Apg 16,4
A.Christlieb
Die Festigung der christlichen Gemeinde.
1. Paulus überbringt den Gemeinden den Beschluß der
Apostelversammlung.
Apostelgeschichte 16, 4.
Es gibt Menschen, welche glauben, daß ein buntes
Durcheinander von allerlei Lehrmeinungen in den
Christengemeinden gar nichts schade, sondern ruhig zugelassen
werden könne. Paulus dachte anders. Er überbrachte mit
seinen Begleitern den Gemeinden, welche auf der ersten
Missionsreise entstanden waren, den Beschluß der
Apostelversammlung. Dadurch brachte er in den verschiedenen
Gemeinden diejenige Lehre zur Geltung, mit welcher sich alle
bewährten Christen einstimmig einverstanden erklärt hatten.
Durch die Verbreitung dieses Beschlusses sorgte er dafür, daß
nicht ähnliche Lehrstreitigkeiten und Spaltungen wie in
Antiochien (Kap. 15, 1) entstünden, und wo etwa eine
derartige Gefahr auftauchte, dieselbe sofort beseitigt werden
könnte. Er zeigte sich bedacht darauf, daß Gesundheit der
Lehre in allen Gemeinden herrsche und knüpfte zugleich ein
gewisses Band zwischen den Christen der verschiedenen Länder.
Die Gläubigen sollten wissen, daß sie in den wichtigsten
Grundlagen des Glaubens und der Liebe mit Christen aller Orte
im Einklang standen.
Wie wichtig ist es auch für unsere Zeit, daß diejenige Lehre
weitergegeben wird, welche von den Gottesmännern aller Zeiten
einmütig anerkannt wird. Laßt uns nie Sonderlehren und
allerlei Fündlein treiben, sondern das teure Evangelium in
seiner Tiefe und Mannigfaltigkeit, damit der Spaltungen
weniger werden und die Einigkeit aller Heilandsnachfolger
gefestigt werde.