Apostelgeschichte

Apg 15,32 A.Christlieb Die durch die Irrlehrer verwirrte Gemeinde Antiochien wird durch gesunde Wortverkündigung wieder aufgebaut. Apostelgeschichte 15, 32 - 35.

Die Versammlung in Jerusalem hatte zwei bewährte Männer, Judas und Silas, beauftragt, in Gemeinschaft mit Barnabas und Paulus den Einigungsbeschluß der Gemeinde Antiochien zu überbringen und mündlich näher darzulegen. Im Anschluß an die Erledigung dieser Aufgabe dienten diese vier Brüder der Gemeinde mit ihren Gaben, ermahnend, stärkend, lehrend und Gottes Wort predigend.

Wie verschieden war doch die Tätigkeit dieser Männer von der verwirrenden Arbeit der Gesetzeseiferer! Während die letzteren die Seelen schwankend machten, daß sie nicht mehr wußten, wie sie sich verhalten sollten, so befestigten diese rechten Arbeiter die Brüder auf dem einmal gewonnenen Heilsgrund.

Von den hervorragendsten Brüdern, Paulus und Barnabas, wird noch ausdrücklich hervorgehoben, daß sie nicht allein, sondern ,,s a m t v i e l e n a n d e r e n" des Herrn Wort predigten. Sie glaubten also nicht etwa wegen ihrer besonderen Begabung und Berufung das Recht der Wortverkündigung allein zu besitzen, vielmehr waren sie so demütig, daß sie auch andere neben sich aufkommen ließen.

Wie leicht können begabte Arbeiter dahin kommen, daß sie keine anderen neben sich zu Wort kommen lassen, sondern überall allein reden wollen. Wenn sogar diese gesegneten Zeugen neben vielen anderen lehrten und predigten, wievielmehr sollen dann neben uns noch andere mit ihren Gaben und Gedanken Platz haben.

So wurde die Gemeinde Antiochien wieder aufgebaut. Der Zank über die Beschneidung hörte auf, aber die Predigt des teuren Gotteswortes nahm gesegneten Fortgang.