Apostelgeschichte

Apg 16,17 A.Christlieb Woran konnte man den falschen Geist erkennen? Apostelgeschichte 16, 17 - 18; (Sprüche 12, 18; Matthäus 12, 19).

Es erhebt sich nun die andere Frage: Woran kann man den falschen Geist erkennen? Wenn jedes Wort, das die Wahrsagerin ausspricht, genau richtig ist, wenn sie die Menschen auch aus einen guten Weg hinweist, so kann es doch hart und ungerecht erscheinen, wenn man sich ablehnend gegen sie verhält.

Ein aufmerksames Beobachten dieser Magd zeigt indessen manchen Zug, der Bedenken erwecken muß. Es liegt etwas sich Vordrängendes, Zudringliches, Lautes, Schreierisches in ihrem ganzen Benehmen, das ganz anders ist als der stille, sanfte Geist, der gerade bei einer Frau köstlich vor Gott ist (1. Petrus 3, 4). Dazu kommt noch eines: Sie mußte merken, daß ihr Nachlaufen und Nachrufen dem Paulus unangenehm war. Trotzdem fährt sie fort, ihn damit zu belästigen. Da mangelt es zumindest an dem Zartgefühl der Liebe, welche von göttlicher Art ist (1. Korinther 13, 4 - 5).

Wir sehen also: Wenn auch die Worte jener Person richtig sind, so ist doch ihr ganzes Benehmen nicht richtig. Laßt uns daraus dieses eine lernen: Wenn wir auffallende Erscheinungen, wie jene Frau, richtig beurteilen wollen, so müssen wir nicht nur ihre einzelnen Aussprüche, sondern ihr gesamtes Auftreten nach der Schrift prüfen. Nur dann werden wir vor folgenschwerem Irrtum bewahrt werden.