Apg 12,2
A.Christlieb
Um diese Zeit legte der König Herodes die Hände an etliche
von der Gemeinde, sie zu peinigen. Er tötete aber Jakobus
und fing Petrus. Apg. 12, 1 f.
Eine neue Christenverfolgung bricht aus. Unser Bericht
beginnt mit einer Zeitangabe. Die ist enthalten in den
Worten Kap. 11, 29: ,,Die Jünger in Antiochien beschlossen,
eine Handreichung zu senden den Brüdern in Judäa". Die
Verfolgung traf also zeitlich zusammen mit der Ankunft einer
großen Liebesgabe aus Antiochien, die von Barnabas und Paulus
überbracht wurde. Das war göttliche Fügung. In der Zeit
neuer Drangsal bescherte Gottes Fürsorge dem Jüngerkreis
Erquickung und Stärkung durch den Dienst ferner Mitchristen.
Solche Erfahrung stärkt zum Ausharren auch in schwerer Zeit.
Der Ausbruch der Verfolgung hatte auch für Paulus und
Barnabas große Bedeutung. Ersterer konnte jetzt miterleben,
welche Not er selbst früher über die Christengemeinde
gebracht hatte. Nun war er auch bedroht. Für ihn hob die
Erfüllung des Wortes Jesu an (Apg. 9, 16): ,,Ich will ihm
zeigen, wieviel er leiden muß um meines Namens willen." Und
Barnabas durfte schauen, wie treu und weise der Herr in der
Führung der Seinen handelt. Pred. 3, 11 heißt es von Gott:
,,Er tut alles fein zu seiner Zeit". Die Christenverfolgung
in Jerusalem fiel zeitlich zusammen mit dem herrlichen
Aufblühen der Gemeinde zu Antiochien. Es ist kein Zufall
gewesen, daß gerade in der Zeit dieses Sieges im Reich Gottes
die Verfolgung ausbrach. Oft sehen wir in den Geschichten
der Bibel: Wenn die Sache des Herrn vorwärtsging, regte sich
der Feind. Wenn dem Reich Satans eine Niederlage bereitet
wird, rächt er sich anderswo mit Hinterlist. War es nicht
auch so im Leben des Herrn Jesu selber? Bei der Taufe rief
die Stimme Gottes: ,,Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich
Wohlgefallen habe!" Und gleich darauf mußte Jesus die
Versuchungen Satans ertragen. Wir wollen uns darauf gefaßt
machen, daß jedem Sieg des Heilandes ein Gegenschlag der
Hölle folgt, dürfen aber auch gewiß sein, daß der Herr die
Seinen vorher zurüstet.