Apostelgeschichte

Apg 18,3 A.Christlieb Paulus wird seinen Hausgenossen zum Segen. Apostelgeschichte 18, 3. 26 - 28.

Es gibt Leute, die lieber in öffentlichen Versammlungen andere ermahnen, als daheim im eigenen Haus das Christentum vorleben. Paulus gehörte nicht zu diesen. Er predigte nicht nur auf dem Areopag vor großer Volksmenge in gewaltiger Rede, sondern wurde auch im Hause, wo man ihn im Alltagsleben und in der Handwerksschürze beobachtete, zum reichen Segen. Das sehen wir in Korinth. Hier wurde er nicht nur allerlei Leuten dieser Stadt, sondern vor allen Dingen seinen Hausgenossen zum reichen Segen. Gerade bei ihnen ließ er eine Segensspur zurück, die sich weithin fortsetzte. Aquila und Priscilla, bei denen Paulus einkehrte und arbeitete, wurden gläubige Christen. Ob dies früher oder später geschah, wissen wir nicht. Aber ihr Leben beweist, daß sie die köstliche Perle fanden, die sie für allen Verlust der Vergangenheit tausendfach entschädigte. Ein enges Freundschaftsband verbindet sie fortan mit Paulus. Sie begleiten ihn nach Ephesus. Dort werden die durch Paulus Gesegneten wieder einem anderen zum Segen, nämlich Apollos. Und dieser durch Aquila und Priscilla gesegnete Paulus wurde wiederum Scharen anderer Menschen zum Segen, indem er in Achaja mit seinen Gaben diente.

Wie wichtig kann eine einzelne Segensspur sein, die sich fortsetzt bis in die Ewigkeit! Man sage ja nicht, daß der Segen, den ein stiller Wandel im Hause nach sich zieht, geringer anzuschlagen sei als der einer öffentlichen Wirksamkeit. Die Ewigkeit mag einst das Gegenteil offenbar werden lassen!





A.Christlieb Paulus als Handwerker.

I. Die Arbeit am Handwerk schadet der Würde des Apostels nicht. Apostelgeschichte 18, 3.

Wir wollen heute Paulus in der Handwerksstube besuchen. Wir schauen ihn an, wie er sein tägliches Brot mit seiner Hände Arbeit verdient.

Fürs erste will uns dieser Anblick stutzig machen. Wir sind versucht zu meinen, eine solche Beschäftigung passe nicht zu dem großen Gottesmann. Die Würde eines Apostels und die Handwerkerschürze scheinen nicht recht vereinbar zu sein. Aber wie ist es denn in Wahrheit? Hängt etwa die apostolische Würde irgendwie an äußerer Kleidung und Beschäftigung? Wir sagen: Nein! Es kann jemand äußerlich in Dreck und Schmutz arbeiten und dabei vor Gott stehen und wandeln. Ein anderer kann in feierlichem Amtskleid einhergehen und dabei stolz oder geizig gesinnt sein. In solchem Fall ist ersterer viel würdiger, ein Zeuge Christi zu sein als letzterer. Nicht die Arbeit entwürdigt, sondern nur die Sünde. Laßt uns niemals denken, daß die Würde eines Gottesknechtes von solch äußeren Dingen abhinge. Der Anblick des Zelte-machenden Paulus soll uns von diesem Irrtum befreien. (Amos 7, 14. 15).



siehe auch II. Die Arbeit am Handwerk schadet der Missionsarbeit des Apostels nicht. -> Apostelgeschichte 20, 34. III. Die Arbeit am Handwerk schadet dem Gebetsleben des Apostels nicht. -> Philipper 1, 3 - 5.