung. Während durch falsche Trennungen der Segen
gehindert zu werden pflegt oder gar völlig aufhört, wuchs
und vermehrte er sich hier reichlich.
Wenn jemand vor der Frage steht, ob er sich trennen oder
lossagen solle, so prüfe er doch sorgfältig, ob die
biblischen Voraussetzungen zu einer Trennung so vorhanden
sind, wie dies hier bei Paulus der Fall war.