Apostelgeschichte

Apg 9,6 A.Christlieb Eine bedeutsame Anweisung. Apostelgeschichte 9, 6 b.

Wie oft bewegt uns doch die Frage: ,,Herr, was willst du, daß ich tun soll?" Die göttliche Antwort an Saulus kann uns für solche Stunden zwei Hinweise geben.

1. Gott gibt dem Saulus am ersten Tage seiner Sinnesänderung nur soviel Erkenntnis seines Willens, wie er für diesen Tag nötig hat. Saulus erfährt nur, daß er für jetzt nach Damaskus zu gehen hat. Alles andere soll ihm erst später gezeigt werden. Es gilt oft zu warten auf die volle Erkenntnis des Willens Gottes. Nicht v o r, sondern erst i n Damaskus sollte Saulus erfahren, was er zu tun habe. So wollen auch wir uns genügen lassen, wenn Gott uns nur so viel Licht gibt, als wir für jetzt nötig haben. Folgen wir diesem Licht, so wird er uns zur rechten Zeit mehr geben.

2. Saulus hätte gern den Willen des Herrn nicht nur sofort, sondern auch a u s d e m M u n d d e s H e r r n s e l b s t vernommen. Aber auch in diesem Stück handelte der Herr mit großer Weisheit anders. Er antwortet ihm nicht: ,,Dort werde ich dir sagen", sondern: ,,Dort wird m a n dir sagen, was du tun sollst." Das Wörtlein ,,man" deutet an, daß der Herr Menschen dazu benutzen wollte, um seinem Jünger die nötige Klarheit zu geben. Die erste Weisung auf dem neuen Lebensweg hatte Saulus unmittelbar vom Herrn selbst auf wunderbare Weise bekommen. Nun sollte er auf dem weiteren Weg auch in der Belehrung durch Menschen den Willen Gottes erkennen.

Es war für den stolzen Pharisäer demütigend, daß er, der bisher führend und leitend aufgetreten war, sich nun von anderen Menschen den Weg zeigen lassen sollte.

Das Wörtlein ,,man" kann auch uns etwas sagen. Wie oft neigen wir dazu, auf irgendeine besondere unmittelbare Offenbarung von Gott zu warten, wo es der gewiesene Weg ist, von erfahrenen Brüdern, denen Gott Licht gegeben hat, zu lernen.