Apostelgeschichte

Apg 7,20 S.Keller Apostelgesch. 7, 20: «... Moses war ein fein Kind vor Gott...»

Was mag dazu gehören, daß man vor Gott ein feines, schönes Kind sei? Was für Vorzüge, Gaben, Eigenschaften geben uns in der großen Familie der Gotteskinder wirklich eine besondere Stufe, daß das Wohlgefallen des Vaters auf uns ruht? Es läßt sich nicht leugnen, daß in der Veranlagung mancher vor dem anderen viel voraus zu haben scheint. Daran könnten wir nichts ändern. Wenn wir aber sagen, es komme alles darauf an, wie aufrichtig, einfältig, vertrauensvoll, gehorsam wir uns gegen die Einflüsse des Geistes Gottes verhalten - so ist das keine angeborene Anmut, sondern eine gewordene. Mag das geistliche Erbe noch so groß sein - Gott kann nur diejenigen Menschen in besonderer Weise ergreifen, die früh auf ihr Gewissen achten lernten, die von ihrer Sündhaftigkeit lebhaft überzeugt, sich auch stark und treu dem Einwirken Gottes entgegensehnten. Der beste "feinste" Zug an uns ist die Gottessehnsucht, die aus Gewissenhaftigkeit erwächst. Den Aufrichtigen läßt es der Herr im Schlaf gelingen. Im Reich Gottes wird von zwei sonst gleichbegabten, gleicherzogenen Menschen es derjenige weiterbringen, der empfindlicher auf sein Gewissen achtet.

Herr, unser Gott! Wir streiten nicht, wen du schöner findest. Unser Elend und unsere Ohnmacht ist unser Schmuck. Wir trauen dir Hilfe und Gnade zu; das soll unsere Anmut sein vor dir. Erbarme dich unser, du treuer Gott, um Jesu willen. Amen.