Apg 14,26
A.Christlieb
Der erste Missionsbericht.
Apostelgeschichte 14, 26 - 27.
Nach ihrer Heimkehr erstatteten die Apostel einen Bericht
über ihre Erlebnisse und Erfahrungen. Laßt uns bei diesem
ersten uns bekannten Missionsbericht darauf achten, an wen
er sich wandte, wen er rühmte und was er als das Wichtigste
hervorhob.
1. An wen sich der Missionsbericht wandte.
Der Bericht der Apostel wandte sich nicht etwa nur an
die leitenden Männer, sondern an die ganze Gemeinde. Es
heißt ausdrücklich: ,,Sie versammelten die Gemeinde und
verkündigten". Dies erinnert uns daran, daß des Herrn Werk
in der Heidenmission jeden gläubigen Christ etwas angeht.
Die Mission ist nicht etwa nur eine Sache der führenden
Männer oder besonders interessierter Kreise, sondern eine
Angelegenheit der ganzen Christenheit.
2. Wen rühmt der Missionsbericht?
Wie nahe lag es, in dem Bericht die eigenen Leistungen,
Fähigkeiten und die eigene Treue vor der versammelten
Gemeinde hervorzukehren und glänzen zu lassen und so sich
selbst (wenn auch in feiner Weise) zu rühmen. Die beiden
Apostel legten aber allen Ruhm der großen Erfolge nur Gott
allein zu Füßen. Ihr Bericht erinnert an das Wort: ,,Nicht
uns, Herr, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre" (Psalm
115, 1). Sie erzählten so, als ob sie selbst gewissermaßen
nur Zuschauer gewesen wären von dem, was Gott tat. Dies
beweist ihre Demut. Ihre Erfolge hatten ihnen nicht
geschadet und sie nicht zum Hochmut verleitet.
Wohl jedem, der so von seiner Arbeit im Reich Gottes
berichtet, daß er selbst in Demut ganz in den Hintergrund,
Gott aber und sein Wirken in den Vordergrund tritt
(1. Korinther 15, 10; 1. Samuel 7, 12).
3. Was der Missionsbericht als das Wichtigste hervorhob.
Vieles hatten die Apostel zu erzählen in ihrem
Missionsbericht. Aber eins war das Wichtigste. Eins wurde
als die große Hauptsache hingestellt. Nicht die großen, gut
besuchten Versammlungen, nicht die Wunder und Zeichen, die
geschehen waren, nicht die Bewahrung in den Verfolgungen
und in der Steinigung war ihnen die Hauptsache, sondern die
Menschen, die durch Gottes Wirken zum Glauben gekommen waren
(,,wie er hätte den Heiden die Tür des Glaubens aufgetan").
Es gibt in aller Arbeit im Reich Gottes viele Dinge, die
nötig und wichtig sein mögen. Vergessen wir aber eines nie:
Das wichtigste Ziel, dem alles andere nur Hilfsdienst zu
leisten hat, ist dies eine: d a ß S e e l e n z u m
l e b e n d i g e n G l a u b e n a n J e s u s k o m m e n
(Apostelgeschichte 8, 37 ; 11, 21; 16, 34; 17, 34; 18, 8).