Apg 16,6
A.Christlieb
Pauli Abhängigkeit vom Leiten des Herrn.
1. Paulus war bereit, auf seinen Willen zu verzichten.
Apostelgeschichte 16, 6. 7; (Psalm 40, 9).
Wie hängt doch aller Segen davon ab, daß wir in göttlicher
Leitung wandeln! Obige Verse zeigen uns einen Mann, der
in völliger Abhängigkeit vom Herrn stand: Paulus. Zu
dieser Abhängigkeit gehört vor allen Dingen die stete
Bereitwilligkeit, auf eigene Pläne und Absichten zu
verzichten. Wenn wir hier vernehmen, daß der heilige Geist
den Paulus und seine Gefährten hinderte, in der römischen
Provinz Kleinasien das Evangelium zu verkündigen, wenn wir
ferner hören, daß der Geist Jesu eine Ausführung ihres
Versuchs durch Bithynien zu reisen, nicht zuließ, so zeigen
diese Worte klar, daß Paulus im Sinn hatte, in Kleinasien zu
predigen, und daß er den Willen besaß, durch Bithynien zu
ziehen.
Diese Gedanken Pauli wurden aber vom Herrn durchkreuzt. Der
Geist Gottes sagte ein deutliches ,,Nein" zu dem, was Paulus
wollte. Der Apostel hatte ein Ohr für das zarte, innere
Abwehren und ließ sofort seine eigenen Pläne fahren.
Hier kommen wir an einen wichtigen Punkt. Viele Menschen
möchten den unaussprechlichen Segen der Geistesleitung
kennenlernen. Wenn aber der heilige Geist ihren eigenen
Plänen in den Weg tritt, wenn er sie von einem liebgewordenen
Gedanken abbringen will, so sitzen sie in ihren eigenen
Wünschen fest und wollen nicht davon loslassen. Paulus
haderte nicht mit Gott wegen dieser Durchkreuzung seines
Willens, er wollte es auch nicht besser wissen als sein
himmlischer Führer. Er verlangte nicht einmal die Gründe zu
wissen, weshalb er nicht in Asien reden und nicht durch
Bithynien ziehen sollte. Es genügte ihm völlig, zu wissen,
daß Gott ihm für jetzt diesen Weg verschließe. Sofort
verzichtete er auf seinen eigenen Willen.
Nur derjenige, welcher bereit ist, dieses Verzichten zu
lernen und seine Wünsche in den Tod zu geben, wird den Segen
der göttlichen Leitung erfahren können.