Apostelgeschichte

Apg 5,14 A.Christlieb Es wurden aber immer mehr hinzugetan, die da glaubten an den Herrn. Apg. 5, 14

Es liegt ein auffallender Gegensatz in den Versen 13 und 14. Zuerst heißt es: ,,Es wagte keiner, sich zu ihnen zu tun." Dann: ,,Es wurden aber immer mehr hinzugetan." Da erkennt man, hier waltet ein Geheimnis. Der Mensch hat es nicht in seiner Gewalt, durch Willensentschluß oder Gedankentätigkeit. Es ist vielmehr ein Eingreifen aus der oberen Welt, ein Wirken Gottes dazu notwendig. Und was ist das Neue, das damals in den Herzukommenden gewirkt wurde? Das ist gesagt in den Worten: ,,...die da glaubten an den Herrn". Es ging also nicht um etwas Äußerliches, etwa eine Beitrittserklärung und Mitgliedskarte, um Prüfung durch die Ältesten und die Erteilung der Taufe. Nein, es ging um den Glauben an den Herrn Jesus. Und den wirkt Gott allein dadurch, daß er sich dem Menschen offenbart und ihm einen ersten Blick in die Verderbnis des Menschenherzens und in die Tiefen des Gottesherzens gewährt. Bis heute entscheidet sich unser ewiges Geschick daran, ob wir nur äußerlich zur Namenchristenheit gehören, oder ob der lebendige Gott in uns sein Werk hat. Joh. 6, 44 sagt der Herr Jesus: ,,Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, daß ihn der Vater ziehe, der mich gesandt hat". Das gilt für alle Zeiten! Und wenn es heißt: ,,Es wurde hinzugetan e i n e M e n g e Männer und Frauen", so braucht uns das nicht stutzig zu machen, als hätten wir es mit einer ansteckenden Schwärmerei zu tun. Bei der ersten christlichen Predigt wurden ,,dreitausend Seelen" gewonnen (Kap. 2, 41), bei der zweiten waren es ,,fünftausend M ä n n e r". Je treuer wir an Gottes Wort festhalten, desto stärker wird sowohl die heilige Abstoßungskraft, wie die gottgewirkte Anziehungskraft.