Apg 4,3
A.Christlieb
Der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer legten Hand an
die Apostel und setzten sie gefangen. Apg. 4, 3
Wie schwer muß diese Gefangennahme der Apostel für die erste
Gemeinde gewesen sein. Wurde nicht die Ausbreitung des
Reiches Christi dadurch völlig lahmgelegt? Das Gegenteil
trat ein. Die Verhaftung gab den Aposteln eine herrliche
Gelegenheit, das Wort von Jesu vor der obersten Behörde zu
bezeugen. Es wurden dadurch Jesu Mörder noch einmal vor die
Entscheidung gestellt, ob sie in ihrer Gottesfeindschaft
bleiben wollten oder nicht. Mit heiliger Vollmacht bezeugte
Petrus ihnen: ,,Es ist in keinem anderen Heil, ist auch kein
anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin wir
selig werden sollen". Ohne die Gefangennahme hätten die
Apostel mit ihrem Wort die oberste Behörde ihres Volkes
nie erreichen können. Sodann trieb dieser Anschlag Satans
gegen die Gemeinde Jesu die Christen in neuen Gebetseifer
hinein (Vers 23 ff.). Alle beteiligten sich an dem Flehen:
,,Gib deinen Knechten mit aller Freudigkeit zu reden dein
Wort. Und strecke deine Hand aus, daß Zeichen und Wunder
geschehen!" Und während sie beteten, bewegte sich die Stätte,
wo sie versammelt waren. Alle wurden erfüllt mit dem
Heiligen Geiste und redeten das Wort mit Freudigkeit. Bis
heute ist es so, daß Widerwärtigkeiten uns ins Gebet treiben.
Und Gebet bringt neuen Segen. Und nicht nur Zeugenmut und
Gebetseifer wuchs aus der Bedrängnis. Gott stärkte dadurch
auch das heilige Band der Gemeinschaft untereinander.
Kapitel 2 heißt es: ,,Sie blieben in der Gemeinschaft
untereinander; sie hatten alle Dinge gemein." Hier aber
wird der stärkere Ausdruck gebraucht: ,,Sie waren ein Herz
und eine Seele" (Kap. 4, 32). So hat das, was zuerst als
schlimme Schädigung erschien, letztlich der Sache Gottes zur
Förderung dienen müssen. Es bleibt bei dem Wort von Paulus:
,,Denen, die Gott lieben, müssen a l l e Dinge zum Besten
dienen" (Röm. 8, 28).