Apostelgeschichte

Apg 11,26 A.Christlieb Der Christenname. Apostelgeschichte 11, 26.

Die große Ausbreitung des Evangeliums, die wachsende Zahl seiner Anhänger brachten es mit sich, daß dieselben irgendeine Bezeichnung bekommen mußten.

Es ist lehrreich zu hören, wie die heidnischen Einwohner Antiochiens sie nannten. Sie gaben ihnen den Namen: ,,Christianer" (wörtlich), d. h. Anhänger von Christus. Sie nannten sie also nicht nach dem Namen eines hervorragenden menschlichen Lehrers, etwa nach Barnabas oder Saulus. Sie müssen einen Eindruck davon bekommen haben, daß die Jünger Jesu mehr an Christus selbst als an einem menschlichen Führer hingen.

Wenn jemand in die Versammlungen der Gläubigen hineinkam, so muß er das eine gemerkt haben, daß sich hier alles um die Person von Christus drehte, daß Christi Wort, Christi Bild, Christi Geist die Herrschaft hatte. Darum sagten jene Heiden: Das sind Christusleute.

Die Beilegung dieses Namens soll uns eine Mahnung sein, stets so zu leben, daß die uns umgebende Welt erkennt: ,,Der ist auch mit dem Jesus von Nazareth". Niemals soll bei uns der Name irgendeines Menschen - und wenn es der des besten und gesegnetsten Gottesknechtes wäre - so hervortreten, daß der Name des Herrn Christus nicht im Mittelpunkt bleibt. Nicht Menschenanhänger, sondern Christusanhänger wollen wir bleiben. Daran soll uns der Name erinnern, den die Antiochier den Jüngern zuerst gegeben haben (1. Korinther 1, 10 - 13; 3, 4 - 7. 21 - 23).





D.Rappard In Antiochia wurden die Jünger zuerst C h r i s t e n genannt. Leidet jemand als ein C h r i s t, so schäme er sich nicht. Apost. 11,26; 1. Petr. 4,16.

In Antiochien, der glänzenden Hauptstadt Syriens, war eine blühende Gemeinde entstanden. Hier waren zum ersten Mal Gläubige aus den Heiden und aus Israel zu Einem Leib verbunden, und als ihre Zahl wuchs, wurde ihnen von den Außenstehenden die Bezeichnung beigelegt: Christen (Christianer). Zwanzig Jahre später brauchte König Agrippa den Ausdruck, der wohl inzwischen bekannt geworden war (Apost. 26, 28); endlich führt ihn Petrus in der oben bezeichneten Stelle an. Sonst kommt der Name in der Heiligen Schrift nicht vor.

C h r i s t e n! Ach, wie ist dieser schöne Name so gebräuchlich geworden, und wie wenig versteht man seine Bedeutung! Wer ist ein Christ? Einer, der Christo angehört, der gesalbt ist mit Christi Geist, der von ganzem Herzen glaubt an Christus, den Sohn Gottes. Nicht äußerliche Zugehörigkeit zu einer Kirche macht uns zu Christen, sondern nur die wahre innere Verbindung mit Christus. Nicht hat das Christentum versagt, wie manche sprechen; wohl aber ist es in erschreckender Weise offenbar geworden, wie wenig echtes Christentum in den sogenannten christlichen Ländern vorhanden ist. - O, laßt uns Buße tun, jedes für sich und alle für alle! Laßt uns zurückkehren zum schlichten, brennenden, freudigen Glauben der ersten Christen!

Ja, Herr, laß uns Christen werden, Christen, die ein Licht der Welt, Christen, die ein Salz der Erden, Wie's dem Vater wohlgefällt.