Apostelgeschichte

Apg 2,47 Ch.Spurgeon "Der Herr aber tat täglich solche, die gerettet wurden, zur Gemeinde hinzu." Apostelgeschichte 2,47

Die Gläubigen in jenen Tagen versuchten nicht, allein zum Himmel zu gehen. Die in unserem Text erwähnten verbanden sich sogleich mit der Gemeinde Gottes in Jerusalem. Ich darf wohl sagen, daß sie -- selbst in jenen Tagen --, wenn sie die Gemeinde hätten kritisieren wollen, Fehler an ihr gefunden hätten. Aber diese Neubekehrten fühlten, daß diese Gemeinschaft der Gläubigen in Jerusalem die Gemeinde Gottes war; und deshalb schlossen sie sich ihr an. Wenn du auf eine vollkommene Gemeinde wartest, mußt du warten, bis du in den Himmel kommst; und wenn du doch eine vollkommene Gemeinschaft auf der Erde finden könntest, würde sie dich sicherlich nicht in ihrer Mitte aufnehmen, denn du selbst bist nicht vollkommen. Finde diejenigen Gläubigen heraus, die der Schrift am nächsten stehen, die in Lehren und Gebräuchen an der Wahrheit festhalten und der neutestamentlichen Gemeinde am meisten gleichen. Schließe dich ihnen an, und du wirst gesegnet werden. Wenn du den Meister liebst, so liebe die Diener; wenn du den Feldherrn liebst, so tritt ins Heer ein und in das Regiment, das sich nach deiner Meinung am genauesten an des Meisters Wort hält.

Es wird berichtet, daß der Herr hinzutat. Ich habe Sorge, daß wohl die Namen gewisser Personen zu der Gemeinde hinzugefügt werden, aber sie selbst nicht. Sie vergrößern unsere Zahl; sie werden hinzugetan wie Ziffern auf einer Tafel, aber sie vermehren nicht unsere Kraft. Die Gemeinde gleicht einem Baum. Wenn ihr zu einem Baum etwas hinzu tun wollt, könnt ihr nicht einen toten Zweig nehmen und ihn daran festbinden; sondern ein lebendiger Zweig muß mit dem lebendigen Stamm durch ein lebendiges Band verknüpft werden. Die wahre Gemeinde ist ein lebendiger Organismus; und nur solche Männer und Frauen, die durch den Geist Gottes lebendig gemacht worden sind, taugen zum Einpfropfen. Wenn ich die Uneinigkeit und Zwietracht unter manchen christlichen Bekennern sehe, kann ich wohl verstehen, daß nicht der Herr hinzugetan hat. Und es würde eine große Gnade für die Gemeinde sein, wenn er sie hinwegnehmen würde.





Ch.Spurgeon "Der Herr aber tat täglich solche, die gerettet wurden, zur Gemeinde hinzu." Apostelgeschichte 2,47

Ich möchte darauf hinweisen, daß der Herr täglich Seelen der Gemeinde zuführte. Einige Gemeinden machen, wenn einmal im Jahr einer zum Glauben kommt, ebensoviel Lärm über diesen einen wie eine Henne, wenn sie ein Ei gelegt hat. Nun, in der Urgemeinde wären sie nicht mit einem so geringen Zuwachs zufrieden gewesen. Sie wären weinend und trauernd durch ganz Jerusalem gegangen, wenn nur einmal im Jahr Menschen hinzugetan worden wären.

"Aber", ruft einer, "wenn jeden Monat einer hinzugetan wird, ist das nicht genug?"

Nun, es ist für einige Leute genug. Aber wenn unsere Herzen warm und voll Liebe zu Christus sind, dann sehnen wir uns danach, daß täglich Menschen der Gemeinde hinzugefügt werden. Wenn alle Christen täglich von Haus zu Haus gingen, um das Evangelium zu verkündigen, würde ein tägliches Säen eine tägliche Ernte bringen. Warum sehen wir dies nicht in unseren Gemeinden? Nun, weil viele Gemeinden nicht daran glauben. Wenn einige Gemeinden einen großen Zuwachs hätten, gäbe es Brüder, die dies nicht für echte Bekehrungen halten und so "die Kleinen verachten" würden. Gott möchte nicht, daß man über seine Lämmer knurrt, als wären es junge Wölfe, und sie monatelang draußen in der Kälte hält, um zu sehen, ob sie heulen oder blöken werden. Er liebt es, wenn die Seinen nach Neubekehrten Ausschau halten und sich um sie kümmern. Der gute Hirte möchte, daß wir die Lämmer weiden, sie von dem kalten Feld der Welt hereinbringen und sie an einen warmen, geschützten Platz tragen, um sie dort für ihn großzuziehen. Wenn er eine Gemeinde bereit sieht, dies zu tun, dann wird er ihr seine Lämmer senden, aber niemals, wenn niemand da ist, um sie zu pflegen.