Apg 9,17
A.Christlieb
Was machte Ananias bei seinem Gang zu Saulus getrost
und sicher?
Apostelgeschichte 9, 17.
Eine dreifache Kenntnis stärkte den Ananias bei seinem Gang
zu Saulus.
1. E r k a n n t e d e n , z u d e m e r g e h e n
s o l l t e. Er wußte Bescheid über seine Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft. Solange er nur seine Vergangenheit
kannte, mußte er vor diesem Weg ängstlich zurückschrecken und
sich vorkommen wie ein Lamm, das in die Höhle eines Löwen
gehen soll. Als er seine Gegenwart erfuhr, daß er betend das
Angesicht Gottes suche, konnte er schon getroster werden und
wissen, daß er jetzt nicht mehr so gefährlich sei wie früher.
Als er dann sogar seine Zukunft vernahm, daß er den Namen
Jesu zu den Heiden tragen werde, wurde er mit anbetender
Freude erfüllt.
2. Er kannte aber auch den A u f t r a g , der ihm zuteil
geworden war. Er wußte fest und bestimmt, daß er nicht in
eigener Kühnheit einen Bekehrungsversuch bei jenem
Abgesandten des Hohenpriesters machte, sondern auf die
ausdrückliche Weisung des Herrn zu ihm gehe. Mit solcher
Kenntnis kann und darf man die schwierigsten Gänge getrost
antreten.
3. Er kannte auch bereits den A u s g a n g seines Besuches.
Er wußte, daß Saulus ,,wieder sehend und mit dem Heiligen
Geist erfüllt werde". So brauchte er nicht ängstlich,
unsicher oder zaghaft hinzugehen, sondern in kindlichem
Glauben, fest und getrost.
A.Christlieb
Die Heilung der Erblindung.
Apostelgeschichte 9, 17. 18.
1. Nicht durch einen großen Apostel oder Evangelisten,
nicht durch einen Mann, der ein wichtiges Amt in der
Christengemeinde bekleidete, wurde Paulus von seiner
Erblindung geheilt, sondern d u r c h e i n e n
e i n f a c h e n , frommen J ü n g e r mit Namen Ananias.
Auch heute benutzt der Herr, je nachdem es ihm gefällt, die
allereinfachsten Christen, um einen wichtigen Dienst an der
Menschheit zu tun.
2. N u r d u r c h e i n v o n G o t t g e g e b e n e s
W o r t kam die Heilung zustande. Als Ananias im Auftrage des
Herrn Saulus aufforderte: ,,Saul, lieber Bruder, siehe auf!",
da wurde er auch sehend.
Ein Wort, das in Jesu Namen geredet wird, bringt auch heute
noch die beste Hilfe. Es ist die Großmacht, die alles
vermag. (Lukas 4, 4; Epheser 6, 17; 2. Petrus 3, 5).
3. In einem einzigen Augenblick trat die Heilung ein. Lange
hatte Saulus warten müssen. Drei Tage und drei Nächte war er
blind und hilflos. Als Gottes Stunde kam, trat die Hilfe
eilends ein.
So kann der Herr durch einen schlichten Jünger nur durch das
Mittel des Wortes in kürzester Zeit helfen. Ihm laßt uns
trauen!
W.Nee
Bruder Saul, der Herr, welcher dir erschienen ist auf
dem Wege, den du herkamst, Jesus, hat mich gesandt.
Apostelgeschichte 9,17
Wie oft können wir von solchen, die wir normalerweise
verachten könnten, Hilfe erfahren! Als der geblendete Saul
nach Damaskus gelangte, wußte er nur, daß irgendein
gottgesandter Bote ihm sagen würde, was er tun sollte.
Zunächst kam niemand. Erst nach drei Tagen der Dunkelheit
trat endlich jemand bei ihm ein, und auch jetzt war es nur
»ein Jünger«. Da Lukas diese einfache Bezeichnung gebraucht,
müssen wir annehmen, daß Ananias zwar fromm und geachtet,
aber seiner Stellung nach ein gewöhnlicher Bruder war; er
hatte nichts, was ihn besonders geeignet gemacht hätte, dem
künftigen großen Apostel zu helfen.
Und auch Ananias, der über Saulus von Tarsus Bescheid wußte
und sich mit Recht vor ihm fürchtete, mußte durch praktisches
Tun zeigen, daß sein Herz durch ein göttliches Wunder
verwandelt worden war. Durch seine schlichte Anrede -
»Bruder Saul« - zeigte er, daß er in dem bisherigen Verfolger
ein neues Glied des Leibes Christi erkannt hatte. In ein und
demselben Geist gaben und empfingen die beiden zu Brüdern
gewordenen Männer Weisungen, die nach Gottes Bestimmung
weltbewegende Folgen hatten.