Apg 5,9
A.Christlieb
Warum seid ihr eins geworden, den Geist des Herrn zu
versuchen? Apg. 5, 9
Wem das Gericht über Ananias und Saphira zu streng erscheint,
der erwäge folgendes: A n a n i a s hat seine Pflicht als
Hausvater vernachlässigt. Als Haupt der Familie hatte er die
Pflicht, seiner Familie mit gutem Beispiel voranzugehen.
Statt dessen verbindet er sich mit seiner Frau zu sündigem
Tun. Er hat v o r s ä t z l i c h gelogen, wie das Wort des
Petrus zeigt: ,,Warum hast du solches in deinem Herzen
vorgenommen" (V. 4)? Gottes Wort macht einen Unterschied
zwischen einem Sündigen ,,aus Versehen" (4. Mose 15, 27) und
einem Sündigen ,,aus Frevel" (V. 30). Wer so frevelt, ,,der
hat den Herrn geschmäht", und ,,dessen Seele soll ausgerottet
werden". Erschwerend fällt für Ananias in die Waagschale
auch der Umstand, daß er log und betrog, obwohl der Geist
Gottes damals so machtvoll in der Gemeinde wirkte. Je klarer
die Verkündigung des Wortes Gottes leuchtet, je stärker die
Wirkung des Heiligen Geistes, desto strafbarer der Widerstand
dagegen. Ebenso hat S a p h i r a sich außergewöhnlich
schwer versündigt. Sie unterstützte ihren Mann bei dem
Betrug. Die Frau ist nach Gottes Willen die G e h i l f i n
des Mannes. Sie soll ihm aber helfen zum Guten, zum Glauben
und zum Gehorsam gegen Gott. Wie schrecklich, wenn sie ihm
zur Gehilfin in der Sünde wird. Wie viel besser ist eine
Abigail (1. Sam. 25, 17 ff.), die der Torheit ihres Mannes
Nabal widerspricht und zuwiderhandelt, als Saphira, die ihren
Mann zum Bösen ermutigt. Wie treu das Weib des Pilatus, die
ihren Mann warnt. Saphira hat die drei Stunden Gnadenzeit,
die ihr geblieben, ungenutzt verstreichen lassen. Als Petrus
sie fragt: ,,Habt ihr wirklich den Acker so teuer verkauft?"
lügt sie dem Mann Gottes frech ins Gesicht: ,,Ja, so teuer!"
Da stürzt sie hin und ist tot. - Gott bewahre uns vor den
Sünden dieser Leute.